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Salus-Fachklinikum Bernburg: Akut und schwerkranke Patienten weiter stationär versorgt

Die stationäre Behandlung von Menschen mit akuten und schweren psychischen Erkrankungen ist im Salus-Fachklinikum Bernburg auch während der Coronavirus-Krise gesichert. Darauf hat die Ärztliche Direktorin Dr. Antje Möhlig aufmerksam gemacht.


„Um unserer Verantwortung in dieser Ausnahmesituation gerecht zu werden und uns auf die mögliche Aufnahme von Covid19-Kranken vorzubereiten, mussten wir viele Patienten früher entlassen und planbare Therapien verschieben. Im Krisenfall sind Neuaufnahmen aber nach wie vor möglich“, verweist die Fachärztin auch auf den Umstand, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen angesichts der Corona-Pandemie verstärkt unter sozialer Isolation und Beziehungsverlusten leiden. „Wir machen uns insbesondere Sorgen um die chronisch Kranken, die zum Beispiel von Psychosen, schweren Angststörungen und wiederkehrenden Depression betroffen sind.“ Massiv verschlechtern könne sich auch der Zustand von suchtkranken Menschen: Nach Einschätzung von Frau Dr. Möhlig kann leider nicht ausgeschlossen werden, dass zur Bewältigung der Situation wahllos zu Substanzen gegriffen wird, die lebensgefährlich sind. Ebenso müsse damit gerechnet werden, dass es Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen durch den Verlust an Tagesstruktur und sozialen Kontakten in der Corona-Pandemie schlechter gehe. Ganze Familien könnten überfordert sein.

 

“Die Situation ist eine enorme Herausforderung, aber wir arbeiten nach besten Kräften daran, die Versorgung unter den aktuell eingeschränkten Bedingungen weiterzuführen“, erklärt die Ärztliche Direktorin weiter. „Beispielsweise gibt es störungsspezifische Notfalltelefone für Patienten, die – soweit dies aus medizinischer Sicht möglich war - vorzeitig entlassen wurden. Ebenso werden therapeutische Kontakte zu den Patienten der geschlossenen Tageskliniken gehalten. Viele ambulante Behandlungen sind inzwischen auf Telefon- und Videosprechstunden umgestellt.“ Ergänzend sei ein niedrigschwelliges Sorgentelefon eingerichtet worden. Patienten können sich hier ebenso melden wie andere Hilfesuchende. Der Kontakt ist von Montag (in dieser Woche ab Dienstag) bis Freitag zwischen 8.00 und 16.00 Uhr unter der Nummer 03471 34-4542 möglich. Als Gesprächspartner stehen psychotherapeutisch qualifizierte und erfahrene Fachkräfte zur Verfügung. „Oft verschafft so ein sortierendes Gespräch gute Entlastung. Wir hören zu, fragen nach und suchen gemeinsam nach Ansatzpunkten, die Hoffnung machen,“ so Frau Dr. Möhlig. Bei sehr bedrohlichen und akuten Erkrankungen sei jedoch die stationäre Aufnahme der einzige Weg, um zum Beispiel Suizidalität, Delirien und Intoxikationen überwinden zu können. Ein erhöhtes Corona-Infektionsrisiko müssen Betroffene und Angehörige aber nicht fürchten: „Wie in allen anderen Krankenhäusern, greifen auch im Fachklinikum Bernburg sorgsame und aufwändige Schutzmaßnahmen. Dazu gehört u.a., dass neu aufgenommene Menschen in akuter psychischer Not auch auf Corona-Verdachtssymptome untersucht und zunächst vorsorglich von den anderen Patienten abgeschirmt werden. Und unsere Pandemiestation, die für eine etwaige Aufnahme von Covid19-Patienten eingerichtet wurde, ist konsequent von den anderen Klinikbereichen getrennt.“




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