
Am 27. Juni 1990 wurde die Bernburger Wohnstätten GmbH mit den Wohnungsbeständen des VEB Gebäudewirtschaft gegründet, vier Jahre später zog die Verwaltung der BWG in das ehemalige Kasino für die Offiziere der Bernburger Garnison.
Im Jahre 1905, vier Jahre nach Siegels Tod, erwirbt Luise König die Immobilie. Ein knappes Jahrzehnt später ist Armee und Reich der neue Eigentümer. 1914 geht die Immobilie in den Besitz des Deutschen Reiches und der Armee über. Bis 1919 wird das Haus als Speiseanstalt für Offiziere genutzt. Außerdem wurde das ehemalige herrschaftliche Wohnhaus zu einem Kasino für die Offiziere der Bernburger Garnison umgebaut und erweitert. Im Erdgeschoss befand sich außerdem ein Speisesaal, Vestibül und eine große Kochküche. Der benachbarte Martinsplatz wurde damals von der Armee zum Exerzieren genutzt.
Erbauer dieser Villa war der Stadtrat Otto Siegel. Siegel lebte von 1842 bis 1901 und entstammte einer alteingesessenen Gutsbesitzerfamilie. In Erinnerung blieb er vor allem durch seine ehrenamtliche Arbeit als Stadtrat für soziale Belange. Noch heute ist in Bernburg eine Straße in der Nähe des Friedhofs III nach ihm benannt.
Ab den 1920er Jahren wird das Eckgebäude Martin-/ Sedanstraße schließlich als Zollamt des Deutsche Reiches genutzt. Gleichzeitig befindet sich hier eine Zollbeamten-Dienstwohnung. Nach zwei Jahrzehnten wird Deutschland wieder von einem Krieg heimgesucht.
Danach, im Jahre 1945, nutzt Bernburg die Villa als Wohnhaus für Familien.
Der nächste Benutzerwechsel erfolgt 1994. Nach umfangreicher Sanierung wird das Haus Verwaltungsgebäude der Bernburger Wohnstättengesellschaft mbH, der Nachfolgerin des „VEB Gebäudewirtschaft“.
Materialzusammenstellung: Uwe Hey,
Fotos und Reproduktionen: Sammlung Badzinski
Text: Michael Wittrisch, Werbeagentur Studio G
Kommentar schreiben