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Bioabfallvergärungsanlage in Bernburg wird Vorreiter der Energiewende

Das Investitionsvolumen der Anlage liegt bei rund 20 Millionen Euro. Bei reibungslosem Bauverlauf soll die Anlage ab Ende 2021 jährlich etwa 33.000 Tonnen Bioabfälle aus Bernburg und Umgebung verarbeiten. Das regionale Bioabfallaufkommen in einem Umkreis von 50 Kilometern um Bernburg liegt bei rund 40.000 Tonnen pro Jahr.


„Mit der Erzeugung von umweltfreundlichem Biogas wird Bernburg zu einem Vorreiter der Energiewende. Mit der Vergärungsanlage leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Senkung des Ausstoßes des klimaschädlichen CO2. Die erneuerbare Energie ist praktisch hausgemacht“, betonte MVV-Technikvorstand Dr. Hansjörg Roll beim symbolischen 1. Spatenstich im Dezember 2020.

 

Seit dem ist auf der Großbaustelle im Gewerbegebiet West an der Autobahn viel passsiert. Deutlich sind die verschiedenen Bauwerke erkennbar und kurz vor der Fertigstellung. In der Anlage zersetzen Bakterien unter Luftabschluss den organischen Abfall, ohne dass Gas in die Atmosphäre entweicht. Sämtliche Behälter der Anlage sind gas- und geruchsdicht. Ein leistungsfähiges Absaugverfahren reinigt sowohl den Annahmebereich als auch die gesamte Hallenluft. Die gesamte Abluft wird in einem modernen Biofilter gereinigt. Neben den Vorteilen für die Umwelt schafft das Projekt zudem Sicherheit bei Ent- und Versorgung und stärkt die Wertschöpfung in der Region..  

 

Die neue Anlage ist ein Paradebeispiel einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft, denn sie ist eine gute regionale Lösung, um Bioabfälle stofflich und energetisch zu verwerten. Die Energiewende wird lokal umgesetzt. Mit dem Gewerbegebiet West bietet die Stadt die optimalen Voraussetzungen, auch durch die direkte Anbindung an die Autobahn. Die Stadtwerke werden künftig das in der Anlage erzeugte Bioerdgas in ihr eigenes Gasnetz einspeisen.

 

Das Investitionsvolumen der Anlage liegt bei rund 20 Millionen Euro. Bei reibungslosem Bauverlauf soll die Anlage ab Ende 2021 jährlich etwa 33.000 Tonnen Bioabfälle aus Bernburg und Umgebung verarbeiten. Das regionale Bioabfallaufkommen in einem Umkreis von 50 Kilometern um Bernburg liegt bei rund 40.000 Tonnen pro Jahr.

 

Der Vorteil von Bioerdgas liegt auf der Hand: Es wird aus Abfällen gewonnen, die sowieso anfallen, und ist damit als erneuerbare Energie deutlich zuverlässiger verfügbar als Windkraft und Sonnenenergie. So steckt nach Berechnungen des Naturschutzbundes Deutschland allein in einer Bananenschale genug Energie, um eine 11-Watt-Lampe 34 Minuten mit Strom zu versorgen. Gleichzeitig vermeidet die Biovergärungsanlage im Vergleich zu der bisher üblichen, offenen Kompostierung der Bioabfälle den Ausstoß klimaschädlicher Emissionen. So werden pro Jahr rund 7.900 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht rund 44 Millionen gefahrener Autokilometer.

 

Neben den Vorteilen für die Umwelt schafft das Projekt zudem Ent- und Versorgungsicherheit und stärkt die Wertschöpfung in der Region. In der Anlage selbst entstehen bis zu fünf neue Arbeitsplätze.

 


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