· 

49-Euro-Ticket löst die Benachteiligung des ländlichen Raumes nicht!

So erklärt der anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte: „Die für den 1. Januar geplante Einführung eines 49-Euro-Tickets löst in keiner Weise die Mobilitäts-Benachteiligung des ländlichen Raumes in Bundesländern wie Sachsen-Anhalt.


Während der jüngste Beschluss der Bund-Länder-Konferenz zur Einführung eines bundesweit gültigen 49-Euro-Tickets vor allem in Großstädten und bevölkerungsreichen Ballungsgebieten auf Zustimmung treffen, mahnen Vertreter des ländlichen Raumes den Ausbau des Nahverkehrs in den Landkreisen an.

 

So erklärt der anhaltische LINKE-Bundestagsabgeordnete Jan Korte: „Die für den 1. Januar geplante Einführung eines 49-Euro-Tickets löst in keiner Weise die Mobilitäts-Benachteiligung des ländlichen Raumes in Bundesländern wie Sachsen-Anhalt. 80 Prozent der Bevölkerung lebt außerhalb der beiden Großstädte und nur einem kleinen Teil der Berufstätigen stehen für den Arbeitsweg wohnortnah überhaupt attraktive Bus- und Bahnverbindungen zur Verfügung.“

 

Die große Mehrheit der Menschen in den Dörfern und Städten der Region seien nach Ansicht Kortes für die Erledigung ihrer alltäglichen Wege schlichtweg auf das Auto angewiesen. Die Bund-Länder-Konferenz gebe keine Antwort auf die Frage, wie die Menschen in den ländlichen Regionen beim Thema Mobilität ab dem 1. Januar finanziell entlastet werden können. „Hier wurde Politik einseitig durch die Großstadtbrille betrieben“, kritisiert der Linkspolitiker, dessen Wahlkreis den Landkreis Anhalt-Bitterfeld und Teile des Salzlandkreises umfassen.

 

„Die chronisch klammen Kassen der Länder, Landkreise und Kommunen führen dazu, dass der Ausbau attraktiver Busverbindungen zwischen den Dörfern und Kleinstädten kaum vorankommt.“ Der bundesweite Kahlschlag im Schienennetz von über 6.500 stillgelegten Steckenkilometern seit 1990 habe sein Übriges zur Mobilitäts-Benachteiligung ländlicher Regionen beigetragen, erinnert Korte. So gelten allein in Sachsen-Anhalt gut die Hälfte der insgesamt rund 2.000 Streckenkilometer als sanierungsbedürftig. Die Verschiebung der nächsten Stufe der CO2-Steuer um ein Jahr sei für alle Autofahrerinnen und Autofahrer angesichts ständig steigender Preise an der Zapfsäule nur ein schwacher Trost.

 

Zum Hintergrund: Die Nahverkehrsunternehmen sehen sich mit rasant steigenden Energiekosten konfrontiert. Die vom Bund in Aussicht gestellten zusätzlichen Regionalisierungsmittel in Höhe von 1 Milliarde Euro reichen nach Ansicht des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nicht aus, um die Kostensteigerungen abzufedern und gleichzeitig den ÖPNV auszubauen. Der VDV forderte jüngst weitere 3 Milliarden Euro, um die Defizite auszugleichen.


Kommentar schreiben

Kommentare: 0