Salzlandkreis sucht weiter einen Patientenfürsprecher. Dem Ehrenamt stünde der Sozialpsychiatrische Dienst zur Seite.
Für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige birgt selbst der Alltag besondere Probleme. Künftig sollen die Betroffenen im Salzlandkreis in schwierigen Situationen einen eigenen unterstützenden Ansprechpartner finden, einen sogenannten Patientenfürsprecher. Die monatelange Suche der Kreisverwaltung muss weitergehen. Eine junge Frau, die schon auserwählt war, sagte im letzten Moment aus persönlichen Gründen wieder ab.
Neuer Anlauf für das vakante Ehrenamt, das Landkreise seit Ende letzten Jahres nach dem Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für Personen mit einer psychischen Erkrankung des Landes Sachsen-Anhalt (PsychKG) einrichten können.
Ein Patientenfürsprecher - oder eine Patientenfürsprecherin - arbeitet ehrenamtlich und unabhängig, bietet Hilfesuchenden auf deren ausdrücklichen Wunsch Unterstützung an, vertritt ihre Interessen und Rechte und vermittelt bei Konflikten mit Dritten. Ein Patientenfürsprecher ist Ansprechpartner und Beschwerdestelle. Und nicht zuletzt unterstützt er Personen mit psychischen Erkrankungen beim Wiedereingliederungsprozesses in gesellschaftliche Strukturen.
Gefragt sind also Kommunikationsfreude, Selbstbewusstsein, Engagement und Einfühlungsvermögen für die Sorgen und Probleme anderer Menschen, vor allem psychisch kranker Menschen und deren Angehörige. Hilfreich wären darüber hinaus grundlegende Kenntnisse über das Gesundheitswesen, über Patientenrechte und über die Netzwerke für psychisch kranke Menschen.
„Das ist sicher eine sehr schöne, wenngleich besonders anspruchsvolle Aufgabe“, bemerkte Landrat Markus Bauer schon im Frühjahr, als die Suche des Kreises erstmals öffentlich bekannt gemacht wurde. „Wer dafür in seiner persönlichen Lebensphase Zeit erübrigen kann und das auch möchte, den wollen wir ansprechen. Gern auch im fortgeschrittenen Alter, vielleicht sogar mit ähnlich gelagerten, praktischen Erfahrungen aus dem Berufsleben. So kann Betroffenen wirksam geholfen werden. Ehrenamtliches Engagement, der Einsatz für Andere in schwieriger Situation, schweißt uns als Gesellschaft zusammen.“
Der Fachdienst Gesundheit und speziell der Sozialpsychiatrische Dienst werden mit dem oder der künftigen Patientenfürsprecher/-in eng zusammenarbeiten. Denn auch der Sozialpsychiatrische Dienst im Fachdienst Gesundheit des Salzlandkreises unterstützt psychisch Kranke. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter beraten zu weiterführenden Angeboten, zur ärztlichen und therapeutischen Versorgung, zum Umgang mit Erkrankungen. An den Sozialpsychiatrischen Dienst können sich sowohl die Betroffenen als auch Angehörige, behandelnde Ärzte, Therapeuten, Behörden und andere Einrichtungen wenden.
Die Tätigkeit und die Aufwendungen eines ehrenamtlichen Patientenfürsprechers werden vom Salzlandkreis vertraglich mit einer Aufwandsentschädigung abgesichert. Weitere Unterstützung für dieses Ehrenamt kommt durch die Veröffentlichung von Flyern und über die Homepage des Salzlandkreises mit Verweisen zur Kontaktaufnahme.
Für die Beantwortung von Fragen stehen im Fachdienst Gesundheit die Teamleiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes unter der Telefonnummer 03471 684-1501 und die Verwaltungsleiterin, Telefon 03471 684-1305, gern zur Verfügung.