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Grüne Woche mit Erlebnisbauernhof eröffnet

Foto: Forum Moderne Landwirtschaft, Timo Jaworr
Foto: Forum Moderne Landwirtschaft, Timo Jaworr

Start der Grünen Woche, u.a. mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Franziska Giffey, Berlins regierende Bürgermeisterin. Foto: Forum Moderne Landwirtschaft, Timo Jaworr


 

"Ernährung sichern, Natur schützen" - unter diesem Motto eröffneten heute Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Janusz Wojciechowski, Geschäftsführer Messe Berlin, Dirk Hoffmann , Vorsitzender Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, Dr. Christian von Boetticher sowie Geschäftsführerin des Forum Moderne Landwirtschaft, Lea Fließ, den ErlebnisBauernhof auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. In den kommenden zehn Messetagen wird auf dem ErlebnisBauernhof in Halle 3.2 Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geboten, sich über moderne Landwirtschaft und gesunde Ernährung zu informieren.

 

Nach der offiziellen Eröffnung diskutierten Fachleute auf der Studio-Bühne des Forums Moderne Landwirtschaft darüber, wie die moderne Landwirtschaft es schafft, die Ernährung zu sichern und dabei gleichzeitig die Natur zu erhalten. Diskussionsteilnehmer waren Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes und des Forum Moderne Landwirtschaft, Prof. Dr. Harald Grethe, Co-Direktor des Thinktanks Agora Agrar und Leiter des Fachgebiets "Internationaler Agrarhandel und Entwicklung" an der Humboldt-Universität zu Berlin, Christoph Graf, Geschäftsleiter Einkauf Lidl in Deutschland, Wolfgang Burtscher, Generaldirektor Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (AGRI) der EU-Kommission und Andreas Krüger, Präsident des NABU. Vor allem innovativen Lösungen und neuen Geschäftsmodellen wird hier eine besondere Bedeutung zugesprochen. Allerdings nur, wenn die Politik dabei für Landwirtinnen und Landwirte die richtigen Rahmenbedingungen schafft und die Bevölkerung die Transformation der Branche mitträgt.

 

„Der ErlebnisBauernhof auf der Grünen Woche ist für uns eine hervorragende Möglichkeit, um Politik und Bevölkerung zu zeigen, wie innovativ und nachhaltig unsere Branche bereits heute ist“ erklärt Joachim Rukwied, Präsident, Deutscher Bauernverband und Präsident des Forum Moderne Landwirtschaft. „Nach zweijähriger Pause freuen wir uns auf die Messe und auf den Austausch mit allen Besucherinnen und Besuchern. Nur im Dialog können wir gemeinsam die Landwirtschaft von morgen prägen und auf den Weg bringen.“

 

Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit moderner Landwirtschaft gelingt beides

 

Die mehr als 30 Partner des ErlebnisBauernhofes möchten in diesem Jahr anhand verschiedener Beispiele aufzeigen, wie nachhaltig in der modernen Landwirtschaft gewirtschaftet wird und wie Landwirtinnen und Landwirte uns gleichzeitig mit hochwertigen Lebensmitteln versorgen. Sei es am Stand der Landtechnik, die über alternative Kraftstoffe informiert oder Unternehmen, die mit Verfahren zur frühzeitigen Geschlechtsbestimmung bei Eiern einen wichtigen Beitrag für mehr Tierwohl leisten. Auch jede Menge Projekte rund um Artenvielfalt und Klimaschutz lassen sich in der Halle finden. Alle Stände und Aktionen zahlen dabei auf das Motto des diesjährigen ErlebnisBauernhofes ein: „Ernährung sichern. Natur schützen.“

 

„Ernährung sichern und gleichzeitig die Natur schützen. Das sind keine Gegensätze, wenn es um die moderne Landwirtschaft geht“, sagt Lea Fließ, Geschäftsführerin, Forum Moderne Landwirtschaft. „Schon heute leisten unsere Landwirtinnen und Landwirte viel, um im Sinne des Klima-, Tier- und Artenschutzes zu handeln. Wir wollen den Besucherinnen und Besuchern zehn Tage lang näherbringen, was auf dem Acker und im Stall passiert und welche innovativen Lösungen die Landwirtschaft schon heute prägen.“

 

Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein buntes Hallenprogramm bestehend aus interessanten Gesprächsrunden im EB-Studio, einer Hallenrallye mit tollen Preisen, Schülerführungen mit den AgrarScouts, Mitmach-Aktionen an den Ständen und natürlich der glamourösen Parade der Produktköniginnen und -könige freuen. Alle Informationen zu Veranstaltungen und den Ausstellern lassen sich abrufen unter: moderne-landwirtschaft.de/gruene-woche-erlebnisbauernhof/

Agarpolitiker fordert zum Start der Grünen Woche europäisch einheitliche Regeln und höhere Zuschüsse für Umbau der Tierhaltung

 

Zum Start der Internationalen Grünen Woche in Berlin kritisiert FDP-Agrarpolitiker Johann Hauser aus Sachsen-Anhalt „ideologische und teure Maßnahmen“ des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir für den Umbau der Tierhaltung. Diese bedrohten in der jetzigen Form auf Dauer die heimische Fleischerzeugung, warnte der landwirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt.

 

„Unsere Nachbarländer werden dadurch im Wettbewerb bevorzugt, es sei denn, die Regeln werden in der kompletten EU durchgesetzt, was sicherlich nicht der Fall sein wird“, so Hauser am Freitag. „So sind wir auf dem Weg, in Deutschland die Landwirtschaft abzuschaffen. Dann sind wir zukünftig auf Importe angewiesen. Ob das dem Verbraucher zugutekommt, werden wir bei Qualität und Preis spüren“, so Hauser.

 

Die „halbfertigen und undurchdachten Vorschläge“ des Bundesagrarministers würden „von den Kunden an der Fleischtheke nicht honoriert“: „Wer im Laden ein rohes Schweineschnitzel kaufen will, soll künftig auf einem Aufkleber erkennen ob die Tiere artgerecht gehalten und gemästet wurden. Er kann aber nicht erkennen, ob die zugekauften Ferkel als Importware zum Beispiel aus Belgien dort auch artgerecht gehalten wurden“, bemängelt Hauser. Er fordert einheitliche europäische Standards zum Tierwohl. 

 

 

Außerdem müsse Umbau der Tierhaltung und die Erweiterung von Ställen stärker finanziell gefördert werden, als bisher angekündigt. „Den heimischen Landwirten dürfen durch die geplanten Maßnahmen keine Wettbewerbsnachteile entstehen“, mahnte Hauser an.

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Kommentare: 1
  • #1

    manni (Freitag, 20 Januar 2023 17:09)

    Der Herr Özdemir ist doch nur Landwirtschaftsminister geworden,weil er bei der Postenverteilung der Grünen für nichts Anderes zu gebrauchen war.