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Tag der offenen Tür in der Wasserkraft "Saalemühle" in Bernburg

Der Wasserkraftstandort Bernburg gehört zu den modernsten Anlagen in den neuen Bundesländern. Besuchen Sie die Anlage am 29. April und verschaffen sich einen Einblick in die Produktion von sauberen Strom.


Nach umfangreichen Renovierungs- und Optimierungsarbeiten an den 5 Francis-Turbinen in den letzten Jahren können Besucher am  29. April 2023 in der Zeit von 10:00 bis 14:00 Uhr die  Wasserkraftanlage "Saalemühle" Bernburg auf der Schleuseninsel erleben. Die komplette mechanische Steuerung wurde überholt und die elektronische Steuerung auf den neusten Stand der Technik gebracht. In der Anlage "Saalemühle" laufen 5 Turbinen, welche 1,1 MW sauberen Strom in das öffentliche Stromnetz einspeisen.

 

Grund genug, am Tag der erneuerbaren Energien am 29. April 2023 die komplett überholte Anlage "Saalemühle" der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Investition in die neuste Technik bringt nicht nur rund 20 Prozent mehr Leistung, sondern es lässt sich auch kontinuierlicher Strom produzieren. Bisher bestand das Problem darin, dass bei wenig Wasser einzelne Turbinen abgeschaltet werden mussten. Durch die Modernisierung drehen sich die Turbinen auch bei fallenden Saalewasserstand.

 

Für die Erneuerungen der Turbinen, welche bereits seit 1870 laufen, mussten teils gravierende Maßnahmen getroffen werden. Stück für Stück wurden die Turbinenschächte unterhalb der Saale trocken gelegt und die Aggregate durch die Firma Wasserkraft-Anlagenbau Stein aus Döbeln demontiert. Auf den Turbinenschächten, welche rund sechs Meter in die Tiefe reichen und sich quasi unterhalb der Saale befinden, sind die Getriebe und Generatoren aufgesetzt. Hier wurden von fünf Generatoren vier überarbeitet oder ausgetauscht. Außerdem wurden hunderte Meter Kabel und die elektronische Steuerung, aber auch die Hydraulik ausgewechselt.

 

Die großen Schaufelräder samt Leittafeln, die Getriebe und Generatoren, alles wurde ausgebaut und generalüberholt oder ersetzt. Auch die hölzernen Einlauftafeln, mit welcher die Wassermenge per Hand reguliert wurde, sind durch neue Metalltafeln inkl. hydraulischem Antrieb ersetzt. Bei drei von fünf Turbinen wurden die Leitschaufeln durch strömungsgüstigere bauliche Maßnahmen ersetzt. Auch die Turbinendeckel wurden erneuert, um den Widerstand des durchströmenden Saalewasser zu reduzieren.

 

Die Lagerung der Laufräder wurde ersetzt, um den Rollwiderstand zu reduzieren. Aber auch nach den Turbinen waren viele verschiedene Arbeiten notwendig, unter anderem die Erneuerung der Trimmklappen am Auslass, welche für die optimale Leistung der Turbinen sorgen. Spektakulär waren neben dem Aus- und Einbau auch die Arbeiten von Tauchern am Auslass der Turbinen am Unterpegel der Saale. Alles hier sind Einzelanfertigungen, erzählt Inhaber und Betreiber der Wasserkraft Bernburg, Matthias Mönchmeier.

 

Nach Komplettüberholung zählt der Wasserkraftstandort Bernburg zu den modernsten in den neuen Bundesländern. Allein auf dem Wasserkraftstandort "Saalemühle" wurden in diesem Jahr rund eine Million Euro investiert. Hauptpunkt der neuen Steuerung ist vor allem die Kommunikation der beiden Kraftwerke, das vollautomatisch, 24 Stunden und 365 Tage im Jahr. So lassen sich für die jeweils unterschiedlichen Betriebssituationen die richtigen Kombinationen von Turbine und Maschineneinstellung feststellen und nutzen.

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