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Spezialstation für psychisch kranke Menschen mit Behinderung und zentrale Ergotherapie in Bernburg

Spezialstation für psychisch kranke Menschen mit Behinderung und zentrale Ergotherapie gehen "ans Netz"


Nach einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit stehen im Salus-Fachklinikum Bernburg der Umbau und die Erweiterung des Hauses „Hoffmann“ kurz vor der Fertigstellung. Damit verbessern sich die räumlichen Rahmenbedingungen für die Spezialstation zur Behandlung von intelligenzgeminderten und mehrfach behinderten Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie für die zentrale Ergotherapie. Das Investitionsvolumen belief sich auf insgesamt rund neun Millionen Euro. Es wurde entsprechend Krankenhausfinanzierungesetz des Landes Sachsen-Anhalt aus Benutzerbeiträgen der Krankenhäuser sowie aus Salus-Eigenmitteln finanziert.

 

Der erfolgreiche Abschluss des Bauprojekts wurde mit einer Veranstaltung gewürdigt, um insbesondere den beteiligten Akteur*innen für ihre geleistete Arbeit zu danken und eine Gelegenheit zur Besichtigung zu geben. Als Gäste waren u.a. Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Sachsen-Anhalt und die Bernburger Oberbürgermeisterin Dr. Silvia Ristow gekommen.

 

Die neue Behandlungsstation für intelligenzgeminderte und mehrfach behinderte Menschen mit psychischen Erkrankungen ist im Erdgeschoss des Hauses „Hoffmann“ entstanden. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde dafür in südlicher Richtung durch ein eingeschossiges Neubaumodul erweitert. Während im neuen Teil die Patientenzimmer mit insgesamt 20 Betten geplant sind, wurde das Erdgeschoss des alten Klinikgebäudes zu modernen Therapie- und Funktionsräumen umgebaut. Das Salus-Fachklinikum Bernburg gehört zu den wenigen Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt, in denen eine spezialisierte Diagnostik und Behandlung von intelligenzgeminderten und mehrfach behinderten Menschen mit psychischen Erkrankungen möglich ist. Das interdisziplinär aufgestellte Team der Station verfügt über langjährige Erfahrungen, um auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patientinnen und Patienten einzugehen. Menschen mit Intelligenzminderung und mehrfachen Behinderungen haben ein erhöhtes Risiko, gleichzeitig eine psychische Störung zu entwickeln. Depressive Syndrome, Psychosen und Anpassungsstörungen sind dabei besonders häufig.

 

Im Obergeschoss des Hauses „Hoffmann“ werden künftig spezielle Angebote der Ergotherapie zentriert. Deren vielfältige Methoden spielen bei der Behandlung von nahezu allen psychischen Erkrankungen eine große Rolle. Im ganzheitlichen Sinne werden hier seelische, körperliche, soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert. Vielfach geht es dabei um die Reaktivierung von Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Motivation, Belastbarkeit, Ausdauer und Selbständigkeit.

 

Das nach dem Psychiater und „Struwwelpeter“-Autor Heinrich Hoffmann (1809-1858) benannte Gebäude wurde in den Gründungsjahren des Krankenhauses um 1875 erbaut und beherbergte zuletzt zwei psychiatrische Stationen. Mit dem Umbau und der Erweiterung hat das denkmalgeschützte Haus im Zuge einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit eine neue Zukunft gewonnen.

 

Das Salus-Fachklinikum Bernburg ist ein Therapiezentrum mit Kliniken für Allgemeinpsychiatrie und Psychotherapie, Abhängigkeitserkrankungen, Gerontopsychiatrie sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychosomatik und

 

–psychotherapie. Es verfügt am Standort Bernburg über 225 vollstationäre Betten, davon 165 im Erwachsenen- sowie 60 im Kinder- und Jugendbereich. Außerdem sind im Krankenhausplan 142 tagesklinische Plätze ausgewiesen, davon 66 für Erwachsene sowie 76 für Kinder und Jugendliche. Die Tageskliniken für erwachsene Patienten werden in Bernburg und Köthen geführt, für Kinder und Jugendliche in Bernburg, Dessau-Roßlau und Wittenberg. davon 40 im Erwachsenenbereich am Klinikstandort und in der Friedensallee Bernburg sowie 42 Plätze für Kinder und Jugendliche, die in Dessau, in der Lutherstadt Wittenberg und Bernburg betrieben werden. Die Behandlungskonzepte sind nach Indikationen bedarfsgerecht ausdifferenziert, wobei ein ganzheitlich orientierter Ansatz verfolgt wird, der auch die unterschiedlichen sozialen Lebensumstände der Patienten berücksichtigt. Eine umfangreiche ambulante Behandlung wird durch die psychiatrische Institutsambulanz mit Spezialisierungen innerhalb der Kliniken, die Notfallambulanz am Klinikstandort sowie ein Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikstandort und im Zentrum der Stadt Bernburg sichergestellt. Informationen zum Fachklinikum unter www.salus-lsa.de.

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