Die Außendreharbeiten, welche bis nach Mitternacht andauern, finden vor dem Rathaus und der Friedrichstraße statt. Für den Dreh müssen sich nicht nur die Schauspieler in die Zeit zwischen 1940 bis 1943 reinversetzten, sondern auch die Drehorte werden für die jeweiligen Filmszenen gestaltet.
Heute Abend starten die Nachtdreharbeiten der ZDF Doku „Ich bin! Margot Friedländer" in Bernburg. Die Außendreharbeiten, welche bis nach Mitternacht andauern, finden vor dem Rathaus und der Friedrichstraße statt. Für den Dreh müssen sich nicht nur die Schauspieler in die Zeit zwischen 1940 bis 1943 reinversetzten, sondern auch die Drehorte werden für die jeweiligen Filmszenen gestaltet.
Gemeinsam mit Margot Friedländer und Hauptdarstellerin Julia Anna Grob wurden bereits Innenfilmaufnahmen im Theater und Metropol gedreht. Der Film ist als besonderer Programmakzent im ZDF zum 85. Jahrestag der „Novemberpogrome“ am 9. November 2023 geplant. Das geplante ZDF-Dokudrama zeichnet die wechselvolle Geschichte der Holocaustüberlebenden Margot Friedländer nach. Den Leitfaden bilden ergreifende Interviews mit der heute 101-Jährigen, in denen sie von ihren Erlebnissen im Berliner Untergrund und aus ihrer Zeit im Konzentrationslager Theresienstadt berichtet.
Margot Friedländer, geb. Bendheim, kommt 1921 in Berlin zur Welt. Nachdem ihre Eltern sich 1937 scheiden lassen, lebt sie mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder Ralph allein in Berlin. Als Kostümschneiderin im Jüdischen Kulturbund lernt sie ihren späteren Ehemann Adolph Friedländer das erste Mal kennen. Die Theaterwelt fasziniert sie – schon bald steht sie selbst in kleineren Rollen auf der Bühne.
Doch dann muss Margot erleben, wie der NS-Terror das Überleben der jüdischen Bevölkerung in Deutschland unmöglich macht. Eine Flucht wird täglich aussichtsloser. 1943 werden ihre Mutter und ihr Bruder nach Ausschwitz deportiert. Die damals 22-jährige Margot taucht unter, versteckt sich, färbt sich die Haare, lässt sogar ihre Nase operieren – bis sie im Frühjahr 1944 von sogenannten „Greifern“ gefasst und in das Ghetto Theresienstadt deportiert wird. Margot überlebt.
Nach der Befreiung heiratet sie Adolph Friedländer, den sie in Theresienstadt wiedergetroffen hat. Das Ehepaar emigriert in die USA und baut sich dort ein neues Leben auf. Erst nach dem Tod ihres Mannes besucht Margot 2003 auf Einladung des Berliner Senats ihre alte Heimatstadt. Seit 2010 lebt sie wieder in Berlin, besucht regelmäßig Schulen, um jungen Menschen über ihr Leben zu berichten.