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Die Krötenwanderung ist gestartet

Achtung Krötenwanderung: Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte runter vom Gas und aufmerksam fahren, um die Amphibien nicht zu gefährden. Quelle: Shutterstock

So richtig winterlich ist es seit einiger Zeit nicht mehr gewesen, die Vegetation ist rund zehn Tage früher dran als üblich und auch einige Amphibien reagieren auf den verkürzten Winter. In vielen Regionen sind bereits Molche, Erdkröten und Co. zu ihren Laichgewässern unterwegs. Dabei haben sie viele menschengemachte Hindernisse zu überwinden.

 

Zweimal im Jahr begeben sich in Deutschland heimische Frösche und Kröten auf Wanderschaft. Nachdem sie den Winter meist in frostfreien Verstecken überdauert haben, machen sie sich im Frühjahr zwischen Mitte Februar und Anfang Mai auf den Weg. Fast immer mit dem gleichen Ziel: das Laichgewässer, dem die Amphibien einst selbst entstiegen sind. Dort treffen sie auf ihre Artgenossen und pflanzen sich fort. Einige unter ihnen, wie der Grasfrosch, gehen bereits mit dem auslaufenden Winter und den damit verbundenen ersten frostfreien Nächten auf Tour, andere warten auf deutlich höhere Temperaturen im zeitigen Frühjahr.

 

Wer wandert? Vor allem die Erdkröte

 

Sandra Honigs, Stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf, erklärt: „Die noch relativ häufig vorkommende Erdkröte dominiert die sogenannten Krötenwanderungen. Sie legt dabei oft weite Strecken von mehreren hundert Metern und in Einzelfällen sogar bis zu drei Kilometern zurück. Der Europäische Laubfrosch hingegen ist in Deutschland selten geworden. Vor allem in den westlichen Bundesländern sind seine einstigen Lebensräume durch Straßen, einseitig genutzte Kulturlandschaften und die Trockenlegung von Kleingewässern nahezu völlig verschwunden.“ In Gegenden, wo der Europäische Laubfrosch noch vorkommt, könnte auch er im Frühjahr auf Straßen und Wegen unterwegs sein.

 

Jeder kann helfen – Vorsicht auf den Straßen und Wegen

 

Heutzutage müssen Amphibien immer häufiger auch Straßen überqueren, oft zu einem hohen Preis: Alljährlich bezahlen unzählige Amphibien die Wanderung mit ihrem Leben. Unüberwindbare Barrieren wie hohe Bordsteinkanten und Gebäude machen den Tieren ebenso zu schaffen, wie Gullys oder ausweglose Sackgassen. Dabei kann jeder mithelfen, die Tiere zu schützen.

 

Hinweisschilder machen auf Wegen und Straßen auf die Wanderungen aufmerksam. Wer die Geschwindigkeit beim Autofahren vor allem in der Dämmerung und nachts anpasst, kann die Amphibien auf der Straße frühzeitig erkennen und bestenfalls um sie herumfahren. Daneben bieten viele örtliche Umweltvereine Interessierten die Möglichkeit, aktiv am Amphibienschutz teilzunehmen – zum Beispiel durch das Anlegen und Pflegen von Krötenzäunen.

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