Abschiedstournee: Über 10.000 Menschen dem Himmel so nahe

BALLONFAHREN mit Ballonteam Coors

BERNBURG/AS. Die vielen Blicke von unten hat Achim Coors nicht sehen können, wenn er mehrere Hundert Meter mit dem Ballon über der Erde dahingeglitten ist. Traumhaft ist es, von soweit oben auf die Erde zu blicken. Es ist eine andere Welt. Mit jedem Meter Höhe wird man ruhiger, lässt alles quasi unter sich.

Seit den 1990er Jahren ist das lizenzierte Luftfahrtunternehmen Ballonteam Coors in Bernburg ansässig. Doch im nächsten Jahr, so sagt Coors, ist mit den Fahrten im großen Stiel Schluss. Dann wird aus dem großen Hobby wieder das kleine, das heißt, es geht nicht mehr mit großem Korb für fünf Gäste auf Fahrt, sondern nur noch in kleiner Runde, eher privat.

In fast 30 Jahren hat das Ballonteam Coors gut 1.500 Fahrten mit dem Ballon unternommen. Über 10.000 Menschen haben sich so auf ein Abenteuer eingelassen, sagt Coors, der selbst durch eine Ballonfahrt mit einem Freund auf den Geschmack kam und seine Fluglizenz machte. "Ich habe damals gesagt, das wird mein Hobby", blickt der 68-Jährige zurück. Es wurde ein bisschen mehr als ein Hobby. Dennoch, der Spaß daran habe immer im Vordergrund gestanden, so Coors.

Es ist schon spannend, wenn man den Ballon aufrichtet. Es fängt an zu kribbeln, wenn sich der Korb von der Erde löst und man davonschwebt. Natürlich muss man irgendwann zurück. Doch die Zeit und die Stille in der Höhe, ohne Hektik und nur vom Fauchen des Brenners, der den Ballon mit heißer Luft füllt und die ihn am Himmel hält, gelegentlich unterbrochen, sorgt für eine faszinierende Stimmung.

Dass Coors aus Westfalen aus der Nähe von Bad Oeynhausen als Versicherungskaufmann an die Saale kam, war Zufall. "Ein Freund von mir hatte im Urlaub am Balaton jemanden aus Bernburg kennengelernt und dann sind zum Feiern Silvester 1989 nach Bernburg gefahren", erzählt Coors. Nicht lange danach eröffnete er sein Büro hier. "Ich bin mit dem Ziel hergekommen, hier zu bleiben." Das hat bis heute geklappt und Coors fühlt sich wohl in der Saalestadt. Nun hofft er, noch ein paar Fahrten machen zu können.

Eine der größten "Sünden" ist es übrigens, vom Ballonfliegen zu sprechen. Das machen nur Luftballons. Mit dem Ballon fährt man durch die Luft. Und das, wenn andere Fluggeräte nicht unterwegs sind. Zum Beispiel Segelflieger. Die benötigten Thermik, mit der sich die Flugzeuge immer weiter nach oben schrauben. Wie auch Raubvögel. Für Ballonfahrten ist das nichts. Wenn andere von Kaiserwetter sprechen, ist das für Ballonfahrer kein Grund zum Jubeln. Darum sind die Starts auch immer früh oder abends.

Wo es dann hingeht, das weiß man natürlich nie ganz genau. Und bei der Landung ist wie beim Start jede Hand gefragt. Ein Abenteuer eben. Nach der Ballonfahrt erwartet Sie eine Taufe, ein rustikales Snackangebot und ein Gläschen Sekt im Sonnenuntergang.

Tickets erhalten Sie unter: ballonfahrt.com

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