Typisierung für Louis, zwanzig Bürger waren gekommen, um zu helfen. Einer davon ist Stefan Bayer, der sich bereits vor mehreren Jahren typisieren ließ.
Typisierung für Louis, zwanzig Bürger waren gekommen, um zu helfen. Einer davon ist Stefan Bayer, der sich bereits vor mehreren Jahren typisieren ließ. Der Ascherslebener hatte sich bereits 2009 typisieren lassen, weil in Bernburg ein Familienvater an Leukämie erkrankt war. Im Freundeskreis wurde dann beschlossen, sich testen zu lassen bzw. Stammzellen abzugeben. Nach elf Jahren erhielt er schließlich einen Brief, dass seine Stammzellen in Frage kommen würden und ob die Bereitschaft zur Spende bestünde.
Für Stefan Bayer war das keine Frage. Kurzerhand erhielt er ein Paket mit Röhrchen und der Hausarzt entnahm Blut. Das Laborergebnis war eindeutig, seine Stammzellen konnten Leben retten. Am 23. November 2020 war es soweit, erinnert sich der Familienvater. Nach einem Check in der Klinik wurden Medikamente verabreicht, um die Stammzellproduktion anzuregen. Mit einer Blutentnahme wurden dann rund fünf Prozent der Stammzellen abgegeben.
Schließlich konnten seine Stammzellen das Leben einer Frau retten. Nach acht Jahren der Anonymität durften sich Spender und Empfänger kennenlernen. Mittlerweile sind sie gut befreundet und treffen sich jedes Jahr zum zweiten Geburtstag.
Auf die Frage, was die Frau dazu sagt, erwidert Bayer: Sie ist unwahrscheinlich dankbar und das ist wahrscheinlich ihr Leben lang. Ich habe das als ganz normal angenommen und gesagt, ich möchte keinen Dank für.
Die schönste Form des Dankes ist, dass man sich regelmäßig sehen kann, dass sie lebensfroh ist und ihr Leben weiter nachgehen kann.
Ist es was besonderes, sich für ein Kind typisieren zu lassen, wollen wir wissen? "Ja, es ist immer noch mal was Besonderes, wenn es um Kinder geht, wie in dem Fall jetzt hier in Bernburg um den Louis. In meinem Fall ist auch noch ein besonderes Anliegen, weil ich selber Kinder habe. Ich glaube, jeder, der Kinder hat, sieht das noch mal ganz anders, weil man eben so ein bisschen so die eigenen Kinder vor Augen hat, wie schön das ist, wenn die gesund sind und wenn die groß werden. Und ich möchte mit keinem tauschen, der das dann durchmacht, weil ich einfach mir vorstellen kann, wie schlimm das ist, wie viel man hofft, jeden Tag dann auch den passenden Spender zu finden. Ich kann nur generell sagen, es ist immer wichtig, ausnahmslos. Aber natürlich bei Kindern noch einmal mehr, weil die haben das ganze Leben noch vor sich."
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