Am Donnerstag wurde auf dem Kreisverkehr der Kalikreuzung ein metallenes Rondell mit der Beschriftung ,,Glück auf'' errichtet, ein Bauwerk welches nicht nur an das Bergwerk erinnert, sondern vielmehr an eine der ergiebigsten und hochwertigsten Salzlagerstätten in Europa.
Seit 112 Jahren gibt es in Bernburg das Bergwerk. Am Donnerstag wurde auf dem Kreisverkehr der Kalikreuzung ein metallenes Rondell mit der Beschriftung ,,Glück auf'' errichtet, ein Bauwerk welches nicht nur an das Bergwerk erinnert, sondern vielmehr an eine der ergiebigsten und hochwertigsten Salzlagerstätten in Europa.
Eigentlich war im Jahr 1912 war das Bergwerk eingerichtet worden, um Kali zu fördern, denn das war zu dieser Zeit ein boomender Rohstoff, der gute Renditen versprach. Steinsalz, das schon seit Langem in den vielen Salinen der Region verarbeitet wurde, war dagegen nicht so interessant. Es erwies sich aber auf Dauer als die Lebensversicherung des heutigen Salzwerkes, weil die Kaliproduktion oft starken wirtschaftlichen Unwägbarkeiten ausgesetzt war und auch die Lagerstätte nur begrenzte Möglichkeiten bot.
Die Bernburger Lagerstätte ist bekannt als eine der ergiebigsten und hochwertigsten Salzlagerstätten in Europa. Mit einer nutzbaren Mächtigkeit von bis zu 50 Metern und einer Reinheit von mindestens 98,5 Prozent Natriumchlorid (NaCl) bietet sie beste Voraussetzungen für die Herstellung einer breiten Palette an Qualitätsprodukten.
Genutzt wird das Filetstück der Lagerstätte, das jüngere Steinsalz der sogenannten Leineserie. Hier findet sich die besonders reinen Salzkristalle, für deren Gewinnung beeindruckende Abbaukammern von rund 40 Metern Höhe und bis zu 400 Metern Länge aufgefahren werden.
1921, mit dem Beginn des planmäßigen Steinsalzabbaus, waren diese Dimensionen aber noch nicht erkennbar. Die Jahresförderung aus den ersten Abbaukammern in der Nähe des Schachtes Gröna betrug nur wenige Tausend Tonnen und wurde nach vier Jahren erst einmal wieder eingestellt. Erst 1939 begann die Steinsalzförderung erneut und wird seitdem ununterbrochen betrieben.
In dieser Zeit hat sich eine rasante technische Entwicklung vollzogen, die maßgeblich für die Steigerung der Produktivität war. Während die Sprenglöcher anfangs noch mit bis zu 100 Kilogramm schweren Handmaschinen gebohrt wurden und das losgesprengte Salz in die Förderwagen geschaufelt werden musste, erleichterte in den 30er-Jahren die Einführung der Schrappertechnik die Arbeit bereits beachtlich. Ab da sorgten von Drahtseilen gezogene Stahlkästen (Schrapper) anstelle der Muskelkraft von Bergleuten dafür, dass das Salz aus dem Abbau herausgefördert wurde.
Die schienengebundene Streckenförderung wurde aber erst drei Jahrzehnte später abgelöst, als die ersten mobilen Fördermaschinen Einzug hielten. Ihre Dimensionen nahmen sich zunächst noch recht bescheiden aus und waren mit der geballten Leistungskraft moderner Ladefahrzeuge nicht vergleichbar. Heute wird das Salz, das früher ein Dutzend Bergleute pro Schicht förderte, von einem Sandvik-Lader mit einer einzigen Schaufelladung transportiert: 21 Tonnen.
Das könnte Sie auch interessieren: