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Enorme Herausforderungen am Arbeitsmarkt im Salzlandkreis

20 Unternehmen präsentierten sich bei der gestrigen Berufsfindungsmesse in Staßfurt, daruter beispielsweise auch Kids e.V., der Salzlandkreis als Arbeitgeber oder die Stadt Staßfurt.


Bei der gestrigen Berufsfindungsmesse präsentierten sich 20 Aussteller, unter anderem der Salzlandkreis als Arbeitgeber, die Stadt Staßfurt oder der Kids e.V. aus Bernburg. Manche der 160 Besucher informierten sich zum Thema Weiterbildung, andere wollten einfach mal sehen, welche Unternehmen sich hier präsentieren, Jugendliche suchten nach Ausbildungsplätze.

 

Der Kids e.V. aus Bernburg, 1995 gegründet, nahm beispielsweise zum 4. Mal an der Berufsfindungsmesse teil. Es lohnt sich, auf der Messe dabei zu sein, denn einige gute Mitarbeiter konnten so schon gefunden werden. Kids e.V. betreut zwischen 500 und 600 Kinder und Jugendliche, die Bedarfe in Wohngruppen sind sehr groß. Deshalb werden für die Kinder natürlich auch gute Fachkräfte benötigt.

 

Die Bedarfe steigen durch die wirtschaftliche Situation, die Kriegssituationen oder Corona, Familien in Multiproblemlagen und Krisen erfordern mehr Hilfen. Die Fälle werden problematischer und vielfältiger. Mit steigenden Bedarfen wird auch mehr Personal benötigt, doch diese seien nicht leistbar, weil es einfach nicht so viele Fachkräfte gibt.

 

Herausforderungen am Arbeitsmarkt

Allgemein sind im Moment zwei gegenläufige Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt zu sehen. Auf der einen Seite gibt es Unternehmen, die aufgrund der verschiedenen Krisen Probleme haben. Auf der er anderen Seite gehen bis zum Jahr 2035 rund 30 % der Beschäftigten im Salzlandkreis in Rente. Dazu kommt, dass jährlich doppelt so viele Rentenabgänge zu verzeichnen sind, als Schülerabgänger. Das bedeutet, das diese Lücke künftig überhaupt nicht mehr geschlossen werden kann.

 

Arbeitgeber müssen smart vorgehen

Das heißt, Arbeitgeber müssen da ziemlich smart vorgehen und überlegen, wie bestehende Angestellte qualifizieren werden können, um so vielleicht auch Ungelernte einzustellen. Diese könnten dann zur Fachkraft qualifiziert werden. Das Problem ist, das sich unter den Arbeitslosen wesentlich mehr Ungelernte als Fachkräfte befinden. Fachkräfte werden nicht mehr so ohne Weiteres arbeitslos. Und wenn sie arbeitslos wird, dann hoffentlich nicht für allzu lange Zeit.

 

Die Agentur für Arbeit muss bei Arbeitgebern immer wieder Überzeugungsarbeit leisten, dass auch jemand über 50, noch 17 Jahre zu arbeiten hat und somit immer noch interessant für den Arbeitsmarkt ist. Die Grenze Ü50 muss aus dem Kopf, auch Menschen mit einer Einschränkung gehören dazu. Ein Diabetiker mit einer Insulinpumpe kann vielleicht keine Nachtschichten arbeiten, aber in bestimmten Schreibtischjobs merkt man einfach nichts, dass derjenige ein GdB von 50 hat. Das gleiche gilt auch für Menschen, die vielleicht mobilitätseingeschränkt sind.

 

Welche Lösungsansätze gibt es noch

Eine weitere Möglichkeit ist die Fachkräftezuwanderung. Im Vorteil sind hier ausgebildete Fachkräfte oder junge Leuten, die hier die Ausbildung machen zur Fachkraft bewerkstelligen. Dies erfordert aber eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und Arbeitgebern mit den Stellen, die für Zeugnisanerkennungen zuständig sind. Dabei sei die Herausforderung, dass Menschen nicht nur hierherkommen, sondern sich dann auch willkommen fühlen, dass sie einfach hierbleiben.

 

Die Arbeitslosenquote im Salzlandkreis

Die Arbeitslosenquote im Salzlandkreis betrug im November 8,1 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 7,9 Prozent.7.345 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 15 Personen weniger (-0,2 Prozent) als im Oktober, aber 241 Personen bzw. 3 Prozent mehr als vor einem Jahr.

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