Inmitten der anhaltenden Sorge um den Ärztemangel setzt die Stadt Bernburg einen neuen, zukunftsweisenden Schritt. Ab 2025 wird die Stadt in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) drei Stipendien für angehende Mediziner ausschreiben.
Inmitten der anhaltenden Sorge um den Ärztemangel setzt die Stadt Bernburg einen neuen, zukunftsweisenden Schritt. Ab 2025 wird die Stadt in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA) drei Stipendien für angehende Mediziner ausschreiben. Ziel ist es, Nachwuchsärzte für die Stadt zu gewinnen und die medizinische Versorgung langfristig zu sichern – insbesondere in Bereichen, die derzeit akut unterversorgt sind, wie der Pädiatrie.
„Die Stipendien sind ein wichtiger Baustein, um dem drohenden Mangel an Fachärzten entgegenzuwirken. Sie bieten eine Perspektive für junge Mediziner und sichern die Zukunft der medizinischen Versorgung in Bernburg“, sagt CDU-Fraktionschef Stefan Ruland. Gerade in der Pädiatrie ist die Lage angespannt: Heike Hüfner, die einzige Kinderärztin in der Stadt, ist mit dem hohen Patientenaufkommen stark überlastet. Auch wenn die neuen Stipendien diese Situation kurzfristig nicht entlasten können, bieten sie doch eine nachhaltige Lösung, um den Engpässen langfristig zu begegnen.
Die Stipendien sollen jungen Medizinstudenten während ihrer sechsjährigen Regelstudienzeit monatlich 900 Euro und in der anschließenden fünfjährigen Facharztweiterbildung 300 Euro gewähren. Als Gegenleistung verpflichten sich die Stipendiaten, nach Abschluss ihrer Ausbildung in Bernburg ambulant zu arbeiten. Diese Initiative stellt ein neues Modell dar, um Ärzte nicht nur auszubilden, sondern sie auch dauerhaft in der Region zu integrieren.
„Bernburg ist eine Stadt mit einer soliden wirtschaftlichen Basis. Wir sind überzeugt, dass wir als Kommune Verantwortung übernehmen müssen“, erklärt Ruland. „Die medizinische Versorgung ist ein elementarer Standortfaktor. Wir investieren in die Zukunft, um Bernburg als lebenswerte Stadt zu sichern – für die Bürger und die kommenden Generationen.“
Neben der finanziellen Unterstützung sollen die Stipendiaten von weiteren Anreizen profitieren: Vergünstigte Wohn- und Praxisräume sowie gezielte Werbemaßnahmen sollen dazu beitragen, die Stadt als attraktiven Standort für junge Ärzte zu positionieren. Die Kooperation mit dem Gymnasium Carolinum, wo künftig gezielt Abiturienten mit Interesse an der Medizin angesprochen werden sollen, zeigt bereits erste Früchte.
Doch ist dies der Beginn einer noch größeren Verantwortung? Können Kommunen alleine gegen den Ärztemangel ankämpfen, oder bedarf es einer umfassenderen politischen und gesellschaftlichen Lösung? Die Stadt Bernburg hat mit dieser Initiative den ersten Schritt getan – jetzt bleibt abzuwarten, ob dieses Modell Schule machen wird.
Wir alle sind gefragt, Verantwortung zu übernehmen – für die medizinische Versorgung, für den Nachwuchs und für die Zukunft unserer Städte.
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