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Verkehrsunfallbilanz Salzlandkreis: Weniger Schwerverletzte, aber steigende Unfallzahlen

Die Polizei des Salzlandkreises hat die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht. Trotz eines leichten Anstiegs der Gesamtunfälle gibt es erfreuliche Entwicklungen, insbesondere bei der Anzahl der Schwerverletzten.

Bernburg, 26. Mai 2025 – Die Polizei des Salzlandkreises hat die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht. Trotz eines leichten Anstiegs der Gesamtunfälle gibt es erfreuliche Entwicklungen, insbesondere bei der Anzahl der Schwerverletzten.

Entwicklung im Überblick:

  • Rückgang der Zahl der Schwerverletzten: Die Zahl sank um 32,2 Prozent auf 101 Personen.
  • Wildunfälle weiterhin häufigste Unfallursache: Trotz steigender Unfallzahlen ist die Zahl der verletzten Personen deutlich gesunken.
  • Rückgang der Unfälle unter Einfluss von Alkohol oder Drogen: Ein Minus von 10,2 Prozent.
  • Anstieg der Unfälle mit E-Scootern: Die Zahl stieg um 70 Prozent auf 17 Fälle, während die Unfälle mit Pedelecs um 55 Prozent auf 5 Fälle zurückgingen.
  • Verkehrsunfälle mit Senioren: Leichter Anstieg der Unfallzahlen bei gleichzeitiger Reduktion der Verletzten.


Insgesamt registrierte die Polizei 5.275 Verkehrsunfälle, ein Anstieg um 7,63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Revierleiterin Stephanie Hildebrandt betont dennoch positive Trends: "Auch wenn die Zahl der Verkehrsunfälle leicht gestiegen ist, konnten wir eine erfreuliche Entwicklung bei den Verletzten verzeichnen – insbesondere bei den Schwerverletzten."

Weniger Verletzte, aber mehr tödliche Unfälle
Die Zahl der Verletzten sank um 5,4 Prozent auf 684 Personen. Die Zahl der Schwerverletzten reduzierte sich deutlich um 32,2 Prozent. Allerdings stieg die Anzahl der Todesfälle auf 8 Menschen, wobei besonders Unfälle unter Alleinbeteiligung zugenommen haben.

Wildunfälle bleiben größte Unfallursache
Im neunten Jahr in Folge führen Wildunfälle die Rangliste der Hauptunfallursachen an. 1.406 Unfälle wurden registriert – ein Anstieg von 17 Prozent. Die meisten Kollisionen erfolgten mit Rehwild (1.089 Fälle). Positiv hervorzuheben ist der Rückgang der Verletzten bei Wildunfällen um knapp 50 Prozent.

Alkohol- und Drogenunfälle weiter rückläufig
Unfälle unter Einfluss von Alkohol oder Drogen gingen um mehr als 10 Prozent zurück. Insgesamt gab es 106 Fälle, dabei wurden 37 Menschen verletzt – ein Rückgang von 33 Prozent.

Radfahrer und Fußgänger häufiger betroffen
Die Unfälle mit Radfahrern und Fußgängern nahmen zu. Besonders auffällig:

  • Fahrradunfälle: 184 Fälle (+6 im Vergleich zu 2023), 141 Verletzte, davon ein Todesfall.
  • Fußgängerunfälle: 84 Fälle (+22 Prozent), Verletzte stabil bei 45 Personen.


Neue Verkehrsmittel: Rückgang bei Pedelecs, Zunahme bei E-Scootern
Die Zahl der Unfälle mit Pedelecs sank um 55 Prozent, während E-Scooter-Unfälle um 70 Prozent anstiegen. Besonders die Zahl der Leichtverletzten bei E-Scooter-Fahrern stieg von 5 auf 11 Fälle.

LKW-Unfälle stark gestiegen
Die Unfälle mit LKW nahmen um 18 Prozent zu, insbesondere bei Kleintransportern aus dem Logistikbereich. Trotz der höheren Fallzahlen sank die Zahl der Verletzten von 84 auf 64.

Senioren weiterhin häufig Unfallbeteiligte
Senioren waren in 23 Prozent der Fälle in Verkehrsunfälle verwickelt. Die häufigsten Unfallursachen:

  • Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren (197 Fälle).
  • Abstandsfehler (98 Fälle).
  • Vorfahrtmissachtung (92 Fälle).


Prävention bleibt Schlüssel zur Verkehrssicherheit
Revierleiterin Stephanie Hildebrandt betont die Bedeutung der präventiven Verkehrssicherheitsarbeit: "Wir arbeiten kontinuierlich daran, Unfälle zu verhindern. Unser Ziel ist die Vision Zero – keine Verkehrstoten mehr. Mit Kontrollen, Roadpol-Aktionen und gezielten Aufklärungskampagnen sensibilisieren wir alle Verkehrsteilnehmer für mehr Sicherheit auf unseren Straßen."