
Aktuell ist unklar, ob und in welchem Umfang die hohen Verluste direkt auf die Wasserpreise der Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden. Misslungene Zinsspekulationen belasten Stadtfinanzen – Bernburg muss Millionen-Schaden mittragen, Auswirkungen für Verbraucherinnen und Verbraucher unklar.
Bernburg, 11. Juni 2025 – Die Stadt Bernburg sieht sich derzeit mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert, nachdem bekannt wurde, dass missglückte Zinssicherungsgeschäfte beim Wasserzweckverband Saale-Fuhne-Ziethe (WZV) einen Millionenschaden verursacht haben. Der frühere Geschäftsführer des Verbandes, Werner Schulze, hatte sogenannte Swap-Geschäfte abgeschlossen, die sich im Nachhinein als hochriskant und verlustreich herausstellten.
Als größte Mitgliedskommune des Verbandes ist Bernburg nun gefordert, einen Großteil der Verluste zu tragen – obwohl diese nicht über die Wassergebühren auf die Kundinnen und Kunden umgelegt werden dürfen. In der jüngsten Sitzung des Haushalts- und Finanzausschusses wurde der Jahresabschluss 2021 des Verbandes vorgestellt, der die kritische Situation deutlich macht und auf heftige Kritik stieß.
Was bedeutet das für die Verbraucherinnen und Verbraucher?
Aktuell ist unklar, ob und in welchem Umfang die hohen Verluste direkt auf die Wasserpreise der Bürgerinnen und Bürger umgelegt werden. Grundsätzlich sind Wassergebühren in Deutschland reguliert,
und es ist gesetzlich verboten, Verluste aus solchen Spekulationsgeschäften direkt auf die Verbraucherinnen und Verbraucher abzuwälzen. Dennoch könnten zukünftige finanzielle Belastungen, etwa
durch höhere Gebühren oder Abgaben, die Stadt Bernburg und die anderen Mitgliedskommunen dazu zwingen, ihre Haushalte anzupassen.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Die Stadt Bernburg prüft derzeit gemeinsam mit den weiteren Mitgliedsgemeinden des Wasserverbandes mögliche Schritte zur Aufarbeitung des Falls. Ziel ist es, die Ursachen zu klären und zukünftige
Risiken zu minimieren. Die Verantwortlichen betonen, dass die Versorgungssicherheit und faire Wasserpreise für die Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität haben.
Hintergrund:
Swap-Geschäfte sind Derivatgeschäfte zur Zinssicherung, die ursprünglich zur finanziellen Absicherung gedacht waren. Durch Marktveränderungen entwickelten sie sich jedoch zu einem teuren
Spekulationsrisiko. Der entstandene Schaden wird aktuell auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
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