Das Dortmunder Union-Restaurant Kaiserstrasse 11, heute Friedensallee wurde 1889 vom herzoglichen Hoflieferant und Gastwirt Jean Rühmland erbaut. Die besonders aufwendige gestaltete Fassade war auf den Giebelspitzen durch zwei Bären verziert.
Die gründerzeitliche Ausstattung der eindrucksvollen Erdgeschoss-Säle waren mit Stuckdecken und gusseisernen Stützen, Holzvertäfelungen und Seidentapeten versehen. Am 18.12.1889 wurde schließlich die Gaststätte des Doppelgrundstück Kaiserstraße Nr. 11 und 11a, vis-à-vis dem Haupt-Post-Amt vom herzoglichen Hoflieferant und Gastwirt Jean Rühmland eröffnet. Schon damals war das Bestreben des Gastwirtes, bei mäßigen Preisen nur das Beste zu bieten.
Bereits ein Jahr später (1890) wurde die Gaststätte zum Hotel erweitert, der Uniongarten mit Musikhalle bot Gästen einen entzückenden Aufenthalt. Allerdings zwang die trostlose Lage des Gaststättengewerbes zehn Jahre später das Eingehen des weit über Bernburg bekannten Restaurants Dortmunder Union dar. 1920 erwarb schließlich die Allgemeine Deutsche Kredit-Anstalt das Gebäude. 1968 eröffnete schließlich die Gaststätte Buchenhof.
Im Parterre befand sich früher die Restauration „Union“, später links ein Stoffgeschäft, rechts die HO-Gaststätte „Buchenhof“. Rechts im Grundstück Nr. 11a befand sich vom 28.12.1889 bis um 1945 die Redaktion und Druckerei des „Anhalter Kurier“. Links im Hause befanden sich Geschäfte, u.a. 1955 HO Spielwaren, 1956 HO Gardinen/Teppiche, dann Verkaufsstelle der Schneidergenossenschaft, viele Frauen kauften dort ihre Materialien zum selber schneidern, später zog hat hier das Modegeschäft „Black-Parrot“ ein.
Im Gebäude war u.a. auch eine Außenstelle der Stadtbibliothek und im angrenzenden Hof-Gebäude die Großküche der Schulspeisung, später die Betriebsküche des Rates des Kreises, untergebracht. Heute hat die AOK in der ehemaligen Gaststätte ihre Geschäftsstelle und im 2. Obergeschoss ist eine Arzt-Praxis (Orthopäde Dr. Pietschmann) untergebracht.
1889 Bau- und kunstgeschichtlich bedeutsam sind hier besonders die aufwendige Fassade sowie die erhaltene gründerzeitliche Ausstattung der eindrucksvollen Erdgeschoss-Säle mit Stuckdecken und gusseisernen Stützen sowie die Räume im 1. Obergeschoss (Stuckdecken, Tapeten, bemalte Holzdecken). Diese Gaststätte wurde im Jahre 1889 vom herzoglichen Hoflieferant und Gastwirt Jean Rühmland gegründet, der später lange Vorsitzender des Gastwirtsvereins war.
Bereits 1890 wird die Gaststätte zum Hotel erweitert. Rühmland warb für seine Gaststätte, indem er „Dejeuners, Diners, Soupers sowie reichhaltige Speisen, bestgepflegte Weine, Pilsener Urquell, Spatenbräu, Kulmbacher Schankbier und Diamant-Actienbräu – ergebenst –“ anbot. Oberkellner war hier u.a. auch Franz Hennecke, der 1902 das Kurhaus für drei Jahre pachtete. Der Uniongarten bietet bei der jetzigen Witterung abends einen entzückenden Aufenthalt. Die neugebaute Musikhalle ist von wesentlichem Nutzen, denn jetzt hört man deutlich bis zum entgegengesetzten Ende des langgestreckten Gartens.
Am 28.02.1902 wurde in der „Union“ ein Rabatt-Sparverein gegründet, der das Kaufen am Ort, also in Bernburg, belohnte.
Am 23. Januar 1913 gründete sich in Rühmlands Nobelrestaurant „Union“ die erste Bernburger Baugenossenschaft.
1919 bestand das Union-Restaurant genau 30 Jahre. Seit seiner Gründung befindet es sich im Besitz des Herrn Rühmland, der damit unter allen Bernburger Wirten am längsten auf einer Stelle sitzt.
1921 verkaufte Rühmland das Grundstück an die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt, die einen Teil der Räume zu Bankzwecken nutzte, während im Hauptteil die Schlosserei W. Frischeisen aus der Sedanstraße eine Automobilhalle einrichtete.
1922 Rühmland, bald ein Opfer der Inflation, schloss die „Union“ und übernahm das vom Landbund erworbene „Rumpf’s Hotel“ in Köthen, wo er wieder eine gute Existenz fand.
1926 Da die Platzfrage sich für die ADCA durch Verschmelzung mit der Anhalt-Dessauischen Landesbank anders regelte, verkaufte sie die „Union“ 1926 wieder als Gaststätte an Albin Nitsche, der vorher mit seinem Schwager Anton Ferl einige Zeit den „Goldenen Löwen“ besessen hatte.
Am 13. Dezember 1947 fand im „Union-Restaurant“ die erste Mitgliederversammlung der Ortsgruppe der Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion (später DSF) statt.
1949 HO Gaststätte & Café
Nach den vielen Wandlungen wurde ab 1950 das Lokal bekannt als HO-Gaststätte „Buchenhof“.
1952 Büro / Verwaltung der HO-Gaststätten
1955 Verkaufsstelle der HO für Spielwaren
1956 Verkaufstelle der HO für Gardinen und Teppiche
1957 „VEB (K) Bekleidungswerk produziert zusätzlich für 80 000 DM bis Jahresende
Wichtige Beratung von Parteifunktionären des Kreises über die Produktion industrieller Massengüter. Gestern früh führte die Kreisleitung der Partei eine Beratung mit den Parteisekretären, Gen. Werkleiter und BGL-Vorsitzenden der volkseigenen Industrie sowie mit Funktionären des staatlichen und genossenschaftlichen Handels und des Staatsapparates durch. In seinen einführenden kurzen Referat wies Genosse Donath, Sekretär der Kreisleitung, darauf hin, daß man mit der sträflichen Unterschätzung der Produktion industrieller Massenbedarfsgüter und der nicht richtigen Einstellung zu diesen Fragen Schluß machen muß, daß man damit der Bevölkerung und der Arbeiter-und-Bauern-Macht einen schlechten Dienst erwiesen hat. Die Erhöhung des Warenumsatzes ist von großer Bedeutung, kommt es doch auf die Beweisführung der Überlegenheit des sozialistischen Systems gegenüber dem kapitalistischen an. Es handelt sich hier also nicht nur um eine ökologische Maßnahme zur Befriedung der Lebensbedürfnisse der Bevölkerung.
Wie sieht es mit der zusätzlichen Produktion von Massenbedarfsgütern in unserem Kreis aus? Der Bezirk Halle hat sich das Ziel gestellt, 1958 für 250 Millionen DM zusätzlich Massenbedarfsgüter zu produzieren. Unsere Betriebe müssen sich also darauf entsprechend vorbereiten, da diese Produktion eine ständige Aufgabe der nächsten Jahre sein muß. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, was wir morgen machen. Ähnlich wie in anderen Kreisen muß auch der Kreis Bernburg bis Jahresende noch zusätzliche Massenbedarfsgüter auf den Markt bringen. Gute Ansätze sind vorhanden. Zum Beispiel will der VEB (K) Bekleidungswerk Bernburg bis Jahresende noch für 80000 DM zusätzlich produzieren. Die Handwerksbetriebe wollen noch für über 500000 DM in diesem Jahr zusätzliche Werte schaffen und die Privatindustrie (nach bisherigem Stand) für über 300 000 DM.
In allen sozialistischen Betrieben müssen sich jetzt Partei-, Werk- und Gewerkschaftsleitungen gemeinsam mit den Belegschaften beraten, was sie jetzt und was sie bis 1960 produzieren wollen. Dabei sollte man auch mit anderen sozialistischen Betrieben oder auch mit kapitalistischen Betrieben als Zubringerbetriebe zusammenarbeiten. Ähnlich können die sozialistischen Betriebe auch mit den Handwerksgenossenschaften zusammenarbeiten. In der kurzen Diskussion wurden sehr gute Hinweise gegeben. Zunächst sprach Genosse Stiller, Direktor der HO, der aufzeigte, welche Massenbedarfsartikel im Kreis am meisten gefragt werden und wo der Bedarf nicht immer gedeckt werden kann. Die Massenbedarfsgüterproduktion ist zwar im allgemeinen seit 1954 gestiegen, aber der Bedarf und die Kaufkraft der Bevölkerung wuchsen schneller. Mit Recht wies Genosse Stiller darauf hin, daß die zusätzlich produzierten Massenbedarfsgüter hochwertig sein müssen und auch der Preis nicht weit über dem der Spezialbetriebe liegen dürfe.
Der Genosse Walther vom VEB Holzindustrie Bernburg erklärte, daß man auch diese zusätzliche Produktion vertraglich binden muß, um den Absatz zu sichern. Der Betrieb hat sich vorgenommen, noch in diesem Jahr für 10 000 DM zusätzliche Produkte zu schaffen. Zur Unterstützung der Landwirtschaft will der VEB Landmaschinenbau, wie der Genosse Rommel, BGL-Vorsitzender, sagte, im nächsten Jahr als Massenbedarfsgüter 50 2-m-Drillmaschinen im Werte von 30 000 DM herstellen. Sie wollen auch überlegen, ob sie dem Handel bis Jahresende mit der Produktion von Ofenblechen und Feuerhaken helfen können. Der Werkleiter dieses Betriebes wies u.a. noch darauf hin, daß sie als Zubringerbetrieb auch kleine Stanz- und Gußteile produzieren könnten.
Diese Beratung von Funktionären war ein guter Anfang. Nun kommt es darauf an, zu überlegen, wie in allen Betrieben die Reserven, evtl. mit Hilfe anderer Betriebe, ausgenutzt werden können. Auch wir im Kreis Bernburg wollen mithelfen, das Ziel des Bezirkes Halle, in diesem Jahr noch für 30 Millionen DM zusätzlich Massenbedarfsgüter zu produzieren, zu erreichen. Das gilt auch für die Betriebe VEB Sodawerke „Karl Marx“ und Kaliwerk Friedenshall, von denen kein Vertreter auf der Beratung anwesend war. Die dortigen Funktionäre sollten Schluß machen mit der Unterschätzung dieser so wichtigen Aufgabe und sich die Worte unseres Genossen Walter Ulbricht zu Herzen nehmen.“
1959 - Büro für Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung VEB (K)
1964 - Kellner Antonio Jaccuci ist bei den Gästen sehr beliebt
1966 - Verkaufsstelle des ELG des Bekleidungshandwerks (Vst. d. Schneidergenossenschaft)
1967 - Kinderbibliothek
Oktober 1966 - Die HO stellt die Gaststätte auf Selbstbedienung um.
Freiheit Nr. 159 vom 05.07.1968:
"Die Fließenlegerbrigade des VEB (K) Baureparatur, Bernburg, leistete in der HO-G „Buchenhof“ eine Qualitätsarbeit. Die Kollegen Seidel, Weidel, Alexander, Töpfer, Holzhausen, Lemke, Lewanarski gehören zu der Brigade, die überall wo sie eingesetzt werden ihrem Betrieb Ehre machen. Im Buchenhof wurde die Küche um 6 m vergrößert. Weiterhin sind noch sehr viele Arbeiten angefallen, die nicht vorauszusehen waren, deshalb wird die Gaststätte erst im September wieder eröffnet.“
Freiheit Nr. 204 vom 27.08.1968: „„Buchenhof“ übergeben / Freude bei den Gästen /
Bernburg. Gestern wurde um 10 Uhr die HO-G „Buchenhof“ nach erfolgtem Umbau für die Bevölkerung unserer Stadt eröffnet. Es ist eine Mehrzweckgaststätte, die erste dieser Art in Bernburg. In der eingerichteten Selbstbedienungsreihe können die Gäste warme Speisen, Gebäck und kalte Speisen, Kaffee und Tee sowie andere Getränke entnehmen. Damit soll vor allem im Mittagsgeschäft eine schnellere Bedienung erreicht werden. Am Abend und Sonntag wird die individuelle Bedienung beibehalten. Die Oeffnungszeiten werden gegenwärtig getestet, um auch hierbei den Wünschen der Einwohner gerecht zu werden. Die Gaststätte bietet 96 Gästen Platz. Bei der Übergabe wurden Worte des Dankes an die Bauarbeiter, den Architekten Herrn Priese sen. und an die sozialistische Arbeitsgemeinschaft des HO-Kreisbetriebes unter Leitung des Kollegen Braunsdorf gerichtet. Sie alle haben an der Einrichtung Anteil, die in den nächsten Tagen ihre Bewährungsprobe bestehen muß. Dem Kollektiv unter Leitung von Frau Christa Schwarzwälder und Küchenchef Günter Grotke wurde durch den Genossen Diener, Sekretär der Kreisleitung der SED, die Vertreter der staatlichen und gesellschaftlichen Organe die Glückwünsche zur Eröffnung überbracht. Es wurden der Wunsch und die Erwartungen ausgesprochen, daß in dieser modernen Einrichtung mitgeholfen wird, die Aufgaben des Handels und die wachsenden Bedürfnisse zu erfüllen. Das Kollektiv ist dazu bereit und hat durch die geschaffenen Wirtschaftsräume alle Voraussetzungen dazu.“
Freiheit Nr. 236 vom 04.10.1974: „Küchen als Jugendobjekt übergeben /
Bernburg Zu Ehren des 25. Jahrestages der DDR übergab der Direktor der ve. Handelsorganisation, Genosse Hase, den Jungköchen und Kochlehrlingen der HO-G „Goldene Kugel“ und „Buchenhof“ die Küchen dieser gastronomischen Einrichtungen als Jugendobjekte. Mit diesem ehrenvollen Auftrag wurden die bisherigen Leistungen des Kadernachwuchses gewürdigt. Die Jugendlichen versprachen, sich dieses Vertrauens würdig zu erweisen und durch hohe Leistungen zu Verbesserung des Gaststättenniveaus beizutragen.“
Freiheit Nr. 200 vom 25.08.1979: „Pokale als Symbol für Kundendienst /
Kollektiv der HO-G „Buchenhof“ sorgt sich vorbildlich um seine Gäste – Arbeitszeit dem Gästestrom angepasst. Im Fenster der HO-G „Buchenhof“, Bernburg, steht ein hölzerner Pokal mit der Aufschrift „Beste gastronomische Einrichtung 1979“. Das Kollektiv unter der Leitung von Gaststättenleiterin Christa Schwarzwälder ist besonders stolz darauf, gerade im 30. Jahr des Bestehens unserer Republik diese Auszeichnung erhalten zu haben.
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