Kriminalitätsstatistik Salzlandkreis 2012 vorgestellt

Heute wurde im Polizeirevier des Salzlandkreises Bernburg die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2012 vorgestellt. Herr Steffen Kuse, ehemaliger Dozent an der Polizeifachschule Aschersleben löste zum 01. März 2013 den Kriminalrat Thomas Zenker ab und erklärte der versammelten Presse die neue Statistik. 95 Kollegen arbeiten im Salzlandkreis in der Polizeikriminalermittlung, so Kuse. Erfreulich ist das Ergebnis, dass ein leichter Anstieg der Aufklärungsquote bei gleichzeitigem Rückgang der erfassten Straftaten zu verzeichnen ist.

24,4% der Deliktgruppen fallen auf besonders schwere Fälle des Diebstahls. Auf den einfachen Diebstahl fallen 21,2%. Auf die Gruppe der sonstigen Strafbestände nach StGB (Erpressung, Hausfriedensbruch, Widerstand, Helerei, Sachbeschädigung und Brandstiftung fallen 20,4%. Vermögens- und Fälschungsdelikte (Betrug, Erschleichen von Leistungen, Unterschlagung und Urkundenfälschung) 14,8%. Rohheitsdeligte wie Raub, räuberische Erpressung, gefährliche Körperverletzung und Bedrohung 14,2%. Strafrechtliche Nebengesetze 3,9%, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (Vergewaltigung, sexueller Missbrauch und Exhibitionismus 0,6%, Straftaten gegen das Leben (Mord, Todschlag, fahrl. Tötung 0,07%.

 

Erst in der letzten Woche wurde die Kriminalitätsstatistik des Landes Sachsen-Anhalt veröffentlicht. Holger Stahlknecht freute sich: „Damit dürfte Sachsen-Anhalt im Ländervergleich bei den Aufklärungsquoten wieder im vorderen Bereich sein“. Gleichzeitig unterstrich er, dass das insgesamt gute Ergebnis nicht nur auf den Verfolgungsdruck zurückzuführen sei, sondern ebenfalls Ausdruck der Wirksamkeit präventiver Maßnahmen ist, die es auch künftig auf hohem Niveau fortzuführen gilt.

 

Anteile einzelner Deliktsfelder an der Gesamtkriminalität

Der Anteil der Diebstahlsdelikte, als dem höchsten Anteil an der Gesamtkriminalität mit 45,7% und 6.289 Fällen gegenüber dem Vorjahr mit 7.398 Fällen stark gesunken. Die Aufklärungsquote ist annährend gleich geblieben.

 

Sonstige Straftaten gemäß Strafgesetzbuch wurden mit einem Anteil von 20,4 Prozent an der Gesamtkriminalität registriert. Gegenüber dem Jahr 2011 viel der Anteil der Straftaten, nur bei den vorsätzlich leichten Körperverletzungsdelikten ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen.

 

Tatverdächtige

Im Jahr 2012 wurden 13.746 Tatverdächtige im Salzlandkreis ermittelt, dass sind gegenüber dem Landestrend 1.531 weniger Personen als im Vorjahr. Die Aufklärungsrate von 58,4% führt hier zu einem leichten Anstieg. Die meisten Tatverdächtigen im Salzlandkreis sind Erwachsene, davon rund 1/3 weiblich, der überwiegende Teil der Tatverdächtigen ist deutsch.

 

Opfer

Im vergangen Jahr wurden im Salzlandkreis 13.746 Menschen als Opfer bzw. Geschädigter einer Straftat registriert (2011: 15.277). Die davon aufgeklärten Straftaten waren 8.031.

 

Diebstahl

Die Diebstahldelikte sanken von 7.398 auf 6.289 Fälle. Vermögens- und Fälschungsdelikte sanken von 1.886 auf 1.670 Fälle im Salzlandkreis. Ein deutlicher Rückgang entgegen dem Landestrend, jedoch verschieben sich viele Betrugsfälle auf das Internet.

 

Betrug

1.670 Vermögens- und Fälschungsdelikte wurden registriert, gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 216 Fällen. Die Aufklärungsquote im Bereich Betrug sank zwar von 86,5% auf 82,8%, dafür stieg die Aufklärung in den Fällen der Unterschlagung und Urkundenfälschung auf 94,3%. In diesem Zusammenhang ist ein deutlicher Anstieg mit dem Tatmittel Internet festzustellen. Diese Straftaten sind eine zunehmende Bedrohung für die Gesellschaft und stellen Polizei und Wirtschaft vor ständig neuen Herausforderungen.

 

Sonstige Straftaten

Die erfassten Delikte aller sonstigen Straftaten gemäß StGB betrugen im Jahr 2012 insgesamt 2.811 Delikte, davon 293 wegen Widerstand/ Straftaten gegen die öffentliche Ordnung, 521 wegen Beleidigung, 1.441 wegen Sachbeschädigung. Die Aufklärungsquote wegen Sachbeschädigung lag bei 31,1%.

 

Rauschgiftkriminalität

Die Anzahl der registrierten Rauschgiftdelikte und Allgemeine Verstöße nach § 29 BtMG lag im vergangenen Jahr bei 709 Fällen, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 199 Delikten bedeutet. Gegenüber dem Jahr 2011 ist eine Zuname von Kokain sowie Amphetamin / Ecstasy zu verzeichnen. Heroin, Cannabis und sonstige BtM hingegen verzeichnen einen Abwärtstrend.

 

Todesfallursachen

Insgesamt wurden im Salzlandkreis 163 Todesursachenermittlungen aufgenommen, davon konnten 34 Fälle wegen Suizid und 56 bei Obduktionen aufgeklärt werden.