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25 Jahre aktiv engagiert in Bernburg - Firmenjubiläum Kleinschmidt

Als im November 1989 die Mauer fiel und die innerdeutsche Grenze nicht mehr trennte, war es für den Steuerberater und Rechtsbeistand Wolf-Dieter Kleinschmidt aus Bad Harzburg klar, sich für den Wandel zu engagieren und in der DDR Hilfe zu leisten. Dass ihm dabei seine Tätigkeit im Harzburger Rat helfen könnte, hatte er nicht vorausgesehen. So kamen im Februar 1990 – vom Rathaus empfohlen – zwei Damen aus Bernburg in seine Harzburger Kanzlei.

 

Sie stellten sich zum Erstaunen von Kleinschmidt als Steuerberater aus Bernburg vor und wollten auf eigene Faust Erkundigungen über das einholen, was sich zum 01.07.1990 bereits abzeichnete: die Wirtschafts- und Währungsunion. Das lange Gespräch mündete in der Zusage von Kleinschmidt, ihnen gern weiter zu helfen, wenn er gebraucht würde.

Das ließ nicht lange auf sich warten: im Mai kam der Anruf mit einer Einladung in das Büro im Buchenhof. Schnell war ein passendes Datum vereinbart, aber langsam war die Fahrt über die alten und schlecht ausgeschilderten Straßen. Und dann saßen die neun Mitarbeiterinnen von VEB ReWi am Tisch im kleinen Besprechungsraum, ein Glas Sekt mit Erdbeeren vor sich und verkündeten Widerspruch nicht duldend: „Sie werden unser neuer Chef“. Zwar ein bißchen überrumpelt, aber zügig bereit nahm Kleinschmidt dann die Planungen für die Kanzlei in Bernburg ab 01.07.1990 auf: neue EDV-Technik musste her, Grundzüge des westdeutschen Steuerrechts waren zu erklären, die vorhandenen DDR-Grundmittel der Mandanten mussten neu bewertet werden, ein völlig anderer Kontenplan erforderte ein Umdenken beim Buchen; das System Umsatzsteuer musste sofort angewandt werden. Davon dass die Mitarbeiterinnen sich oft bis zur Erschöpfung einbrachten, spricht Kleinschmidt noch heute voller Hochachtung.


Legendär war die Information des Harzburger Steuerberaters im Bernburger Kurhaus über das westdeutsche Steuerrecht. Im Juni 1990 wurden von ihm in einem vollbesetzten Großen Saal mehrere Stunden referiert und viele Fragen beantwortet. Die ersten Jahre waren schon deshalb anstrengend, weil neben dem für Kleinschmidt gewohnten Steuerrecht auch noch Gewinnermittlungen nach DDR-Recht erstellt werden mussten. Außerdem war der Stab mit qualifizierten Mitarbeitern zu erweitern. Dazu gehörten auch angemessene Arbeitsmöglichkeiten, die in einem Gebäudeensemble in der Breite Straße aus- und aufgebaut wurden. Dass dabei besonders der Denkmalschutz beachtet wurde, macht die Kanzlei zu einem Schmuckstück in der Talstadt.

 

Die Bernburger Kanzlei entwickelte sich seit 1990 weiter sehr erfolgreich. Inzwischen werden von Kleinschmidt und seinem Team von drei Steuerberatern und fast dreißig qualifizierten Mitarbeitern rund 300 Unternehmen und viele Privatpersonen steuerlich betreut. Dass er auch ausgebildet hat, war selbstverständlich. Für alle gilt das Kanzlei-Motto: Kompetent und zuverlässig – kreativ und engagiert. In zahlreichen Betriebsprüfungen wurde um die Anwendung des Steuerrechts gerungen. Dabei half Kleinschmidt seine Rechtsbeistandstätigkeit; er ist Mitglied der Rechtsanwaltskammer Braunschweig. Und wenn es erforderlich war, scheute er auch nicht Klagen vor den Finanzgerichten. Mit Erfolg, so wie er auch zwei wichtige Urteilen des Bundesfinanzhofes in München erstritt.



Zu dem Engagement von Wolf-Dieter Kleinschmidt in Bernburg gehört auch der intensive Einsatz für eine neue Orgel in der Talstädter Marienkirche. Er wirkt im Vorstand des Förderkreises mit der Vision mit, dass Weihnachten 2019 diese neue Orgel geweiht wird. Auch in anderen Bernburger Vereinen ist er fördernd tätig.