Seit 1890 wird auch in Bernburg der heiligen Barbara gedacht. Jedes Jahr am 04. Dezember gedenken Bergleute auf der ganzen Welt der heiligen Barbara. Rund 150 Gäste gedachten am vergangenen Freitag der Schutzpatronin. Hinunter ging es in 514 Metern Tiefe in den Schacht Gröna im Kali- und Steinsalzwerk Bernburg. Unter den Gästen war auch der seit elf Jahren Ehrenbergmann und Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalts Dr. Reiner Haseloff. Nur eine Minute und 45 Sekunden dauert die Fahrt in das Bergwerk des weißen Goldes. Über mehrere Kilometer Labyrinth ging es mit dem Jeep zum Lampensaal der Bergleute, um hier für ein weiteres unfallfreies Jahr zu danken und um einen kalten Winter zu bitten.
Zum ersten Mal besuchte der Ministerpräsident das Bernburger Bergwerk unter Tage und nutzte dies auch gleich, um mit den Kumpel des Bergwerkes und den Bergknappen
ins Gespräch zu kommen. Auch sprach Haseloff mit Landrat markus Bauer, Jürgen Weigelt, Oberbürgermeister Henry Schütze, Steffen Globig, Lothar Jänsch und Mike Franzelius.
Es wurden verschiedene Einzelheiten über die Geschichte des Bernburger Bergwerk ausgetauscht. Der Vorsitzende des Bernburger Knappenvereins Henning Moye begrüßte die Gäste zur Feierstunde anlässlich der Verehrung der heiligen Barbara mit den Worten: „Möge die Heilige Barbara auch im kommenden Jahr ihre schützende Hand über uns halten“. Bereits vor vier Wochen wurde das 125. Jubiläumsjahr in Bernburg gefeiert.
Auch zum ersten Mal unter Tage in Bernburg war der Vorstandsvorsitzende der K+S Norbert Steiner. Es ist mir eine Herzensangelegenheit heute zur Barbarafeier in Salzwerk Bernburg zu sein. Mit dem Zusammenschluss der ostdeutschen und westdeutschen Kali- und Salzaktivitäten nach Übernahme von der Treuhand im Jahr 1990 war es ein Zusammenwachsen von Ost und West. Stück für Stück wurde in den schönsten Standort von K+S 200 Mio. Euro in Bernburg investiert.
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff betonte, dass es nicht selbstverständlich sei, solche besonderen Leistungen unter Tage zu verbringen. Was wären wir ohne die Realwirtschaft und ohne diese Lebensmittel wie Salz. "Ich habe einen guten Eindruck dieser Anlage in Bernburg." Das Steinsalzwerk Bernburg gehört zu eines der größten Salzbergwerke der Welt, und das seit über 600 Tagen unfallfrei.
Die heilige Barbara ist die Beschützerin der Bergleute, sie wird gegen Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und allgemein gegen plötzlichen und unvorhersehbaren Tod angerufen. Sie ist unter anderen Schutzpatronin der Bergleute, Elektriker, Feuerwehrleute und Helfer des Technischen Hilfswerks. Nach alter bergmännischer Tradition ist das Fest ein Feiertag, an dem meist die Arbeit ruht und der Schutzpatronin gedacht wird.
Zum Anschluss erklang das Steigerlied in 514 Metern Tiefe. Der Legende nach lebte die Heilige Barbara Ende des 3. Jahrhunderts. Heimlich ließ sie sich gegen den Willen ihres Vaters als Christin taufen, woraufhin sie in einen Turm eingesperrt wurde. Doch Barbara konnte fliehen und fand Schutz bei den Bergleuten.