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Dalben werden im oberen Schleusenvorhafen Bernburg erneuert

Nach mehreren Schiffsunfällen am Saalewehr von Bernburg wurden zur Sicherheit für die Schifffahrt die Dalben im oberen Schleusenvorhafen von Bernburg im Jahr 1956 geschlagen. Nun werden diese erneuert.


Nach mehreren Schiffsunfällen am Saalewehr von Bernburg wurden zur Sicherheit für die Schifffahrt die Dalben im oberen Schleusenvorhafen von Bernburg im Jahr 1956 geschlagen. Hintergrund ist, dass bei der Einfahrt in die Schleuse vom Oberwasser bei höheren Wasserständen ungünstige Strömungen entstehen und Schiffe zum Wehr ziehen. Zum Schutz der Schifffahrt wurden damals die Dalben und das gegenüberliegende Leitwerk errichtet.

 

Nach rund 60 jährigen Betrieb sind die Dalben im ständigen Wasserwechselbereich stark angerostet und zum Teil durchgerostet. Die Durchrostungen wurde bei den regelmäßigen Bauwerksinspektionen festgestellt. Für den Neubau der Dalben wurde im Wasser- und Schifffahrtsamt Magdeburg ein Projekt erarbeitet. Der Neu- und Rückbau der alten Dalben wurde ausgeschrieben und vergeben. Die neuen Dalben mit einem Durchmesser von rd. 80 cm werden rund 8 Meter in den Flussgrund gebohrt. Die Alt-Dalben werden zurückgebaut. Die Bauzeit wird bis etwa Ende April 2016 geplant.

Schifffahrt Bernburg Saale

Unterhalb des Schlosses, am Saalewehr in #Bernburg ist momentan mal ganz schön was los, Arbeitsschiffe des WSA und anderer Unternehmen erneuern Dalben unmittelbat an der Wasserkraftanlage in Bernburg. Mehr zum Thema hier: http://www.bbglive.de/feed/saale/

Posted by BBG LIVE on Donnerstag, 10. März 2016

Über die Saaleschifffahrt: Aus Chroniken zur Saaleschifffahrt ist zu entnehmen, dass bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jh. Schleusen aus Holz den Frachtverkehr sicherten. Doch bereits vorher wurde das Wasser der Saale zum Kornmahlen bzw. zum Flößen genutzt. Das wohl älteste Mühlenwehr auf deutschen Gebiet war beim Schifferstädtchen Alsleben errichtet. Vom ersten Handwerk in Bernburg, worüber berichtet wurde, war eine Mühle an der Saale. Am 21. Oktober 1530 erteilte Kaiser Karl V. das Privileg der freien Schifffahrt und die Erlaubnis das Flussbett der Saale auszubauen, dem Erzstift Magdeburg. Die Arbeiten wurden noch im gleichen Jahr aufgenommen. Ein erstes Wehr wurde in Bernburg gebaut und zusätzliche Schleusen oder unbrauchbare Schleusen erneuert. Fürst Wolfgang von Anhalt, Regent über Bernburg , schloss 1559 auf drängen des Erzbischof Sigismund einen Vertrag zum Ausbau und Sicherung der Saaleschifffahrt ab. Im darauffolgendem Jahr begann der Bau einer Schleuse in Bernburg.

 

1605 war es notwendig geworden den Vertrag wegen Niedergang der Saaleschifffahrt zu novellieren. Diesmal wurde jedoch zum Unterhalt der Schleusen eine Abgabe festgesetzt. Das Jahr 1694 war für den Schleusenbau ein Neubeginn: die erste steinerne Schleuse wurde bei Trotha gebaut, der preußische Kurfürst Friedrich III. selbst setzte den ersten Stein. Im Jahr 1696 veranlasste Fürst Victor Amadeus von Anhalt - Bernburg den Neubau einer Schleuse aus Stein. Erst im Jahre 1790 wurde die Saaleschifffahrt weiter ausgebaut. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich August III., erteilte die Anordnung, die obere Saale und die Unstrut schiffbar zu machen.

 

Mit Abbrucharbeiten zur Vorbereitung des Baues der Großschleuse in Bernburg wurde im Januar 1934 begonnen. Der Anhalter Kurier berichtete darüber: "Besonders einschneidend werden sich die städtebaulichen Veränderungen durch den Schleusenbau auswirken. Es fallen die ganzen Häuser an der Saaleseite der Fischergasse, also namentlich das Mühlenverwaltungsgebäude und die alte Eisengießerei mit den hässlichen Mauern, ferner die beiden Einzelhäuser gegenüber der Einmündung der Mühlstraße." Insgesamt waren durch den Abbruch der Häuser 30 Familien betroffen, die neue Wohnungen erhielten. Über den Fortgang der Arbeiten berichtet die Zeitung Anhalter Kurier vier und ein halb Jahre lang.