Ende der Restwasserstraßendiskussion

Ende der Restwasserstraßendiskussion – Saale- Seitenkanal im Bundesverkehrswegeplan verankert

 


NKV und Netzkategorie müssen geändert werden – Zahlen aus Gutachten überholt Der vom Saale-Bündnis seit Jahren geforderte Bau des Saale-Seitenkanals bei Tornitz ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) bis 2030 verankert. Die rund zehn Kilometer lange, künstliche Wasserstraße soll die kurz vor der Elbemündung stark kurvig fließende Saale „ersetzen“ und den Binnenschiffern die Fahrt erleichtern bzw. überhaupt erst ermöglichen - ein lang ersehnter Lückenschluss. Mit der nun erfolgten Einordnung des Kanals in den BVWP ist das wichtigste Ziel des Saale-Bündnisses manifestiert: Die Saale bleibt Bundeswasserstraße! „Damit sind die schlimmen Pläne einer Restwasserstraße Saale endgültig gescheitert“, sagt der Präsident des Vereins zur Hebung der Saaleschifffahrt (VHdS), Manfred Sprinzek, nach Veröffentlichung des Verkehrsplans am 16. März. „Die Saale wird weiter vom Bund unterhalten und davon profitiert vor allem der immer stärker werdende Wassertourismus.“

 

Hätten die Pläne zur Herabstufung der Saale als Restwasserstraße Erfolg gehabt, wäre eine Unterhaltung durch den Bund ausgeblieben. Auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel zeigte sich erfreut, dass der Saale-Kanal im infrastrukturellen Arbeitsprogramm des Bundes bis 2030 aufgenommen wurde. „Wir sind den Weg von der inakzeptablen Restwasserstraßendebatte bis zum neuesten Bundesverkehrswegeplan erfolgreich gegangen“, sagt Webel. Eingestuft ist der rund 133 Millionen Euro teure Kanal in die Kategorie „Weiterer Bedarf“. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur fachlichen Überprüfung der getroffenen Festlegungen wird der VHdS seinen Standpunkt darlegen und Änderungen einfordern.

 

Konkret geht es um die Berechnung des NKV und die Netzkategorie. Diese führten zur Einstufung in den „Weiteren Bedarf“. Im Entwurf des Planes sind Transportpotenziale eines Planco-Gutachtens verwendet worden, die vom Land und den betroffenen Unternehmen abgelehnt wurden. Der VHdS fordert, Zahlen eines Gegengutachtens einfließen zu lassen, die vom BMVI für die Erarbeitung des Bundesverkehrswegeplans angefordert worden waren.

 

Die so ermittelten Transportpotenziale stammen aus 2015 und sind andere, als aktuell verwendet. Würden diese verwendet, würde das zu einem anderen NKV und einer anderen Netzkategorie führen. Trotzdem: Die Stellung der Saale beim Bund ist erst einmal gesichert. Nun muss der endgültige Plan abgewartet werden. Möglich wurde das nun Erreichte nur durch den Zusammenhalt aller Beteiligten, die die Saale als ihren Heimatfluss sehen und zu schätzen wissen, welche touristische und wirtschaftliche Kraft in ihm steckt. Viele Aktionen wurden angeschoben und auf vielen Veranstaltungen um Befürworter und Mitmacher geworben. Auf die Veröffentlichung des BVWP 2030 haben alle gespannt gewartet. Nun herrscht Freude und Erleichterung.