Machbarkeitsstudie zum Breitbandausbau im Salzlandkreis

Machbarkeitsstudie und Markterkundung sind erfolgt: „Wirtschaftliches Wachstum braucht leistungsfähiges Breitband“, legt Landrat Markus Bauer seine Prioritäten fest.


Der Ausbau von Breitbandnetzen bedarf im ländlichen Raum jedoch der staatlichen Förderung, da Telekommunikations-Unternehmen hier zu wenige Nutzer finden, als dass sich die Investition des Ausbaus lohnen würde. Um als Kommune vom Bund gefördert zu werden, braucht es bestimmte Zugangsvoraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Dazu gehören unter anderem eine Machbarkeitsstudie und eine Markterkundung, die die reale Situation bezüglich des Ist-Zustandes und der Ausbauabsichten durch Unternehmen abbilden.

 

Der Salzlandkreis hatte in enger Kooperation mit den Kommunen die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für den Breitbandausbau im Landkreis beauftragt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Sie geben einen Überblick über den derzeitigen Ist-Stand im Salzlandkreis: Gegenden, in denen weniger als zwei Megabit je Sekunde anliegen, gibt es im Landkreis nur wenige. Während in der Region bei Übertragungsgeschwindigkeiten von 30 Megabit pro Sekunde größere Lücken erkennbar sind. Die Machbarkeitsstudie belegt, dass der Bedarf an breitbandigen Internetanschlüssen besteht. Der Breitbandatlas des Landes Sachsen-Anhalt visualisiert die derzeitige Situation im Land. Dieser ist für alle Bürgerinnen und Bürger unter www.breitband.sachsen-anhalt.de/breitbandatlas einsehbar.

 

Mit dem Vorliegen der Machbarkeitsstudie ist der erste Schritt für eine zukünftige Versorgung mit hohen Bandbreiten gemacht. Der zweite Schritt ist ebenfalls erfolgt. Mit Hilfe von Fördermitteln der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt hat der Salzlandkreis eine Markterkundung durchführen und auswerten lassen. Das vom Land Sachsen-Anhalt zertifizierte Breitbandberaterunternehmen I²KT (Institut für Informations- und Kommunikationstechnik GmbH & Co. KG) aus Magdeburg war Ende letzten Jahres mit der notwendigen Grundlagenermittlung beauftragt worden.

 

Das Institut für Informations- und Kommunikationstechnik hat Telekommunikationsunternehmen befragt, inwiefern diese innerhalb der nächsten drei Jahre im Salzlandkreis eigenwirtschaftlich ihre Netze ausbauen werden. Insgesamt haben fünf Telekommunikationsunternehmen eigenwirtschaftliche Ausbaupläne. Darunter sind die Deutsche Telekom AG, Vodafone/Kabel Deutschland, GlasCom, HL Komm sowie MDDSL. Der Landkreis wird zukünftig indes an den Standorten tätig werden, an denen kein privates Unternehmen investieren wird. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie werden derzeit auf Plausibilität geprüft sowie ein wirtschaftliches und technisches Ausbaukonzept erstellt.

 

Der Salzlandkreis hat sich mit den Kommunen auf einen nachhaltigen Ausbau mit Glasfaser verständigt. Mit Hilfe von Bundesmitteln sollen nun Fachleute die technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Voraussetzungen prüfen. Nach dieser Prüfung können konkrete Ausbaupläne erstellt werden. Ein entsprechendes Gebiet wird ausgebaut werden können, wenn mindestens 60 Prozent der Haushalte im Ausbaugebiet das Interesse bekunden.

 

80 Prozent der Kosten für den Ausbau zum schnellen Internetzugang entstehen durch Tiefbauarbeiten. Eine effiziente Möglichkeit des Glasfaserausbaus stellt die Mitverlegung von Leerrohren im Zuge von Sanierung bzw. des Aus- und Neubaus von Verkehrsinfrastruktur dar. Durch die Mitverlegung von Kabelinfrastrukturen, die von der Privatwirtschaft installiert werden, können Einsparungen beim Ausbau des Breitbandnetzes erreicht werden.