Die Luftqualität in Sachsen-Anhalt wird immer besser

Immissionsschutzbericht 2015 Feinstaub- und Stickstoffdioxidbelastung gesunken. Das geht aus einer Auswertung der Messungen zur Luftschadstoffbelastung 2015 hervor.


Den entsprechenden  Immissionsschutzbericht  haben  am  Montag Umweltministerin  Prof.  Dr.  Claudia  Dalbert  und  der  amtierende  Präsident des  Landesamtes  für  Umweltschutz,  Prof.  Dr.  Christian  Ehrlich, in  Magdeburg vorgestellt.

 

 

 

Dalbert sagte: „Die Auswertungen bestätigen die positive Entwicklung  der vergangenen Jahre. Allerdings ist für Anwohner in der Umgebung verkehrsreicher Straßen in Städten die Situation nach wie vor nicht zufriedenstellend. Die  Luftverschmutzung ist  eine  Gefahr  für  die menschliche  Gesundheit, ebenso sind empfindliche Ökosysteme durch zu hohe Säure- und Stickstoffeinträge  potenziell bedroht.  Vor  diesem  Hintergrund  sind  weitere  Initiativen zur Luftreinhaltung notwendig.“ Feinstaub Landesweit wurde der gesetzliche  Grenzwert für  Feinstaub (Partikel  PM 10) eingehalten. Der  noch  im  Berichtsjahr  2014  erstmals  seit  2011  wieder  verzeichnete  moderate  Belastungsanstieg  für  Feinstaub  hat  sich  im  vergangenen  Jahr  nicht  fortgesetzt.  Im  Gegenteil,  im  Jahr  2015  wurden  nach  einem deutlichen  Belastungsrückgang  die  Konzentrationen  des  bisher  am  niedrigsten belasteten Jahres 2012 wieder erreicht und an einigen Standorten sogar noch  unterboten. 

 

 

 

Dies  war  verbunden  mit  einem deutlichen Rückgang  der Anzahl  der  Überschreitungen  des  zulässigen  Tagesmittelwertes  von  50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auf das bisher niedrigste Niveau überhaupt (35 Überschreitungen pro Jahr sind erlaubt).

 

 

 

Paracelsusstraße/ Halle: 30 Überschreitungen (2014: 41 Überschreitungen)

 

Aschersleben: 17 Überschreitungen (2014: 33 Überschreitungen)

 

Friedenstr. /Halberstadt: 19 Überschreitungen (2014: 27 Überschreitungen)

 

Schleinufer/Magdeburg:   12 Überschreitungen (2014: 28 Überschreitungen)

 

 

 

Stickstoffdioxid

 

Beim  Stickstoffdioxid  bestätigte  sich  der  seit  sechs  Jahren  anhaltende,  im Landesdurchschnitt  leicht  rückläufige  Trend  der  Werte.  Der  seit  1. Januar 2010 geltende EU- Grenzwert (Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter  Luft) konnte im  Land nach  2014  auch für  das  Jahr  2015 nahezu flächendeckend eingehalten werden. Eine Ausnahme stellt lediglich der Ballungsraum  Halle  dar.  Dort  wurde  in  der  Paracelsusstraße  mit  49 μg/m³  die höchste  Stickstoffdioxidbelastung  in  Sachsen-Anhalt  gemessen  und  damit der  Grenzwert überschritten.  Deshalb  müssen  trotz  der  bislang  erreichten Belastungsminderung  weitere  Anstrengungen  mit  dem  Ziel  einer  schnellstmöglichen Grenzwerteinhaltung unternommen werden.

 

 

 

Für  die  Orte  mit  der  höchsten  Luftschadstoffbelastung  wurden  und  werden Luftreinhaltepläne mit Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität erarbeitet. In der Landeshauptstadt Magdeburg und in Halle wurden bereits im Jahr 2011  Umweltzonen  eingerichtet,  die  die  Einhaltung  der  gesetzlich  vorgeschriebenen  Luftqualitätsgrenzwerte  zukünftig  sicherstellen  sollen.  Eine  Verschärfung  der  Anforderungen  („grüne“ Umweltzone) war zum 1. Januar 2013 in Magdeburg in Kraft getreten. In Halle wurde eine dritte Stufe der Umweltzone am 3. März 2016 eingeführt.

 

 

 

Aktuelle  Messergebnisse  zeigen  inzwischen,  dass  sich  nach  Einführung  der  Umweltzonen  in Halle  und  Magdeburg  die  Stickstoffdioxid- und  Feinstaubwerte  an  den  Punkten  der  höchsten Belastung  in  diesen  Städten  um  6  bis  32  Prozent  verringert  haben  (bezogen  auf  das  Jahr 2010). Im Vergleich aller LÜSA Stickstoffdioxid - Verkehrsmessstationen werden im Zeitraum von 2010 bis  2015  in  Halle,  Magdeburg  und  Lutherstadt  Wittenberg  die  höchsten  Belastungsrückgänge erreicht.  Die  Maßnahmen  der  Luftreinhalteplanung  zeigen  hier  Wirkung.  An  der  Messstation Paracelsusstraße in Halle wurden vom Jahr 2010 bis zum Jahr 2015 mit minus 10 Mikrogramm pro  Kubikmeter  Luft die  höchsten  Minderungen  der  Stickstoffdioxid- Konzentration  an  den Messstationen in Sachsen-Anhalt überhaupt festgestellt.

 

 

 

Ozon

 

Auf  Grund  des  überdurchschnittlich  warmen  und  sonnigen  Sommers  im  Jahr  2015 und  den damit einhergehenden guten Ozonbildungsbedingungen traten im Juli und August erstmals seit dem Jahr 2006 wieder ausgeprägte Episoden mit hohen Ozonspitzenbelastungen auf. Die Zahl der  Tage  mit  Überschreitung  der Informationsschwelle  für  die  Bevölkerung  zur  Warnung  vor Belastungsspitzen belief sich auf acht (Vorjahr 1 Tag). Der höchste Ozonwert des Jahres wurde auf dem Brocken mit 221μg/m³ gemessen. Eine Überschreitung der Alarmschwelle von 240 μg/m³ wurde seit dem Jahr 1999 nicht mehr festgestellt. Der Immissionsschutzbericht wird jährlich vom Landesamt für Umweltschutz erstellt und enthält Daten zur Luftreinhaltung sowie Ausführungen zur Anlagensicherheit und Störfallvorsorge.

 

 

 

Der Immissionsschutzbericht 2015 ist im Internet unter www.lau.sachsen-anhalt.de abrufbar.

 



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