Sachsen-Anhalt hat die älteste Bevölkerung

Das Durchschnittsalter ist innerhalb von zwei Jahrzehnten von 40,4 auf 47,4 Jahre gestiegen. So alt sind die Menschen nirgendwo sonst. Auch der Spitzenreiter auf Kreisebene kommt aus der Region: Dessau-Roßlau. Dort zählen die Menschen schon 49,8 Jahre Lenze.


Das Durchschnittsalter ist innerhalb von zwei Jahrzehnten von 40,4 auf 47,4 Jahre gestiegen. So alt sind die Menschen nirgendwo sonst. Auch der Spitzenreiter auf Kreisebene kommt aus der Region: Dessau-Roßlau. Dort zählen die Menschen schon 49,8 Jahre Lenze.

 

Die steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenzahlen treiben das Durchschnittsalter in Sachsen-Anhalt immer weiter nach oben. Die Bevölkerung ist innerhalb von zwei Jahrzehnten um sieben Jahre gealtert und zählt nunmehr 47,4 Lenze. Das zeigt eine Auswertung der Initiative „7 Jahre länger“ auf Basis der finalen Bevölkerungsdaten für 2015.

 

Sachsen-Anhalt ist damit das Bundesland mit der ältesten Bevölkerung und zählt zugleich zu jenen, die seit 1995 überdurchschnittlich gealtert sind. Bundesweit ging der Altersschnitt „nur“ um 4,2 auf 44,2 Jahre nach oben. Grund für das regional unterschiedliche Tempo der Alterung sind vor allem die Zu- und Fortzüge von Menschen. Am jüngsten sind die Einwohner von Hamburg mit 42,3 Jahren, den Stadtstaat im Norden trennen 5,1 Jahre von Sachsen-Anhalt. 1995 lag die Differenz zwischen ältestem und jüngstem Bundesland erst bei 3,6 Jahren.

Dessau-Roßlau ist die älteste Region in Deutschland

Wie weit fortgeschritten die Alterung in Sachsen-Anhalt bereits ist, zeigt sich auch auf Kreisebene. Gemeinsam mit dem Altenburger Land in Thüringen hat Dessau-Roßlau die älteste Bevölkerung – mit einem Altersdurchschnitt von 49,8 Jahren. Die kreisfreie Stadt trennen damit schon fast zehn Jahre von Freiburg (Baden-Württemberg), wo die Menschen mit 40,2 Jahren bundesweit am jüngsten sind.

 

Wanderungseffekte führen auch in Sachsen-Anhalt dazu, dass das Altersgefälle immer weiter zunimmt. Es stieg seit 1995 von 2,9 auf 5,2 Jahre. Am schnellsten gealtert sind seitdem die Einwohner im Landkreis Wittenberg: um 8,8 Jahre ging der Altersdurchschnitt dort nach oben, in Magdeburg waren es dagegen „nur“ 4,5 Jahre. Gleichwohl sind die Einwohner in der Landeshauptstadt – wie die Menschen in den übrigen 13 Regionen Sachsen-Anhalts auch – älter als im Bundesdurchschnitt.

 

Zuwanderung wirkt 2015 wie eine kleine Verjüngungskur

Im Vorjahr geriet der Alterungsprozess aufgrund der hohen Zuwanderung jedoch insgesamt ein wenig ins Stocken. Sowohl bundesweit als auch in Sachsen-Anhalt sank das Durchschnittsalter um 0,1 Jahre. Für Deutschland war es der erste Rückgang seit der Wiedervereinigung überhaupt. Die größte Verjüngung in Sachsen-Anhalt erlebten die Stadt Halle (minus 0,3 Jahre) und Magdeburg (minus 0,2 Jahre) sowie der Landkreis Harz (minus 0,2 Jahre).

 

Langfristig geht der Alterungsprozess jedoch weiter. Laut jüngster Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes wird das Durchschnittsalter in Deutschland bis 2060 auf 47,6 bis 50,6 Jahre steigen – abhängig davon, wie sich Zuwanderung und Geburtenrate weiter entwickeln. Zum Vergleich: 1990 waren die Menschen hierzulande noch durchschnittlich 39,3 Jahre alt, 1970 gar erst rund 36,2 Jahre.

 

„7 Jahre länger“ ist eine Initiative der Deutschen Versicherer (www.gdv.de). Sie soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Menschen in Deutschland immer älter werden und länger fit bleiben. Denn die meisten Deutschen unterschätzen laut wissenschaftlicher Studien ihre Lebenserwartung deutlich – und haben oft ein falsches, sehr negatives Bild vom Alter. Die Initiative will darum einen gesellschaftlichen Dialog darüber führen, wie wir das Beste aus den gewonnenen Jahren machen können. www.7jahrelaenger.de



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