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Ein Jahr nach dem Brand in der Auguststraße

Vor einem Jahr wurden 17 Bewohner nach Brand eines Mehrfamlienhauses in Bernburg evakuiert, 84 Kameraden der Feuerwehr waren im Einsatz, jetzt erinnert nichts mehr an den verheerenden Brandmorgen.


Grund genug, sich einmal umzuschauen und nachzufragen, was mit dem Haus Nummer 42 passiert ist. Und obwohl das Mehrfamilienhaus unbewohnbar war und über einen Abriss nachgedacht wurde, sind vom Brand kaum noch Spuren sichtbar, zeigt uns Gerd Hrouda, Verwalter des Objektes.

 

Das Haus musste komplett entkernt werden, neben den Brandschäden war es vor allem die Feuchtigkeit des Löschwassers, die in den Lehmstaken der Decken hingen und schimmelten. Auch die Wände, Türen und Fenster, ja das ganze Haus war derart in Mitleidenschaft gezogen, das alles erneuert wurde. Der Schaden war deutlich höher, als angenommen, allein die Entkernung kostete über 100.000 Euro.

 

"Wir haben die Wohnungszuschnitte verbessert, alles ist Neu, ob Wände, Fußböden, Fenster, Heizung oder Elektrik. Auch schöne Balkonanlagen oder Dachterrasse werden die neuen 3 oder 4 Raum Wohnungen. Leider haben uns zweimal Kupferdiebe heimgesucht und die kompletten Neuinstallationen heraus gerissen. Aber zum 01. März 2019 sollen alle Wohnungen bezugsfertig sein."

 

Einige der ehemaligen Familien wollen wieder in ihre sanierten Wohnungen einziehen. Die Wohnungen haben eine Größe zwischen 75 und 105 Quadratmeter, die Miete beträgt pro Quadratmeter ab 4,50 Euro.

 

Infos erteilt Immobilienservice Hrouda, Louis-Braille-Platz 12, 06406 Bernburg, Telefon: 03471 6893888

 

Rückblick

 

Am Donnerstagmorgen, um 05:42 Uhr, wurde ein Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus in der Auguststraße gemeldet. Die wenig später eintreffenden Retter begannen sofort mit den notwendigen Evakuierungs- und Löscharbeiten. Etwa 10 Minuten später hatten die 20 Bewohner das Haus verlassen, die Löscharbeiten waren bereits angelaufen. Zwei Kinder wurden mit Verdacht auch Rausgasvergiftung durch den Rettungsdienst behandelt.

 

Ein Hausbewohner wurde nicht angetroffen, konnte aber an seiner Arbeitsstelle erreicht werden. Aufgrund der Löscharbeiten waren Absperrmaßnahmen erforderlich, wodurch es zu Verkehrsbehinderungen kam. Zwischenzeitlich drohte der Brand auf das Nachbargrundstück überzugreifen, die Löscharbeiten dauern an. Die Brandwohnung befand sich im dritten Obergeschoss. Ersten Befragungen der Bewohner zufolge wurden sie durch den Rauchmelder geweckt. Die Ermittlungen zur Brandursache werden zeitnah aufgenommen. Die Stadt wurde informiert und kümmert sich um die temporäre Unterbringung der Evakuierten.

Die Löscharbeiten waren zu 09:00 Uhr größtenteils abgeschlossen, werden sich aber noch einige Stunden hinziehen. Die Sperrung der Auguststraße wird nicht vor Donnerstagmittag aufgehoben. Derzeit wird das Dachgeschoss inclusive der Decke zur Brandwohnung geöffnet um eventuelle Glutnester zu beseitigen. Im Einsatz befanden sich die örtlichen und umliegenden Wehren mit  20 Fahrzeugen und 84 Kameraden.

 

Die beiden Kinder (4 und 10 Jahre) und deren Eltern (34 und 36 Jahre), Bewohner der Brandwohnung, wurden zur Beobachtung ins Klinikum Schönebeck verbracht. Die Zahl von anfänglich 20 Evakuierten wird auf 17 geändert, 3 Personen waren aus dem Nachbarhaus.

 

Der Gesamtschaden wird derzeit mit mindestens 200.000.-€ beziffert. Das Wohnhaus ist nach erster Einschätzung nicht mehr bewohnbar. Die Ermittlungen zur Brandursache werden nach Erkalten, vermutlich erst am Freitag, aufgenommen.



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