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210 Einsatzkräfte aus dem gesamten Salzlandkreis proben Ernstfall

Salzlandkreis, Feuerwehren und Erdgas-Firmen üben bei Peißen den Katastrophenfall.



Von Marko Jeschor

 

Unkontrollierter Gasaustritt auf einem Kavernenfeld bei Peißen. Das meldete ein Störungsmelder am frühen Samstagmorgen. Die ersten Feuerwehren trafen nur wenige Minuten später am Einsatzort ein. Sofort wurden weitere Einsatzkräfte nachgefordert, um zunächst einen Waldbrand zu bekämpfen. Später entdeckten sie noch zum Teil schwer verletzte Jugendliche in der Nähe der Saale, die sich dort unerlaubt aufhielten.

 

Zum Glück handelte es sich nur um eine Übung. Die allerdings war wichtig, um auf den Katastrophenfall vorbereitet zu sein. Und das sind die Verantwortlichen, wie nach einer ersten Auswertung Samstagmittag feststeht. Die für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungsdienst zuständige Fachdienstleiterin des Salzlandkreises, Martina Lorenz, sagte: „Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte war ausgesprochen gut. Auch die Kommunikation mit den Betreibern der Kavernenfelder hat geklappt.“ Ein abschließende Auswertung der Großübung soll frühestens in zwei Monaten vorliegen.

 

Insbesondere ging es bei dieser geplanten, aber zuvor nicht angekündigten Großübung um den Aufbau und Betrieb einer Einsatzleitung, den Aufbau einer Löschwasserversorgung über lange Strecken, die Bekämpfung von Wald- und Vegetationsbränden sowie die Versorgung von Verletzten. Grundlage für die Durchführung der Übung stellte die Alarm- und Ausrückordnung dar.

 

Beteiligt am Einsatz waren die Katastrophenschutzeinheit Fachdienst Brandschutz I mit den örtlich zuständigen Feuerwehren, die Rettungsdienste des DRK aus Bernburg und des ASB aus Aschersleben sowie die Betreiber der Kavernen, die VNG Gasspeicher GmbH und die Erdgasspeicher Peissen GmbH. Beide Firmen verfügen nicht über eine eigene Werksfeuerwehr. Insgesamt waren über 210 Einsatzkräfte mit zum Teil schweren Gerät vor Ort. Die „verletzten“ Kinder stammten von der Ortsfeuerwehr Nienburg und dem ASB.

 

Überwacht wurde die Großübung von Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch. Der zeigte sich ebenfalls zufrieden. „Alles ist bestens gelaufen.“ Die generelle Herausforderung bei solchen größeren Einsätzen sei, so erklärt der Kreisbrandmeister aus Könnern, die erste unübersichtliche Lage kurz nach der Alarmierung zu meistern. Gelinge das, sei der Rest für die erfahrenen Einsatzkräfte Routine.

 

Landrat Markus Bauer lobte: „Solche Großübungen sind wichtig und stärken den Zusammenhalt noch weiter.“ Er war ebenfalls vor Ort, um sich vom Ablauf ein Bild zu machen.

 

Der öffentliche Verkehr wurde für die Dauer der Übung unterdessen eingeschränkt. So wurde die Kreisstraße 2107 zwischen Kustrena und Kreisverkehr Krakauer Berg voll gesperrt. Außerdem wurden Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der Kreisstraße angeordnet.

 

Die Ortsfeuerwehren kamen im Einzelnen aus: Peißen, Baalberge, Preußlitz, Aderstedt, Könnern, Bernburg, Poley, Wohlsdorf, Biendorf, Beesenlaublingen, Barby, Calbe, Elbenau, Alsleben, Neundorf, Südliche Börde, Breitenhagen und Nienburg.




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