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Kanzler von Pfau'sche Stift: Was ist, wenn Corona kommt?

Das Foto stammt vom Test von Bewohner* innen und Mitarbeitenden des Pfaustifts durch Bundeswehrangehörige im Auftrag des Gesundheitsamtes am 5.10.2020.


Dann wird, wie im Fall des Altenpflegeheims „Pfaustift“, ein geplanter und geordneter Ablauf umgesetzt. Die vorbereiteten Maßnahmenpläne greifen, auf das bestellte Schutzmaterial wird zurückgegriffen, die offiziellen Stellen wie Gesundheitsamt und Heimaufsicht werden informiert und alle Angehörigen benachrichtigt. Soweit alles nach Plan.

 

Aber was heißt das eigentlich für die Menschen in der Kanzler von Pfau’schen Stiftung am Standort Bernburg? Die positiv getesteten Bewohner*innen bleiben bis zu drei Wochen in ihren Zimmern und damit trotz aller Fürsorge durch die Pflegekräfte mehr oder minder allein mit ihren Ängsten und ihrer Einsamkeit. Die positiv getesteten Mitarbeitenden kommen in häusliche Quarantäne, die übrigen Pflegekräfte werden dadurch stärker belastet, der Personalmangel wird zunehmend akut. Kurzum, trotz einer intensiven Vorbereitung auf einen möglichen Coronaausbruch entsteht eine schwierige Situation für die Menschen.

 

Wie hat die Stiftung versucht, eine Entlastung zu schaffen? Die betroffenen Bewohner*innen erhielten zusätzliche Seelsorge. Personal kam zur Unterstützung aus anderen Bereichen der Stiftung, von einem externen Personaldienstleister wurden zusätzliche Pflegekräfte geordert (die aber nicht in der betroffenen Etage arbeiten wollten). Durch eine permanent transparente Kommunikation nach innen und außen waren alle Mitarbeitenden und Angehörigen auf dem Laufenden, wenn auch nicht rund um die Uhr.

 

Trotz dieser vielfältigen Bemühungen ist und bleibt es eine Ausnahmesituation, die allen Beteiligten immer noch viel abverlangt, denn auf alle Facetten des Geschehens konnte sich niemand vorbereiten. Und noch immer gibt es einige operative Fragestellungen, die es zu lösen gilt.

 

Ein erstes Fazit: Bisher haben Leitung und Mitarbeitende der Stiftung die Situation gut gemeistert. Sie sind gern bereit, ihre Erkenntnisse auch mit anderen Einrichtungen zu teilen, um diesen eine bessere Vorbereitung zu ermöglichen. Schließlich erfordert die allgemeine Lage nach wie vor einen belastbaren gesellschaftlichen Zusammenhalt. In dieser Zeit hat die Stiftung Unterstützung durch Gesundheitsamt, Kirche und Mitarbeitende erfahren. Wünschenswert wäre noch mehr Verständnis für die jetzige Ausnahmesituation seitens aller Angehörigen und Unterstützung durch alle Mitarbeitenden. Und nicht zuletzt eine verantwortungsbewusste Berichterstattung in den Medien.

 

Dann schaffen wir das!




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