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Schönebecker Pflegedienst gibt nach Mitarbeiterschreiben Erklärung ab

Da ungeimpfte Beschäftigte eine Gesundheitsgefahr für die Kunden bedeutet, sind arbeitsrechtliche Konsequenzen möglich. Ein Pflegedienst in Schönebeck gibt nach Hass und Gewalt auffordernde Aufrufe Erklärung ab.


Auch in Schönebeck ist die Impfbereitschaft nicht so hoch, wie Arbeitgeber dies wünschen. Deshalb  werden Mitarbeiter in der Pflege unter Druck gesetzt. In einem uns vorliegenden Mitarbeiterschreiben heißt es: "Das Arbeitsrecht sieht vor, dass der Arbeitgeber in solchen Fällen zu prüfen hat, ob die Mitarbeiter an anderer Stelle im Unternehmen ohne Kundenkontakt weiter beschäftigt werden können. Dies muss ich mit einem eindeutigen NEIN beantworten. Diese Möglichkeit besteht nicht! Und da ungeimpfte Beschäftigte eine Gesundheitsgefahr für die Kunden bedeutet, sind arbeitsrechtliche Konsequenzen möglich." 

 

Aus gegebenem Anlass gibt das Unternehmen folgende folgende Erklärung ab.

 

"Seit Ende der vergangenen Woche macht ein betriebsinternes Schreiben, welches sich auch auf die in den Medien aktuell diskutierten Fragestellungen bzgl. der Corona-Schutzimpfung bei MitarbeiterInnen des Gesundheitswesens bezieht und nur einen Teil einer internen Diskussion abbildet, in verschiedenen Foren die Runde. Es ist nicht nur bedauerlich, sondern auch in Anbetracht der in den letzten Tagen eingegangenen teils heftigen Anfeindungen und Drohungen gegen das Unternehmen und Privatpersonen erschreckend, dass eine ausschließlich interne Abstimmung nach außen getragen und aus dem Zusammenhang gerissen wurde und mit Falschmeldungen und wilden Spekulationen und Behauptungen versehen im Internet kursiert.

 

Aber auch viele mutmachende Worte von anderen Pflegediensten, Politikern und Privatleuten erreichten uns in den letzten Tagen. Das gibt Kraft und zeigt, wie groß die Solidarität und der Zusammenhalt immer noch sind.

 

Wir als Akteur im Gesundheitswesen möchten an dieser Stelle deutlichen machen, dass zu Hass und Gewalt auffordernde Aufrufe und eine abwertende, beleidigende und menschenverachtende Sprache in E-Mails, Kommentaren oder Telefonanrufen in unserem Unternehmen keinen Platz haben.

 

Worum geht es denn in Wirklichkeit?

 

Es geht um den Schutz vor einem sehr gefährlichen Virus. Es geht darum, dass jeder gefordert ist, sein Bestes zur Eindämmung beizutragen, die Risikogruppen, die wir als Pflegedienst täglich versorgen, zu schützen und sich selbst nicht zu gefährden. Damit stehen wir als Arbeitgeber und Dienstleister für besonders von der Pandemie betroffene Bevölkerungsgruppen in der Verantwortung, möglichst weitgehend sowohl den Arbeits- als auch den Infektionsschutz zu gewährleisten. Leider wird die Diskussion um alles, was mit diesem Thema in Zusammenhang steht, oft missbraucht und wie an unserem Beispiel deutlich wird, genutzt, um Frust, Angst, Hass und Überforderung an uns stellvertretend für alle Unsicherheiten einzelner Menschen auszulassen.

 

Wir erhalten sehr viele Anfragen aus der Presse für etwaige Kommentare oder Stellungnahmen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass unsere Ressourcen dies nicht ermöglichen. Wir haben mit den Herausforderungen der Covid-19-Pandemie und der Versorgung unserer pflegebedürftigen Klienten, für die wir in erster Linie da sind, alle Hände voll zu tun und haben keine Reserven, uns an unnötigen Diskussionen zu beteiligen oder beleidigende Aussagen und krude Spekulationen zu kommentieren. Wir bitten von Nachfragen abzusehen.

 

Für unsere Klienten und deren Angehörige stehen wir selbstverständlich jederzeit in allen Fragen zur Verfügung."


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Kommentare: 1
  • #1

    I. U. (Mittwoch, 13 Januar 2021 13:25)

    Muss doch jeder für sich entscheiden ob er sich impfen lässt.