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Bei Reimanns wird wieder gepinselt

Sven Rehberg und Ehefrau Jeannette nutzen die Sonnenstunden, um das Ausflugslokal schon mal hübsch für den möglichen Saisonstart Ende März zu machen.


Immer, wenn die Tür der Gaststätte Reimann in Bernburg zum ersten Mal im neuen Jahr aufgeschlossen wird, ist gewiss, der Frühling kommt. Sven Rehberg und Ehefrau Jeannette nutzen die Sonnenstunden, um das Ausflugslokal schon mal hübsch für den möglichen Saisonstart Ende März zu machen. Ob und in welcher Form das sein wird, hängt allerdings von der Corona-Politik ab. Sachsen-Anhalt plant Öffnungsschritte für die Außengastonomie ab 22. März.

 

Letzte Woche war es dann wieder soweit, Sven Rehberg, der inzwischen das Unternehmen leitet, kam mit Ehefrau Jeannette, um nach dem rechten zu sehen. Ja, so langsam kommt der Frühling, jetzt muss grüne und rote Farbe gekauft werden, die Tische und Stühle geschliffen und dann alles frisch gepinselt werden.

 

Im Jahr 1894 eröffnete Albert Reimann einen kleinen Ruderbootverleih an der Saale, natürlich gab es immer wieder Höhen und Tiefen, aber die Reimann ist aus Bernburg nicht mehr wegzudenken. 1922 wurde der kleine Schuppen des Bootsverleih durch den Anbau einer Veranda erweitert. Im Jahr 1957 erfolgte der Umbau zur heutigen Gaststätte von Johannes Reimann. Ein Jahr später, zur Pfingst-Eröffnung wurde der Umbau mit Gaststätte und Bootsverleih eröffnet. Tochter Inge Rehberg übernahm schließlich im Jahr 1977 die Gaststätte. 1988 erfolgte die Einstellung des Bootsverleih, dafür wurde das Speiseangebot erweitert.

 

Am 14. Oktober 2012 stand der Gaststättenbetrieb nach einem Brand vor dem Aus. Durch Spenden von über 31.000 Euro konnte schließlich die Gaststätte wieder aufgebaut werden. Die Neueröffnung des Ausflugslokal Reimann konnte am 27. April 2013 erfolgen. Doch dann kam schon wenige Wochen später, am 31. Mai 2013 das Jahrhundert-Hochwasser. Über 1,60 hoch stand das Wasser im Lokal. Als das Wasser schließlich wieder weg war, mussten Tische, Stühle, Einrichtung usw. erneuert werden. Wie durch ein Glück wurde die Gaststätte durch den reißenden Fluss nicht zerstört. Nach einer mehrwöchigen Zwangspause und langen Aufräumarbeiten konnte schließlich die Gaststätte wieder öffnen, auch wenn dadurch die Saison kürzer als gewohnt war.

 

In den letzten zwei Jahren lief alles ohne nennenswerte Zwischenfälle, Inge Rehberg sorgt im Hintergrund für den reibungslosen Betrieb, die Kinder Sven und Anja sind nun die Gesichter an der kleinen Luke, an welcher hunderte Fischbrötchen, Soleier oder Berliner Weiße über den Tisch gehen. Wenn das Wetter 2017 mitspielt, könnte das beliebte Ausflugsziel Reimann schon in vier Wochen öffnen, spätestens jedoch Anfang April. Dann wird auch wieder ein Ruderbootverleih auf der anderen Seite der Saale, an welchem es schon Mitte der fünfziger Jahre ein Ruderbootverleih gab, eröffnen. Somit sollte einer Saale-Party mit Ausflug zur Gaststätte Reimann nichts im Wege stehen.

 


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