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Salzlandkreis will Schnelltests flächendeckend anbieten

Kreisverwaltung stellt sich strategisch auf, um neue Testverordnung zur Eindämmung des Coronavirus umzusetzen.


Testen, testen, testen – um bislang verborgene Corona-Infektionen zu entdecken und um die neue Testverordnung der Bundesregierung umzusetzen, stellt sich der Salzlandkreis auch bei Corona-Schnelltests strategisch auf. Ziel ist, ein flächendeckendes und damit einfach zugängliches Angebot für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Die entsprechende Strategie hat Landrat Markus Bauer am Donnerstag erstmals den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern vorgestellt.

 

Der Landrat sagt: „Jeder hat jetzt das Recht auf einen Schnelltest. Allein Ärzte und Apotheker können jedoch nicht den ganzen Tag nur auf das Coronavirus testen. Wir alle haben deshalb jetzt die gesellschaftliche Verantwortung, allen diese Schnelltestes auch tatsächlich zugänglich zu machen.“ Markus Bauer betont, dass Schnelltests ein weiteres wichtiges Hilfsmittel darstellen, um auch bei möglichen Lockerungen das Risiko für eine ungewollte Corona-Infektion zu verringern. Das sei nicht zuletzt auch für die hiesige Wirtschaft von großer Bedeutung. „Wir müssen alles Mögliche tun, um die geschaffenen Strukturen zu erhalten.“

 

Das Vorhaben des Salzlandkreises basiert auf mehreren Säulen und ist in mehrere Zwischenschritte in den nächsten Wochen und Monaten unterteilt. Einerseits sollen sowohl stationäre Testmöglichkeiten in allen Städten und Gemeinden entstehen, daneben sollen auch mobile Testteams mit Schnelltests im Salzlandkreis unterwegs sein, etwa während der Wochenmärkte. Dafür hat der Salzlandkreis bereits 100 000 Schnelltests bestellt. Wann diese tatsächlich kommen, ist noch offen.

 

Parallel dazu sollen innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Bürgerinnen und Bürger über bereits ausgebildete Multiplikatoren – am besten mit medizinischer Vorbildung - lernen, wie die Schnelltests sicher und zuverlässig genutzt werden. In einigen Monaten sollen insbesondere Mitarbeiter in Märkten, Physiotherapien, Friseuren oder Kosmetikstudios, Tankstellen und Fitnesszentren ohne Anleitung selbst auf das Corona-Virus testen können. „Wir müssen breit aufgestellt sein, wenn etwa Theater- oder Restaurantbesuche nur mit negativen Corona-Test erlaubt sind“, sagt der Landrat.

 

Für die Teststationen sind neben der Einbindung des bereits bestehenden Testzentrums des Gesundheitsamtes in Bernburg nach ersten Überlegungen der Kreisverwaltung auch die Nutzung der kleineren Impfstationen in den Städten und Gemeinden möglich. Diese werden aktuell in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Stadtverwaltungen aufgebaut. Später könnten nach den bisherigen Vorstellungen, Klinken, Labore sowie weitere medizinische Einrichtungen und auch die Hilfsorganisationen sowie die Feuerwehren systematisch eingebunden werden.

 

Aktuell arbeitet die Kreisverwaltung an den Details und sucht die Gespräche mit allen möglichen Partnern, um die Strategie tatsächlich umsetzen zu können. Der Landrat betont zugleich: „Das ist ein Prozess, an dem sich noch einige Dinge ändern können. Wir stehen hier noch am Anfang.“ Markus Bauer verweist auf seine früheren Aussagen in Bezug auf die Pandemie: „Wir können das nur gemeinsam schaffen.“

 

Die Beschaffung der Schnelltests sowie die Verteilung will die Kreisverwaltung übernehmen – ähnlich wie es bereits mit den mittlerweile vielerorts notwendigen Masken geschieht, die die Kreisverwaltung an Kindertagesstätten und Schulen verteilt.


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