Im Rathaus von Barby wurde diese Nachricht wie ein Sechser im Lotto aufgenommen. Ehe über die Elbebrücke in Barby wieder Züge rollen, werden aber noch wenigstens zehn Jahre vergehen.
Seit 1994 sind in Sachsen-Anhalt insgesamt über 700 Kilometer Zugstrecken stillgelegt worden. Dennoch werden in den kommenden Jahren lediglich zwei Bahnstrecken wieder ans Schienennetz gehen, so jedenfalls geht es aus dem Verkehrswegeplan der Bundesregierung für das Jahr 2030 hervor.
Die Verbindung, die wieder aufleben soll, ist die Traditionsstrecke Schönebeck-Barby-Güterglück, die 2004 stillgelegt und sukzessive abgebaut worden war. Aus dem Magdeburger Verkehrsministerium hieß es dazu: "Das Land Sachsen-Anhalt sieht die Strecke Schönebeck-Barby-Güterglück vorrangig als sinnvolle Entlastung für den Güterverkehr." Für das Bundesverkehrsministerium in Berlin handelt es sich sogar um eine Strecke, die "insbesondere für den Personennahverkehr von Bedeutung" ist.
Im Rathaus von Barby wurde diese Nachricht wie ein Sechser im Lotto aufgenommen. Ehe über die Elbebrücke in Barby wieder Züge rollen, werden aber noch wenigstens zehn Jahre vergehen. Vor 150 Jahren war die Elbebrücke in Barby einmal Teil der schnellsten Eisenbahnverbindung zwischen Sankt Petersburg und Barcelona.
Ähnlich bedeutsam könnte sie auch in Zukunft wieder werden, jedenfalls wenn es nach einem ehemaligen Reichsbahner aus Barby geht: "Die Neue Seidenstrasse geht von China nach Hamburg beziehungsweise Duisburg. Sie kommt aus polnischer und tschechischer Richtung. Und genau hier wäre eigentlich der Trassenverlauf." Phantastische Aussichten für die noch von der Deutschen Bahn abgehängte Stadt an der Elbe.
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