Als Gastgeber und Hausherr hätte Museumsleiter Dr. Wiermann diese Angelegenheit im Sinne des Ehrengastes vernünftig klären können. Leider hat er es wohl mit falschen Darstellungen ausgesessen und somit den Versicherungen das falsche Bild vermittelt, der Grund des Unfalls sei eine umgestoßene Wasserflasche.
Eine der Bestbesuchtesten Ausstellungen im Museum Schloss Bernburg war die Amiga-Ausstellung im Jahr 2017. Gleich zur Vernissage stürzte der Ehrengast und ehemalige Amiga-Chef und riss sich dabei die Hauptsehne in der Schulter. Nun wirft Angelika Mann in einem Leserbrief Museumsdirektor Roland Wiermann der Falschaussage vor.
Dieser behauptete, das Grund für den Sturz eine ausgelaufenen Wasserflasche sei. Angelika Mann unterstreicht mit Fotos, das es keine Wasserflasche gab, sondern vielmehr Kondenswasser auf dem Fußboden.
Dreieinhalb Jahre nach dem Unfall hat das Verwaltungsgericht Magdeburg nun die Schadenerdsatzklage in Höhe von 9.000 Euro abgewiesen. Für Angelika Mann ein Unding, sie fürchtet nun auch um den Ruf des Museum und der Stadt Bernburg.
Leserbrief von Angelika Mann, Berlin, 11.7.2021
Im Jahre 2017 wurde im Museum Bernburg die AMIGA – Ausstellung zum 70jährigen Label – Jubiläum gezeigt. Diese Ausstellung lief nach dem großen Erfolg in Bernburg ebenso erfolgreich in Parchim, Halle und im Museum Riesa. Der Schirmherr dieser AMIGA – Ausstellung in Bernburg war damals Kulturstaatssekretär Dr. Schellenberger.
Die Realisierung dieser Ausstellung ist nur zustande gekommen, weil der AMIGA – Verantwortliche Jörg Stempel seine Autorenschaft und alle Verwertungsrechte vom inhaltlichen Konzept, inkl. der Bereitstellung des digitalen Basismaterials über die Geschichte des Labels dem Museum Bernburg überlassen hatte.
Nun gab es bedauerlicherweise bei der Eröffnung der Veranstaltung im Oktober 2017 und Februra 2018 einen Unfall.
Der Saal war sehr voll. Viele Gäste standen im hinteren Bereich, da sie keinen Platz mehr gefunden hatten. Ich saß als Ehrengast der Veranstaltung in der ersten Reihe. Neben mir war ein Platz frei. Jörg Stempel, der ebenfalls in der ersten Reihe aber einige Plätze weiter saß, wollte sich neben mich setzen. Dabei rutschte er aus und stürzte schwer. Infolge dessen hatte er sich die linke Schultersehne komplett durchgerissen.
Ursache für den Sturz war ein feuchter Fußboden, der sich durch Kondenswasser an den Wänden und am Fußboden gebildet hatte und im Bereich des Podiums stark und gleichmäßig ausgebreitet war. Ich hatte das schon vorher beobachtet und mich gefragt, wo das herkommen könnte.
Die Aussagen der zahlreichen Zeugen, darunter auch die Aussage meines Ehemannes Ralf Rasch, die bei der Veranstaltung unmittelbar in der 1. Reihe saßen, wurden mit einer Gegendarstellung von Museumsleiter Dr. Wiermann ( „ ..wahrscheinlich ist dort eine Wasserflasche umgefallen…“) ad absurdum geführt.
Als Gastgeber und Hausherr hätte Museumsleiter Dr. Wiermann diese Angelegenheit im Sinne des Ehrengastes vernünftig klären können. Leider hat er es wohl mit falschen Darstellungen ausgesessen und somit den Versicherungen das falsche Bild vermittelt, der Grund des Unfalls sei eine umgestoßene Wasserflasche.
Es gab keine umgestoßene Wasserflasche aber selbst, wenn es so gewesen wäre, sollten Gäste, die ihren Einsatz für das jeweilige Haus einbringen, anders behandelt werden.
Zahlreiche, namentlich bekannte Zeugen können bestätigen, dass die Ursache für den Sturz dem überfüllten Raum und dem nassen Fußboden durch Bildung von Kondenswasser geschuldet ist. Fotos (privat) sind vorhanden und stehen hier als Anhang zur Verfügung.
Auf dem Foto, das zeigt, wie Herr Wiermann mir einen Blumenstrauß überreicht, sieht man unten rechts sehr deutlich den feuchten Fußboden mit Fußspuren, die man auf einem trockenen Fußboden nicht sehen könnte. Auf dem Ausschnitt von Bild 1 sind Fußabdrücke auf dem „beschlagenen“ Boden sogar mit deutlichem Sohlenprofil zu erkennen! Und man sieht auch sehr deutlich, dass das keine Pfütze von einer umgestoßenen Wasserflasche sein kann.
Mich verwundert besonders, dass es zahlreiche Zeugen für diesen Vorgang gibt und niemand vom Gericht zu einer Aussage vorgeladen wurde.
Dass Jörg Stempel als Geschädigter nun auch noch auf den Gerichtskosten sitzen bleibt, obwohl die Ursache seines Sturzes ganz eindeutig durch Zeugen und Fotos zu belegen ist, grenzt für mich an einen Justizskandal.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Mann