Am Donnerstag erfolgte die Bauabnahme des 2,5 Mio. Euro Prestigebauprojektes der Stadt Bernburg, der Rendezvousbushaltestelle ohne Haltestellendächer.
Am Donnerstag erfolgte die Bauabnahme des 2,5 Mio. Euro Prestigebauprojektes der Stadt Bernburg, der Rendezvousbushaltestelle ohne Haltestellendächer. Eigentlich sollte bereits im Dezember 2020 die neue Rendezvoushaltestelle am Karlsplatz fertig gestellt werden. Dann im Mai 21, dann im Juli. Nun ist es soweit, es ist davon auszugehen, das am Montag die Busse auf dem teuren farbigen Fahrbahnbelag, rollen. Auch auf den sehr teuren Sitzbänken werden wartende Fahrgäste in der prallen Sonne stehen und auf Ihren Bus warten, denn eines fehlt vor allem, die Haltestellendachkonstruktion, die einen richtigen Busbahnhof erst ausmacht! Grund dafür ist aber, das der tschechische Lieferant der Haltellenaufbauten, aufgrund von Corona, Materialengpässe hat und damit verzögert sich die Fertigstellung der Haltestellendachkonstruktion.
Das Prestigeprojekt der Stadt Benburg war mit 1,9 Mio. Euro Baukosten veranschlagt, doch nicht nur die Baukosten, sondern auch die Bauzeit läuft aus dem Ruder. Schon jetzt summieren sich die Kosten auf 2,5 Mio. Euro, also rund 600.000 Euro mehr. Allerdings wollten weder die Stadt Bernburg noch die KVG auf Anfrage dazu Stellung nehmen.
Und trotzdem, bei aller Planung fällt aber schon jetzt jedem Schulkind, welches auf den Bus angewiesen und täglich damit zur Schule fährt, auf, das in der neuen Haltestelle keine Trennwände, also sogenannte Windfänge vorgesehen sind. Wie sollen sich im Herbst und Winter die Schulkinder vor eisigen Wind und seitlichen Regen schützen?
Bleibt abzuwarten, ob das Prestigeprojekt, welches einen konsequenten Taktverkehr der Stadtbusse sowie der Regionallinien mit Anschluss-, d.h. Umsteigemöglichkeit an einer sogenannten Rendezvoushaltestelle vorsieht, auch, für nennenswerte Fahrgastzuwächse steht.
Mit einem Umbau der Haltestelle zu einem Inselbussteig ist der direkte Umstieg der Fahrgäste zwischen den Buslinien quasi von Tür-zu-Tür möglich, ohne Fahrbahnen mit Kfz-Verkehr queren zu müssen. Hinsichtlich der Verkehrsführung der Busse durch die Innenstadt können bestehende Straßenräume weitgehend unverändert genutzt werden. Vorteilhaft ist auch, dass der Standort bereits heute als Busbahnhof in Betrieb ist und eine Umorientierung der Fahrgäste nicht erforderlich wird.
Erst mit dem Umbau kann eine ausreichende Zahl von Halteplätzen für Busse geschaffen werden, die einen direkten Umstieg zwischen den Linien ermöglichen. Auch entfällt durch die direkte Zufahrtsmöglichkeit aus der Karlstraße und Umfahrung der Haltestelleninsel das zeitund betriebskostenaufwendige Umfahren des Quartiers zwischen Liebknechtstraße und Karlsplatz. Über die Bedeutung für den Busverkehr hinaus kann die Rendezvoushaltestelle auch städtebauliche Akzente setzen und der Entwicklung des Umfeldes neue Impulse geben.
Im Konzept wurde davon ausgegangen, dass hinsichtlich der Fahrgastzahlen die Einwohnerrückgänge zumindest ausgeglichen werden können. Darüber hinaus werden Nachfrageeffekte im Einkaufs-, Freizeit- und Versorgungsverkehr erwartet, ebenso im Ausbildungsverkehr (bspw. Hochschule Anhalt).
Der Stadtbus besteht aus zwei sich in der Innenstadt treffenden Linien (Bernburg Süd – Strenzfeld sowie Gröna – Dröbel – Latdorf). Sie werden künftig im 30min-Takt bedient und erschließen große Teile der Kernstadt.
Neben den beiden Stadtbuslinien verkehren Regionalbusse, die in einem 2h-Takt die Kernstadt Bernburgs mit allen Grundzentren sowie etlichen Bernburger Ortsteilen verbinden.