Wenn man das Angebot betrachtet, ist von den Versprechungen nichts mehr zu sehen, besonders Landrat Markus Bauer wird vorgeworfen, Versprechen nicht zu halten.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Landrat, Herr Bauer
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, Herr Schütze,
Sehr geehrtes BBGLIVE, Herr Altrock,
Sehr geehrte Redaktion der Mitteldeutschen Zeitung,
Sehr geehrte Redaktion der Volksstimme,
Sehr geehrter Herr Geschäftsführer der KVG Salzland,
am 2. Sept 2021 startet die KVG Salzland ihre neuen Fahrpläne unter Einbindung der neuen Rendezvoushaltstelle am Busbahnhof. Versprochen war besonders seitens des Landrats, Herrn Bauer, dass die Mobilität der Bürger und Bürgerinnen ausgebaut werden sollte, gerade hinsichtlich der immer älter werdenden Gesellschaft. Jeder Bürger, Bürgerin sollte zukünftig problemlos an jeden Ort kommen können, umsteigen können, auch in den Abend- und Wochenstunden sollte das Angebot ausgebaut werden, damit man für die Zukunft gerüstet ist, auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit.
Nun liegt der Fahrplan auf der Internetseite der KVG vor. An den Haltestellen ist bis dato davon wenig zu sehen, eine Einbindung in die Fahrplanapps (Insa, Öffi) fehlt bisher auch. Wenn man das Angebot betrachtet, ist von den Versprechungen nichts mehr zu sehen. Was sind die 2 Stadtlinien, die sich am Busbahnhof kreuzen? Was ist mit solchen strategisch wichtigen Punkten wie Theater, Kino, Töpferwiese, Hallenbad, Klinikum? Wie komme ich dort hin? Gerade das Klinikum wird sträflich vernachlässigt. Auch vom Ausbau an Wochenenden und abends ist wenig übrig geblieben.
Die Linie 115, die sogenannte Citylinie, gibt es noch, auch wenn sie stark ausgedünnt wurde. Zu wichtigen Zeiten wie gegen 10 oder 14 Uhr fuhren schon seit einiger Zeit nur örtlich eingeschränkte Busse (vom Karlsplatz anstatt Flutbrücke). Diese Linie war und ist das Glanzstück des Stadtverkehrs Bernburg. Sie startete in den 90igern als Park und Ride Angebot. Der dazugehörige Parkplatz an der Flutbrücke ist wohl der am wenigsten benutzte Parkplatz der Stadt. (Übrigens war vor Jahren nicht mal ein Grundversorgungszentrum dort geplant. Was ist denn daraus geworden? - Bernburg halt!) Die Taktung der Busse wurde damals dem noch gerecht.
Das Angebot war für die kleine Stadt Bernburg wohl zu überproportioniert. Die Bürger und Bürgerinnen nutzen lieber ihre neuen Autos. Nichtsdestotrotz war und ist die Linie beliebt, da sie mitten durch die Stadt führt, die Fahrgäste zum Arzt oder zum Einkaufen befördert. Sie wird gerade von vielen Senioren und Seniorinnen benutzt. Nun fährt diese Linie nicht mehr zur Haltestelle DRK/Klinikum, obwohl sich dort der Seniorenpark und ein Seniorenwohnheim befinden. Warum? Ist es für die Senioren und Seniorinnen, ja für alle Fahrgäste nicht sinnvoller, zur Stadt zum Einkaufen, zum Arzt zu gelangen, als nach Strenzfeld, denn die Linie 112 führt jetzt von Strenzfeld über den Platz der Jugend und dem Busbahnhof zum PEP Markt unter Einbindung dieser Haltestelle?
So fährt die Linie über den Platz der Jugend und nicht mehr über die Breite Str., was auch für mich eine eklatante Verschlechterung darstellt. Nun könnte man meinen, man könnte ja dann mit irgend einer Linie von der Breiten Str. über den Busbahnhof umsteigen und dann zur Haltestelle DRK/Klinikum fahren. Das geht aber auch nicht!
Ich hätte gern dafür eine Erklärung.
Denn leider kommt man zu dem Schluss, dass diese Entscheidungen am Schreibtisch getroffen wurden und mit der Lebenssituation, den Anforderungen nichts gemein haben. Im Gegenteil. Es wundert mich, dass so wenig Gegenwind aufkommt, leider.
Ich würde zum Boykott des öffentlichen Nahverkehrs aufrufen, da er so wenig den Erfordernissen gerecht wird. Leider sind viele darauf angewiesen, damit ist auch das lebensfremd. Und leider, obwohl dies vielen missfällt, nehmen es die Meisten so hin. Woher ich das weiß? Weil ich heute diesbezüglich schon einige Gespräche mitbekommen habe.
Vielleicht sollte man das E Scooter Angebot für Ältere ausbauen: z. B. breiter, mit Sitzplatz, höherer Gewichtszulassung. Dann wäre wenigstens das eine Alternative!
Mit freundlichen Grüßen
D. Seel