Das Angebot kann bereits über Pfingsten und Fronleichnam - und damit über besonders gut ausgelastete Reisezeiträume genutzt werden.
Zum 1. Juni 2022 soll das neue 9 Euro-Ticket eingeführt werden. Das Angebot kann bereits über Pfingsten und Fronleichnam - und damit über besonders gut ausgelastete Reisezeiträume genutzt werden. Mangels Erfahrungswerte kann niemand genau vorhersagen, was passieren wird: Werden die Fahrgastzahlen über das „normale Maß“ hinaus ansteigen? Werden viele Fahrrad-Reisende das Angebot nutzen, um einen Teil ihrer Radtouren im Zug zurückzulegen? Werden viele oder wenige Leute das Ticket neugierig für einen Ausflug nutzen?
„Auch wir als Gesamtbetriebsrat DB Regio Schiene/Bus wissen wir nicht, was konkret auf unsere Mitarbeitende zukommt. Aber wir wissen: Egal was passiert – unsere Kolleginnen und Kollegen, insbesondere die Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer im Nahverkehr sind vor Ort das „Gesicht der Bahnunternehmen“, die Experten, die Ansprechpartner und Kümmerer - aber leider auch die Blitzableiter bei möglichem Frust der Fahrgäste, bspw. bei überfüllten Zügen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des GBR DB Regio Schiene/Bus.
Um gerade in der Anfangsphase des 9 Euro-Tickets einen besseren Ablauf zu gewährleisten und unsere Mitarbeitenden möglicherweise auch besser vor und in eskalierenden Situationen zu schützen, fordern wir insbesondere in der Anfangszeit für unsere Kolleginnen und Kollegen:
- Zusätzliches Personal in Form von Ein- und Ausstiegshilfen - mindestens auf bereits bekannten und gut genutzten Ausflugsstrecken,
- Zusätzliches Sicherheitspersonal in den Zügen und auf Bahnhöfen bzw. auf Bahnsteigen des Nahverkehrs,
- Fairness der Fahrgäste gegenüber den Beschäftigten,
- Mitte Juni eine Bestandsaufnahme in Bezug auf die Beschäftigungsbedingungen der Kolleginnen und Kollegen, die durch das neue Angebot verursacht oder verändert wurden,
- Regelungen zum Gesundheitsschutz der Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer mit Blick auf Corona bei vollen Zügen.
„Eine besondere Rolle in dieser ersten Zeit kommt auch den Führungskräften und Teamleitern zu. Hier fordern wir eine verstärkte Kommunikation ins Unternehmen, die sensibel die Belange der Mitarbeitenden berücksichtigt, ihnen den Rücken stärkt - und sich nicht hinter Prozessen und standardisierten Floskeln versteckt“, so Damde.
„Auch wenn wir nicht wissen, was genau bei der Einführung dieses neuen Angebotes passiert, halten wir es für eine große Chance für den Nahverkehr und Umweltschutz. Hierbei werden auch unsere Beschäftigten ihr Bestes geben, um es zu einem Erfolg werden zu lassen. Aber sowohl die Politik als auch die Arbeitgeber dürfen die Mitarbeitenden nicht aus den Augen verlieren, für die das neue Angebot aufgrund von stark zunehmenden Fahrgastzahlen zu belastenden Situationen führen kann!“, betont der stellvertretende GBR-Vorsitzende Damde eindringlich.
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