· 

Einspeicherungen von Erdgas sacken deutlich ab

UGS Katharina in Peissen nur zu 19,36% gefüllt, überwiegend wird Gas sogar ausgespeichert.


Die Gasspeicher in Deutschland sollen bis November zu mindestens 90 Prozent gefüllt sein. So will es die Bundesregierung. Weitere Drosselungen könnten die Gasversorgung im kommenden Winter auf die Probe stellen.

 

Im Durchschnitt sind Deutschlands Speicher zu 56 Prozent gefüllt. Der ostdeutschen Untergrundspeicher VNG Gasspeicher ist aktuell zu 76 Prozent gefüllt. Dazu gehören laut AGSI der Speicher UGS Katharina in Peissen, der zu 19,36% gefüllt ist und der VGS Storage Hub (Bernburg, Bad Lauchstädt, der zu 86.08% mit Gas gefüllt ist.

 

Seit dem Stopp von Gazprom über die Pipeline Nord Stream 1 sacken die Einspeicherungen nun deutlich ab. Seit Montag wurde so wenig eingelagert wie seit Anfang April nicht mehr, überwiegend wird Gas sogar ausgespeichert.

 

Das Sorge, bis zum Winter die Speicher nicht mehr zu 90% voll zu bekommen, ist groß. Derzeit sind die Gasmengen am Markt nicht verfügbar, um die Speicher zu füllen.

 

Ende März waren die Gasspeicher in Sachsen-Anhalt zu 33,85 Prozent gefüllt, deutschlandweit lag der Füllstand bei 25,04 Prozent. Deshalb hatte die Bundesregierung die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen.

 

Mit Blick auf mögliche Versorgungsengpässe durch rückläufige Gaslieferungen aus Russland betonte Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann: „Die Versorgung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Sachsen-Anhalt bleibt gewährleistet, auch wenn sich die Versorgungslage Deutschlands mit Gas eventuell verschlechtern würde. Das sieht der Notfallplan Gas des Bundes ausdrücklich vor.“ Ein russischer Lieferstopp wäre aller Voraussicht nach jedoch mit Konsequenzen für die Wirtschaft verbunden. „In diesem Fall dürften betroffene Unternehmen – sowohl in Sachsen-Anhalt als auch andernorts – seitens der Bundesregierung nicht alleine gelassen werden“, erklärte Willingmann. „Gerade die energieintensive Industrie in Sachsen-Anhalt benötigt große Mengen Erdgas. Lieferengpässe hätten insoweit empfindliche Auswirkungen auf die Produktion.“

 

Der Notfallplan Gas kennt drei Eskalationsstufen – die Frühwarnstufe, die Alarmstufe und die Notfallstufe. Die Frühwarnstufe ist gemäß Artikel 11 Abs. 1 der europäischen SoS-Verordnung dann auszurufen, wenn es konkrete, ernst zu nehmende und zuverlässige Hinweise darauf gibt, dass ein Ereignis eintreten kann, welches wahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgungslage sowie wahrscheinlich zur Auslösung der Alarm- bzw. der Notfallstufe führt. Erst wenn die Notfallstufe im Rahmen erheblicher Versorgungsengpässe ausgerufen wird, kann der Fall eintreten, dass Großkunden aus der Industrie keine Gaslieferungen oder reduzierte Mengen erhalten, damit Haushalte weiterhin mit Gas versorgt werden können. Dieser Prozess der Steuerung wird in der Verantwortung der Bundesnetzagentur liegen.

 

>> aktuelle Füllmengen


Das könnte Sie auch interessieren

Coil Bernburg: Ein schwieriger Weg zur Klimaneutralität
Coil Bernburg: Ein schwieriger Weg zur Klimaneutralität
Die Gasversorgung in Sachsen-Anhalt
Die Gasversorgung in Sachsen-Anhalt
Wasserstoffspeicherung in Untergrundgasspeicher Bernburg
Wasserstoffspeicherung in Untergrundgasspeicher Bernburg

Kommentar schreiben

Kommentare: 0