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Fördermittel für Sanierung Rote Kirche in Bernburg genehmigt

Mit Auszahlung der Fördermittel kann die Kirche nach über 50 Jahren Leerstand saniert und durch ein neues Nutzungskonzept als Eventlocation wieder Leben eingehaucht werden.


Für den Erhalt und Restaurierung der Roten Kirche in Waldau hatte die Stadt Bernburg Fördermittel beantragt, welche nun genehmigt wurden. Der seit über 50 Jahren unter Denkmalschutz stehende Kirchenbau in Waldau verfiel in den letzten Jahren immer mehr, doch für den Erhalt gibt es Fördermittel, außerdem ist dies die günstigste Variante für den Kirchenbau. Deshalb soll schon bald der Erhalt und die Sanierung des Gebäudes beginnen. Dazu gehören beispielsweise ein komplett neues Dach und neue Fenster.

Ein Blick in das Innere der ehemaligen Kirche, erstaunlich gut erhalten! Allerdings fehlen sämtliche Holzverkleidungen, Treppengeländer, die gesamte Orgel, die wahrscheinlich auch als Brennholz endete. Bis auf die Dachbalken ist überhaupt kein Holz mehr vorhanden, auch die Fenster fehlen.

 

Ansonsten ist das Kirchengebäude tatsächlich von Innen sehr gut erhalten. Sofort fällt das Deckengewölbe, welches auch noch mit Deckenmalerei verziert ist, ins Auge. Auch die Pfeiler, die dreiseitige Empore und der Treppenaufgang sind sehr gut erhalten. Zu schade für einen Abriss, und auch viel zu teuer, denn für einen Abriss dafür gäbe es keinen Cent Fördergelder.

 

Deshalb hatte die Stadt Bernburg den Beschluss getroffen, Fördermittel für das ,,Fördergebiet Waldau" zu beantragen. Ursprünglich wurde hierfür eine Summe von 840.000 Euro veranschlagt. Mit Auszahlung der Fördermittel kann die Kirche nach über 50 Jahren Leerstand saniert und durch ein neues Nutzungskonzept als Eventlocation wieder Leben eingehaucht werden.

 

Im Jahr 1893 ließ die Waldauer Kirchengemeinde eine neue Kirche bauen, die 1894 eingeweiht wurde. Anlässlich der 1910 stattgefundenen großen Restaurierung der Kirche wurden An- und Einbauten späterer Jahrhunderte wieder beseitigt und so der ursprüngliche romanische Zustand wieder hergestellt. Aus dieser Zeit stammt auch der Altar. Die Kirche diente einige Jahrzehnte als Museum für Grabsteine.

 

Am 10.10.1954 wurde erstmals wieder zu einer musikalischen Abendandacht eingeladen, und seitdem fanden hier hin und wieder Sonderveranstaltungen statt. Als dann die neue Kirche immer mehr verfiel, zog die Kirchengemeinde, inzwischen kleiner geworden, wieder in die alte Kirche ein. Die neue Kirche, mittlerweile in ruinösem Zustand, wurde 1990 verkauft.

 

2019 wurde die bauliche Substanz der roten Kirche Waldau noch einmal inspiziert. Die Stadt Bernburg hatte sich um Fördermittel bemüht, um ein Planungsbüro zu beauftragen, ob die 1894 eingeweihte Kirche zu Erhalten oder eine Sanierung sich nicht lohnt. Dafür warb die Stadt 20.000 Euro ein, wovon 10.000 Euro als Eigenanteil beigesteuert wurden.

 

Im Jahr 2000 wurden mit einem Hubschrauber Sicherungsnetze über das Kirchendach geworfen, da von dem Dachstuhl immer mehr Gefahren durch herab fallende Gegenstände bestanden. Das gute an dem seit über 50 Jahren leerstehenden Kirchenbau ist, das er unter Denkmalschutz steht. Es gibt nur drei Varianten, eine Komplettrestaurierung, der Erhalt als dauerhaft gesicherte Ruine oder der Abriss.

 

Im Jahr 2014 ersteigerte die Stadt Bernburg die Kirchenruine für 2.500 Euro.


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