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Landlust auch aufs Salzland

Wanderungsstatistiken zeigen positiven Trend. Landrat Markus Bauer: Sehen unsere Arbeit bestätigt.

 


Die oft zitierte „neue Landlust“ führt auch zunehmend in den Salzlandkreis. „Die Wanderungsstatistik der jüngsten Vergangenheit zeichnet den deutschlandweiten Trend nach, dass mehr Menschen aufs Land ziehen. Auch ins Salzland“, sieht Landrat Markus Bauer seine strategischen Grundsätze und Maßnahmen bestätigt. Der Salzlandkreis als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort soll sich entwickeln und wachsen, eine „Smart.region“ werden. „Das Landleben kann seine Vorzüge geltend machen, zumal sich städtischer Wohnraum überproportional verteuert und sich neue Arbeitswelten auftun mit Hilfe der Digitalisierung. Diese Entwicklungen sind in der Corona-Pandemie befeuert, aber sie haben schon vorher angefangen. Auch bei uns im Salzlandkreis“, sagt der Landrat.

 

Eine gerade vorgestellte Untersuchung des Berlin-Instituts und der Wüstenrot Stiftung betrachtete die Wanderungsbewegungen deutschlandweit seit 2008 bis 2020 auf Gemeindeebene und analysierte dabei Daten der statistischen Ämter. Der Vergleich der Zu- und Fortzüge im aktuellen Zeitraum von 2018 bis 2020 zum Zeitraum ein Jahrzehnt zuvor fiel eindeutig aus: Heute entscheiden sich mehr Menschen für ein Leben auf dem Land als vor zehn Jahren. Vor allem ziehen inzwischen mehr dorthin als von dort weg. Mehr Regionen jenseits der Pendeldistanz kommen als Wohnort infrage, wenn beispielsweise die tägliche Fahrt zum Arbeit- oder Auftraggeber entfällt. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, so ist zu lesen, würde jeder fünfte Beschäftigte umziehen, könnte er oder sie uneingeschränkt im Homeoffice arbeiten. Dazu passt auch ein anderes Ergebnis, von Forschern des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, wonach die 15 größten deutschen Städte auch 2021, zum zweiten Mal in Folge, durchschnittlich geschrumpft sind.

 

Auf die Bevölkerungsveränderung im Salzlandkreis nimmt allein das Wanderungsverhalten heute im Vergleich zu den späten 2000er Jahren einen größeren und vor allem positiven Einfluss. Registrierte die Wanderungsstatistik für das Kreisgebiet im Betrachtungszeitraum seit 2008 einen stetigen, wenn auch sinkenden Bevölkerungsverlust, kehrte sich diese Entwicklung 2019 erstmals um. Da kamen 8.861 Personen in den Salzlandkreis, 8.307 verließen ihn, was im Ergebnis einen Wanderungsgewinn von 554 bedeutet. Im Jahr zuvor gab es noch ein Negativsaldo von 155. Dieser Wert lag 2008 bei einem Minus von 2.248.

 

Seit 2019 aber konnte jedes Jahr positiv abgerechnet werden, weil sich mehr Menschen bewusst für den Wohnsitz im Salzlandkreis entschieden. Im vergangenen Jahr 2021 geschah das 8.606 mal, 394 Personen mehr kamen her als ihn verließen. Die Zuzüge überwiegen. Vor allem für die Städte und Gemeinden Alsleben, Bernburg, Schönebeck, Nienburg, Bördeland, Börde-Hakel, Ilberstedt, Giersleben und Güsten trifft das zu, wie die Zahlen seit 2017 belegen.

 

Insgesamt nahmen 25.927 Menschen im Betrachtungszeitraum der Deutschlandstudie 2018 bis 2020 ihren Wohnsitz im Kreisgebiet, während 25.230 das Salzland verließen. Der Wanderungsgewinn beträgt 697. Im Vergleichszeitraum zehn Jahre früher, 2008 bis 2010, sah das deutlich anders aus: 15.295 Zuzügen stehen 20.432 Fortzüge gegenüber und das deutliche Wanderungsminus von 5.137 Menschen.

 

„Noch kein Grund zum Jubeln, weil die Bevölkerungszahl als Ganzes nach wie vor rückläufig ist aufgrund geringer Geburtenzahlen und hoher Sterberate. Das können wir mit unserer Zukunftsstrategie Salzlandkreis 2030, mit den daraus entwickelten Maßnahmen und den erzielten Wanderungsgewinnen nur längerfristig beeinflussen“, blickt Landrat Markus Bauer zuversichtlich wie realistisch auf die jüngsten Zahlen und Bewertungen. „Aber daran arbeiten wir ja.“


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