Strukturwandel gemeinsam gestalten: Mit dem Förderprojekt „KompetenzGrün“ will die Hochschule Anhalt in den kommenden vier Jahren die Transformation der Kohlereviere Anhalt-Bitterfeld und Burgenlandkreis mit Biodiversitäts- und Klimaschutzmaßnahmen begleiten. Zwei Millionen Euro gibt es dafür vom Bund.
Dr. Reiner Haseloff überreichte am 29. November 2023 auf dem Campus Köthen den offiziellen Förderbescheid. Das Projekt wird aus Mitteln des STARK-Programms "Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt sagte: „Das Förderprojekt „KompetenzGrün“ markiert einen wichtigen Meilenstein bei der Gestaltung des Strukturwandels in der Kohleregion. Sachsen-Anhalt will Vorreiter sein, wenn es darum geht, Wissenschaft und Forschung in den Dienst einer Zukunft zu stellen, die für alle Menschen eine hohe Lebensqualität sichert.“
Die Professorinnen Sabine Tischew, Anita Kirmer und Annett Baasch vom Fachbereich Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung an der Hochschule Anhalt haben das ambitionierte Vorhaben eingeworben. Mit zwei Millionen Euro wollen sie in den nächsten vier Jahren dazu beitragen, in den Modellregionen eine grüne und klimaresiliente Infrastruktur zu entwickeln und damit die Attraktivität der ehemaligen Braunkohlenreviere als Wohn-, Arbeits- und Lebensmittelpunkt zu steigern. Die Projektaktivitäten sollen zudem neue Geschäftsfelder in den Bereichen Landschaftsbau, Landschaftspflege und Wildpflanzenvermehrung erschließen.
Der Präsident der Hochschule Anhalt, Professor Jörg Bagdahn, unterstrich die Bedeutung der langjährigen Forschung der Hochschule Anhalt im Bereich Renaturierung von Bergbaufolgelandschaften und Biodiversitätsförderung und betonte: “Mit KompetenzGrün werden diese Erkenntnisse im Rahmen des Wissens- und Technologietransfers in den Transformationsprozess der ehemaligen Braunkohlenreviere eingespeist.“
Projektleiterin Prof. Sabine Tischew erläuterte die Vision des Projekts: "Gemeinsam mit zahlreichen Netzwerkpartnern in den ehemaligen Braunkohlerevieren wollen wir ein Akteursnetzwerk aufbauen. Ziel ist es, gemeinsam Demonstratoren für eine klimaresiliente und biodiversitätsfördernde grüne Infrastruktur zu schaffen. Das große Interesse am Projekt freut uns, und durch fachlich fundierte Beratung und Weiterbildungsmaßnahmen werden wir das Know-how an möglichst viele Akteursgruppen vermitteln."
Im Anschluss an die Übergabe des Förderbescheids gab Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff mit der Aussaat der ersten Blühwiese auf dem Campus Köthen mit regional vermehrten Wildpflanzen den symbolischen Start für den Wissens- und Technologietransfer. Daraufhin hatten Netzwerkpartner und interessierte Gäste die Möglichkeit, sich mit dem Projektteam auszutauschen und zu diskutieren, wie KompetenzGrün eine multifunktionale und nachhaltige Landnutzung fördern kann, um dem Ziel einer biodiversitätsfreundlichen und treibhausgasneutralen Industriegesellschaft näher zu kommen.
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