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Betrug mit Lexika und Buchsammlungen auch im Salzlandkreis

Foto:  Verbraucherzentrale MV
Foto: Verbraucherzentrale MV

Mitarbeiter einer Berliner Firma aus dem Buch-und Kunstgewerbe erschienen persönlich bei der Rentnerin, um mit ihr die Registrierung ihrer Bertelsmann Lexikothek im „Buch- und Kunstregister“ zu bereden.

Am 26.Januar zeigte die 73-jährige Geschädigte bei der Polizei im Salzlandkreis folgenden Sachverhalt an.

 

Mitarbeiter einer Berliner Firma aus dem Buch-und Kunstgewerbe erschienen persönlich bei der Rentnerin, um mit ihr die Registrierung ihrer Bertelsmann Lexikothek im „Buch- und Kunstregister“ zu bereden. Hintergrund der Registrierung wäre die spätere Möglichkeit, die Bertelsmann Sammlung bei Bedarf gewinnbringend zu verkaufen. Am Ende des Gespräches unterzeichnete die Geschädigte einen Vertrag über das Geschäftsmodel „Black“ zum Preis vom 1498€. Einige Monate später erhielt die Geschädigte den Anruf eines vermeintlichen Mitarbeiters des „Buch- und Kunstregisters. Man habe für ihre Bertelsmann Sammlung einen Kaufinteressenten gefunden, der bereit ist ihre Sammlung für einen Spitzenwert in Höhe von 48.000€ zu kaufen. Zur Kaufabwicklung sei es jedoch von Nöten, vorab einen Geldbetrag in Höhe von 5599€ auf ein Konto einzuzahlen. Zum 01.02.2024 kündigten sich die dubiosen Vertreter wieder persönlich bei der Geschädigten an. Die Rentnerin informierte die Polizei, welche dann bereits im Wohnzimmer auf die Betrüger wartete. Zumindest in diesem Fall konnte der Betrug verhindert werden. Eine Anzeige wurde aufgenommen und Ermittlungen gegen die beiden Tatverdächtigen eingeleitet. Nach Abschluss aller zur Beweissicherung erforderlichen Maßnahmen wurden sie wieder entlassen.

 

Es ist nicht auszuschließen, dass die Betrüger auch in anderen Orten Menschen kontaktiert haben.

 

Hintergrund: Diese Masche nennt sich „Faksimile“. Den Opfern wird dabei vorgegaukelt, dass ihre Lexikothek eine enorme Wertsteigerung erfahren würde. Dafür müsse ein teures Faksimile erworben werden. Haben die Opfer dafür nicht genug Geld zur Verfügung, werden ihnen auch Kredite angeboten, um den Kauf zu finanzieren.

 

Im Zeitalter von Wikipedia und des Internets haben Lexikonsammlungen generell einen großen Wertverlust erlitten. Eine Wertsteigerung ist nicht mehr zu erwarten, natürlich auch (bzw. erst recht) nicht durch den Zukauf völlig überteuerter „Ergänzungsbände“ oder dem Einstellen der Bücher in „Verkaufs-Datenbanken“.

 

(Quelle: Überteuerte Bücher als Wertanlage: knapp 100.000 Euro Schaden durch Haustürgeschäft | Verbraucherzentrale Niedersachsen (verbraucherzentrale-niedersachsen.de) ; Neue Betrugsmasche mit Lexika und Buchsammlungen | Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern (verbraucherzentrale-mv.eu)

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