Am Donnerstag gingen im Polizeirevier wieder zwei Anzeigen wegen Erpressung im Zusammenhang mit dem Versenden von Bildern mit sexuellen Inhalt (sog. Sextorsion) im Polizeirevier Salzlandkreis ein. Anzeigen dieser Art erreichen das Revier mittlerweile regelmäßig.
Am Donnerstag gingen im Polizeirevier wieder zwei Anzeigen wegen Erpressung im Zusammenhang mit dem Versenden von Bildern mit sexuellen Inhalt (sog. Sextorsion) im Polizeirevier Salzlandkreis ein. Anzeigen dieser Art erreichen das Revier mittlerweile regelmäßig. Der Großteil der Opfer erstattet die Anzeige zum Glück bevor er einen finanziellen Schaden erleidet. Das Dunkelfeld in diesem Straftatenbereich kann als hoch eingeschätzt werden, da sich viele Opfer aus Scham nicht zu einer Anzeige entschließen. In einem der beiden gestern bekannten gewordenen Fälle hatte das Opfer bereits einen vierstelligen Gesamtbetrag an verschiedene PayPal Konten überwiesen. Zumeist soll der Betrag in einer virtuellen Internetwährung überwiesen werden.
Die Vorgehensweise ist in den meisten Fällen gleich, das Opfer wird zunächst über eine Sozial Media Plattform kontaktiert und im Laufe der Konversation zumeist auf andere Kommunikationsplattformen umgeleitet (um ungestörter über sexuelle Inhalte zu sprechen). Die Täter bauen dann ein Vertrauensverhältnis auf, um das Opfer zu sexuellen Handlungen vor der Kamera oder dem Versand von Bildmaterial zu animieren. Sobald der Versand erfolgte, wird eine Geldforderung versendet (50.-€ aufwärts, zum Teil bis in den vierstelligen Bereich). Die Forderung ist mit der Drohung verbunden, dass das Bild- bzw. Videomaterial öffentlich gemacht wird. Im vorliegenden Fall hat der 21-Jährige das geforderte Geld bezahlt und erhielt anschließend weitere Geldforderungen. Das zweite Opfer vom Donnerstag konnte den geforderten Geldbetrag zum Glück nicht bezahlen und begab sich gleich zur Polizei um dies anzuzeigen.
Die Polizei warnt vorderartigen Betrugsmaschen und rät, keinesfalls Zahlungen zu leisten!
Von Sextortion sind sowohl Jugendliche als auch Erwachsene betroffen, in den meisten Fällen sind die Opfer männlich. In jüngster Zeit werden aber auch verstärkt Mädchen und Frauen erpresst. Die attraktiven Verführer gibt es in der Regel gar nicht. Die aufreizenden Videos bzw. Bilder stammen meist von anderen Websites und werden im Chat nur eingespielt. Die tatsächlichen Betrüger zeigen sich zu keinem Zeitpunkt selbst.
Zum Schutz vor sexueller Erpressung rät die Polizei:
- Nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von fremden Personen an.
- Prüfen Sie regelmäßig Ihre Account- und Privatsphäreeinstellungen sowie ggf. die Ihrer Kinder.
- Sprechen Sie mit Ihren Kindern über die bestehenden Gefahren.
- Stimmen Sie nicht vorschnell einem Videochat zu.
- Kleben Sie im Zweifel die Chatkamera zunächst ab, um lediglich verbal zu kommunizieren und das Geschehen zu beobachten.
- Stimmen Sie keinen Entblößungen oder intimen Handlungen in Videochats zu, wenn Sie die Person erst seit Kurzem kennen.
- Halten Sie Betriebs- sowie Virenschutzsysteme auf Ihren online-genutzten Endgeräten wie Smartphone, Laptop, Tablet oder Computer immer auf dem aktuellen Stand, um sich vor Schadsoftware, sogenannter Malware, zu schützen. Es gibt Malware, die Ihre Webcam problemlos aktiviert und Sie damit jederzeit filmen kann.
Falls Sie bereits erpresst werden, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Überweisen Sie kein Geld. Die Erpressung hört nach der Zahlung meist nicht auf.
- Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei.
- Kontaktieren Sie den Betreiber der entsprechenden Webseite und veranlassen Sie, dass das veröffentlichte Bildmaterial gelöscht wird. Nicht angemessene Inhalte kann man dem Seitenbetreiber über eigens hierfür eingerichtete Buttons melden.
- Brechen Sie den Kontakt zum/zur Täter/in sofort ab, reagieren Sie nicht auf Nachrichten.
- Sichern Sie alle Chatverläufe und Nachrichten mittels Screenshots.
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