· 

Solvay lud zur Feierstunde nach Gerbitz ein

Solvay-Werkleiter Hugo Walravens bedankte sich bei Firmen und Behörden für die Zusammenarbeit und bei den Einwohnern für ihre Geduld. Ortsbürgermeister Stefan Maibaum sieht zweifellos eine Verbesserung für den Nienburger Ortsteil.

GERBITZ/AS. Nur noch kleine Arbeiten sind an der Kreuzung in Gerbitz zu erledigen. Hier hatte sich gezeigt, dass der Kurvenradius für Lkw, die aus Richtung Latdorf kommen und nach rechts abbiegen, zu knapp bemessen war. Das musste geändert werden.

 

Dann ist das Projekt "Nordumfahrung" fertiggestellt. Das Projekt bestand aus den drei Abschnitten L150 - zwischen Gerbitz und Nienburg -, L64 - zwischen Latdorf und Gerbitz - sowie der Ortsdurchfahrt Gerbitz, die die L150 und die L64 verbindet. Die alte L73, die von Nienburg einst nach Kleinpaschleben führte, wird damit hinter den Abzweig Grimschleben entbehrlich. Sie ist gesperrt und sie wird unter einem weiteren Kalkteich, der 2024/2025 entstehen soll, begraben. Am Donnerstag (18.4.2024) hatte die Firma Solvay, die für den Bau der Straßen verantwortlich war, zu einer kleinen Feierstunde eingeladen.

 

Das Projekt Straßenbau geht bis ins Jahr 2007 zurück. Damals war an der Kreuzung Latdorf/Gerbitz ein Kalkteich gebrochen und hatte die L73 in Richtung Kleinpaschleben unter sich begraben. Zwei Jahre später hatte die Firma Solvay, die die Kalkteiche betreibt und nutzt, beschlossen, die L73 nicht zu beräumen. Mit Behörden wurde abgestimmt, das Areal für den Ausbau des Kalkteiches zu nutzen und dafür Umgehungen zu bauen. Die Südumfahrung bei Latdorf wurde recht zügig umgesetzt. Mit der Nordumfahrung dauerte es länger.

 

Eine Variante, die um Gerbitz herumführte, erwies sich als nicht umsetzbar, so Projektleiter Uwe Reh. Also nutzte man die vorhandenen Straßen. Zehn Jahre haben allein die Planung, die Absprachen mit Behörden und die Genehmigungen in Anspruch genommen. Reh beziffert die Kosten für das Projekt auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag. Darin inbegriffen ist auch der Bau eines Radweges in Richtung Nienburg/Wedlitz.

 

Solvay-Werkleiter Hugo Walravens bedankte sich bei Firmen und Behörden für die Zusammenarbeit und bei den Einwohnern für ihre Geduld. Ortsbürgermeister Stefan Maibaum sieht zweifellos eine Verbesserung für den Nienburger Ortsteil. Die Straße vom Lindendamm nach Gerbitz war zuvor eine Zumutung. Kopfsteinpflaster, an den Seiten Schotter und riesige Löcher. Und auch innerörtlich sei die Straße, samt Gehwegen und Parkbuchten, natürlich eine Verbesserung. Der Asphalt sei lärmdämmend.

 

Allerdings gebe es auch Probleme, denn an der Kreuzung nach Latdorf gilt jetzt eine andere Vorfahrtsregelung. Hatten früher die Fahrzeuge aus Richtung Latdorf hier eine Stoppstraße, ist es nun die Hauptstraße, die in Richtung Nienburg abbiegt. Also müssen die, die aus Richtung Nienburg in Richtung Zuchau fahren, Vorfahrt gewähren. Und natürlich auch die aus Zuchau in Richtung Nienburg. Das, so Reh, war von den Landesbehörden so festgelegt worden.

 

Inwieweit die Geschwindigkeitsanzeigen mit Smileys an der Ortseinfahrt aus Richtung Nienburg dafür sorgen, dass wirklich vom Gas gegangen wird, will Maibaum beobachten. Mehr hätte seiner Meinung nach vielleicht eine andere Bauweise bei der Ortseinfahrt gebracht. Doch insgesamt sei die Straße ein Gewinn. Auch wenn es Meinungen gebe, dass der Verkehr nun zunehmen werde.

 

Das könnte Sie auch interessieren:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0