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KRITIK AN AMEOS - Landkreis fühlt sich zu spät informiert

Landkreis fühlt sich zu spät informiert, Linke fordern Eingreifen der Landesregierung

Kritik an der jüngsten Entscheidung der Ameos-Regionalgeschäftsführung kommt aus der Kreisverwaltung. Allerdings eher wegen der kurzfristigen Ankündigung. Landrat Markus Bauer habe erst am Montag (29. April) von den Plänen erfahren, dass Angebote der Geriatrie, Anästhesiologie sowie der Palliativ- und Schmerzmedizin künftig nicht mehr am Standort in Staßfurt angeboten werden, sondern in Bernburg. „Nach meinem Verständnis ist das nicht der Umgang, den man als Vertreter der Region erwarten darf und auch nicht der, auf den wir uns bei unserem jüngsten Treffen Ende Februar gemeinsam verständigt haben", so Bauer.

 

Die Kritik äußerte der Landrat am Dienstagnachmittag bei einem kurzfristig anberaumten Gespräch gegenüber Ameos-Vertretern. An dem Treffen im Landratsamt in Bernburg nahmen der Kreistagsvorsitzende Thomas Gruschka (CDU), die Kreistagsmitglieder Manfred Püchel (SPD/Grüne), Gerald Bieling (CDU), Holger Dittrich (FDP/Widab), Thomas Kloppe (AfD), Bernburgs Oberbürgermeisterin Silvia Ristow (Linke) und Staßfurts Bürgermeister René Zok (CDU) sowie die Kreisvorsitzende der Linken, Henriette Krebs, teil.

 

Bauer erwarte vom Klinikbetreiber mehr Transparenz vor wichtigen Entscheidungen zur Klinikstruktur im Salzlandkreis, heißt es in einer Pressemitteilung. Er verlange, die kommunalpolitisch Verantwortlichen in Entscheidungsprozesse früher einzubinden. „Als Partner in diesem Bereich der Daseinsvorsorge müssen wir in die Lage versetzt werden, den Veränderungsprozess in der Kliniklandschaft im Salzlandkreis kommunikativ im Sinne der Sache zu begleiten", so Bauer.

 

Noch schärfer kommt die Kritik von den Linken. "Das Chaos muss aufhören. Ein Konzern, der mit Stationen jongliert wie im Zirkus, ist als Gesundheitsversorger nicht ernst zu nehmen und handelt als Arbeitgeber verantwortungslos. Diesem Krankenhauskonzern darf keine einzige öffentliche Einrichtung mehr überlassen werden", erklärt der Linken-Bundestagsabgeordnete Jan Korte zu den nun auch für Staßfurt bekannt gewordenen Umstrukturierungs- und Schließungsplänen.

 

Korte fordert, dass die Landesregierung eingreife. Der Klinikbetreiber müsse mit dem Landkreis und den Städten Bernburg und Staßfurt an einen Tisch. Die Bevölkerung erwarte eine Gesundheitsversorgung, die sich an ihren alltäglichen Bedürfnissen orientiere, so Korte. Dazu gehören nach Kortes Meinung funktionierende allgemeine Krankenhäuser mit Notaufnahmen.

 

Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne: „Wir brauchen im Land die Voraussetzungen dafür, dass alle Krankenhausstandorte in der Fläche erhalten bleiben“. Dafür müssten die Länder mit ihrer Planungshoheit auch weiter mitbestimmen, welche Leistungen von ambulant-stationären Versorgungseinrichtungen erbracht werden dürften. Die Kliniken benötigten jetzt eine verbindliche Perspektive. „Es darf zu keinen weiteren Verzögerungen kommen. Das sind wir allen Patientinnen und Patienten schuldig. „Bis die Reform greift, muss der Bund zudem für eine Übergangsphase die Betriebskostenfinanzierung der Kliniken überbrücken helfen“, sagt Grimm-Benne.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Taxi (Donnerstag, 02 Mai 2024 09:36)

    Dem Verantwortlichen vom Klinik Betreiber Ameos ist es nicht wichtig eine Gesundstruktur aufzubauen.
    Für diese Herrschaften zählt nur Gewinn zumachen und Ihre Gehälter ständg erhöhen.