
Laut einer Umfrage des INSA-Instituts würde die CDU bei einer Wahl am kommenden Sonntag mit 32 Prozent der Stimmen rechnen können, während die AfD mit 31 Prozent nur einen Punkt dahinterliegt und in den letzten Wochen deutliche Zuwächse verzeichnen konnte.
In Sachsen-Anhalt zeichnet sich aktuell ein spannendes politisches Bild ab, in dem die CDU und die AfD nahezu gleichauf liegen. Laut einer Umfrage des INSA-Instituts würde die CDU bei einer Wahl am kommenden Sonntag mit 32 Prozent der Stimmen rechnen können, während die AfD mit 31 Prozent nur einen Punkt dahinterliegt und in den letzten Wochen deutliche Zuwächse verzeichnen konnte.
Für die CDU bedeutet das eine schwierige Ausgangslage. Die derzeitige Koalition aus CDU, SPD und FDP würde auf Grundlage dieser Umfrage nicht mehr genügend Stimmen für eine Mehrheit erzielen. Dies macht die Frage nach potenziellen Koalitionspartnern umso dringlicher. Angesichts der politischen Situation in Sachsen-Anhalt stehen der CDU nur noch zwei Optionen zur Verfügung: eine Zusammenarbeit mit der AfD oder mit dem BSW, die derzeit mit 14 Prozent in den Umfragen liegt. Diese spaltet sich von der Linken ab und hat an Zustimmung gewonnen, allerdings auch leichte Verluste zu verzeichnen.
Die CDU selbst hat sich eindeutig gegen eine Kooperation mit der AfD positioniert. In den letzten Jahren hat die Partei wiederholt betont, dass sie keine Zusammenarbeit mit der AfD sucht, weder auf Landes- noch auf Bundesebene. Diese Haltung ist insbesondere angesichts der aktuellen Stärke der AfD von entscheidender Bedeutung für die politische Orientierung der Union. Eine Koalition mit der AfD scheint deshalb für die CDU undenkbar, auch wenn die AfD in Sachsen-Anhalt immer mehr Wählerstimmen gewinnt.
Das BSW unter Sahra Wagenknecht stellt für die CDU eine weniger klare, aber dennoch problematische Option dar. Zwar hat die CDU bisher keine explizite „Brandmauer“ zu dieser Partei aufgebaut, wie dies beispielsweise bei der AfD der Fall ist, doch eine enge Zusammenarbeit oder gar eine Koalition ist aufgrund der politischen Unterschiede und der weit auseinanderliegenden Positionen nur schwer vorstellbar. In Thüringen hat Wagenknecht jedoch gezeigt, dass eine Zusammenarbeit mit CDU und SPD auf Landesebene möglich ist – auch wenn dies nicht unbedingt auf Begeisterung in der CDU stößt.
Darüber hinaus zeigt die Umfrage, dass die SPD mit 8 Prozent weiterhin schwach bleibt, was die Chancen auf eine Fortführung der aktuellen Koalition weiter verringert. Die Linke, die sich um einen Prozentpunkt verbessern konnte, würde mit nur 4 Prozent jedoch an der 5-Prozent-Hürde scheitern und wäre somit keine Option für eine stabile Regierung.
Für die CDU in Sachsen-Anhalt bleibt es daher eine schwierige und unübersichtliche Situation, in der sie sich zwischen den politischen Lagern zurechtfinden muss. Die Partei wird in den kommenden Wochen und Monaten klarstellen müssen, mit welchen Partnern sie bereit ist zu regieren und wie sie ihre politische Linie angesichts der steigenden AfD- und BSW-Zustimmung behaupten kann.
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