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Besucherzuwachs im Ringheiligtum ungebrochen

Rekord zur Corona-Saison am Ringheiligtum Pömmelte. Landrat Bauer: Gäste dürfen sich auf mehr freuen.


Soviel wie noch nie kamen 2020 und besuchten das Ringheiligtum Pömmelte im Salzlandkreis. Rund 37.500 Gäste wurden gezählt an der nördlichsten Station der Himmelswege in Sachsen-Anhalt. Dabei ist der Dezember noch nicht mal inbegriffen. Am besucherstärksten die Ferienmonate Juli und August mit jeweils deutlich über 6.000.

 

„Das zeigt, dass das Ringheiligtum auch überregional wahrgenommen wird“, erklärt Landrat Markus Bauer jetzt zur Vorstellung der Zahlen im Kreistag. Die vierte volle Saison, die fünfte seit Eröffnung 2016, verlief mehr als erfreulich, und das trotz zeitweisen Lockdowns, Reise- und Besuchseinschränkungen sowie Hygienevorgaben, denen manches geplante Angebot zum Opfer fiel. Keine Führungen, keine Veranstaltungen oder gar Konzerte im Frühjahr. Später ging es vorsichtig wieder los, mit kleinen Angeboten wie Yoga und Malen unter freiem Himmel. Das Interesse war umso größer.

Die Besucherzahlen steigen von Jahr zu Jahr seit Eröffnung.

 

Der Salzlandkreis betreibt und entwickelt diese einmalige touristische Anlage in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie und wird dabei unterstützt von Bund und Land Sachsen-Anhalt. Wichtig ist dem Landrat und seinen Partnern, das Ringheiligtum als touristischen Anziehungspunkt auch international zu etablieren und so die vorhandenen Strukturen am Elbe- und Saaleradweg weiter zu stärken. Deshalb ist der Salzlandkreis mit dem Ringheiligtum Pömmelte seit vergangenem Jahr beteiligt im „European Henge Monument Network“. Das „deutsche Stonehenge“, wie es genannt wird, in einer Liga mit dem weltbekannten Stonehenge in Südengland.

 

„Je mehr den Salzlandkreis besuchen, desto mehr können anschließend über ihre positiven Erfahrungen bei uns berichten.“ Das wird sich nach Überzeugung des Landrats mittel- und langfristig auch für den Wirtschafts- und den Wohnstandort auszahlen. Die vielversprechenden Aussichten nehmen konkrete Gestalt an. Denn in diesem Sommer erfolgte der Spatenstich für den Neubau eines Besucherzentrums an der rekonstruierten vorzeitlichen Kultstätte. Es soll auf dem Grundriss eines 4.300 Jahre alten Langhauses entstehen und modernste, digital vernetzte Technik vorhalten, natürlich mit Platz für Besucherservice, Kasse, Info, Toiletten und einen Veranstaltungsraum sowie Außenbereich. „Das wird nochmal neue Anziehungskraft entfalten, und das Ringheiligtum bestätigt seine wichtige Rolle, den Salzlandkreis touristisch weiter nach vorn zu bringen“, gibt Landrat Bauer einen zuversichtlichen Ausblick für die kommenden Jahre.

 

Zum Ringheiligtum: Die touristische Anlage ist eine komplexe Holz-Erde-Architektur mit sieben Ringen aus Palisaden, Gräben und Wällen und einem äußeren Durchmesser von 115 Meter. Zahlreiche Deponierungen wie Scherben von Keramikgefäßen, Tierknochen, Steinbeile und Mahlsteine und menschliche Skelette sprechen für die Nutzung wahrscheinlich als zentrales Heiligtum mit vielfältigen Ritualen. Die interpretative Rekonstruktion der Anlage am originalen Standort umfasst 10.000 Quadratmeter Fläche mit einer neun Meter hohen Aussichtsplattform, mit Parkplatz, Zuwegung, Verbindung zum Elberadweg und Sitzmöglichkeiten. Das engere Umfeld wird weiter archäologisch erforscht.

 

Weiterführende Informationen zum Ringheiligtum bietet das Salzlandmuseum in Schönebeck mit einer Dauerausstellung. Gezeigt werden Grabungsfunde und weitere originale Objekte aus der Region, die die wichtigen Kulturen aus der Steinzeit und der frühen Bronzezeit erklären. Das Salzlandmuseum des Landkreises organisiert auch Führungen, zu regelmäßigen Zeiten im Normalfall von Ostern bis zum Reformationstag und auf Nachfrage.


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