DAS SALZLANDMAGAZIN
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Bereits zum 14. Mal trafen sich am Wochenende Veterinärmediziner aus ganz Deutschland zu einem Kolloquium in Bernburg. Anliegen des Kolloquiums war es, eine praxisbezogene Brücke zwischen Wissenschaft und der Veterinärmedizin zu schlagen. Hochkarätige Wissenschaftler aus ganz Deutschland erörterten den angereisten Veterinärmedizinern die Gebärparese (Milchfieber oder auch Kälberfieber) sowie die Schmerzbehandlung mit Medikamenten im Nutztierbereich und deren Wirkung. Die Gebärparese ist eine Krankheit bei Säugetieren, welche u. a. durch einen verminderten Calciumgehalt des Blutserums verursacht wird. Aber auch wissenschaftliche Untersuchungen zur Schmerzbehandlung waren Thema des Tages. So findet noch heute die Ferkelkastration oft ohne Betäubung statt. Die Serumwerk Bernburg AG stellt hier ein breites Sortiment an Schmerzmitteln bereit. Deshalb ist es wichtig, dass Wissenschaftler das Wissen und die Ergebnisse zahlreicher Untersuchungen an die Ärzte bringen.
Im letzten Jahr konnte die Serumwerk Bernburg AG das 20-jährige Jubiläum der Privatisierung feiern. Gegründet im Jahre 1954, wird im kommenden Jahr das 60-jährige Jubiläum gefeiert. Von 1993 bis heute konnte der Umsatz verdreifacht werden und liegt heute bei 65 Mio. Euro. Waren es 1993 noch 20 Mio. Umsatz, wovon der Exportanteil bei 4 % lag, so sind es heute bereits 65 Mio. Euro. Der Exportanteil konnte auf 30% gesteigert werden. Inzwischen exportiert die Serumwerk Bernburg AG in 60 Länder der Welt, so Dr. Helge Fänger, Vorstandsvorsitzender der Serumwerk Bernburg AG. Dabei konzentrierte sich die Serumwerk Bernburg AG auf wenige Produkte.
Das Bernburger Eisendextran, welches die Blutbildung für Ferkel unterstützt, zählt mittlerweile zu dem besten Eisen auf der Welt. Das hochwirksame Eisen wurde Mitte der 90-iger Jahre entwickelt, auch die Bayer AG bezieht das Produkt Eisendextran aus Bernburg. Jedes 7. Ferkel auf der Welt wird inzwischen mit diesem Spitzenprodukt aus Bernburg behandelt. Weltweit sind dies 150 Mio. Ferkel im Jahr. Nun soll die Anlage in Bernburg von 200.000 Liter im Jahr auf 370.000 Liter erweitert werden. Auch soll das Produkt nun auf den amerikanischen Markt. Der Antrag bei der strengsten Zulassungsbehörde der Welt wird noch in diesem Jahr gestellt.
Aber nicht nur im Bereich der Tiermedizin, sondern auch in der Humanmedizin sind Produkte aus Bernburg weltweit bekannt. Der Export von Volumenersatzmittel hat sich hervorragend entwickelt, der
Wirkstoff wird in Bernburg synthetisiert. Vielmehr bekannt sind aber die drei Produkte Pulmotin®-Salbe, Pyolysin®-Salbe und Parodontal®-Mundsalbe in Deutschland.
Zum Tag der offenen Tür am Sonntag nutzten natürlich viele Besucher die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. So konnten im Hochregallager die Dimensionen auf dem Fahrerstand des Staplers erkundet werden. Auch die Synthese-Anlage konnte von außen besichtigt werden. Natürlich wollten die Besucher auch erfahren, wie die Salben abgefüllt und verpackt werden. Die Serumwerk Bernburg AG gab interessante Einblicke in die Produktionsanlagen. Bei Kaffee und Kuchen, Steaks und Getränken nutzten über 500 Gäste die Möglichkeit, sich in einem Unternehmen ihrer Stadt einmal umzuschauen.
Am Abend zuvor sammelten die Veterinäre noch Geld für eine zweckbezogene Spende. So kamen rund 1.477 Euro zusammen, welche für den Wiederaufbau des vom Hochwasser betroffenen Tiergartens Bernburg zur Verfügung gestellt werden sollen.
1998 kaufte die Serumwerk AG die Firma Medstar in den alten Bundesländern, um ein Vertriebsnetz in allen Bundesländern aufzubauen. Von Anfang an setzte die Bernburger AG auf solides Wachstum, und das zahlte sich aus. Die Serumwerk Bernburg AG wurde 1992 zur Aktiengesellschaft privatisiert. In dieser Zeit entwickelte sich der Betrieb zu einem weltweit anerkannten Produzenten und Lieferanten von Arzneimitteln für die Human- und Veterinärmedizin mit dem Schwerpunkt kolloidaler Volumenersatzmittel auf der Basis natürlicher Biopolymere (Dextran, Gelatine, Hydroxyethylstärke).