MS SANS SOUCI verlässt Heimathafen Alsleben für immer

Vor allem der Bau des rund 7,5 Kilometer langen Saale-Seitenkanals bei Tornitz sehne er herbei. Mit seiner 82 Meter langen SANS SOUCI könne er die kurz vor der Elbe-Mündung stark mäandernde Saale nur selten bewältigen. „Ich komme kaum noch den Fluss hoch“, sagt der 49-jährige Unternehmer. „Da werden einem von vielen Seiten Steine in den Weg gelegt.“ 


Der wegen der reizvollen Naturlandschaften boomende Wassertourismus „schreit“ nach Überzeugung des Partikuliers Peter Grunewald nach einem umfassenden Ausbau und Unterhaltung der Saale. Damit unterstützt der erfahrene, selbstständige Schiffseigentümer, der sein in Deutschland angemeldetes Hotelschiff MS SANS SOUCI auch selbst fährt, die langjährigen Forderungen des Saale-Bündnisses. In den Fluss müsse endlich umfassend investiert werden, sagt Grunewald.

 

Vor allem der Bau des rund 7,5 Kilometer langen Saale-Seitenkanals bei Tornitz sehne er herbei. Mit seiner 82 Meter langen SANS SOUCI könne er die kurz vor der Elbe-Mündung stark mäandernde Saale nur selten bewältigen. „Ich komme kaum noch den Fluss hoch“, sagt der 49-jährige Unternehmer. „Da werden einem von vielen Seiten Steine in den Weg gelegt.“

 

Grunewald übt vor allem Kritik am Wasser- und Schifffahrtsamt, das einen langjährigen Reparaturstau an den Schleusen vor sich herschiebe. „Und wenn was gemacht wird, dann immer Schleuse für Schleuse.“ Die gestückelten Sperrungen würden Flusskreuzfahrer wie ihn und die Binnenschifffahrt im Allgemeinen stark beeinträchtigen. Auch fehle es an Liegeplätzen für Berufsschiffer. „Man zwingt mich, ausgebuchte Fahrten oft kurzfristig abzusagen oder gänzlich umzustricken. Aber das funktioniert nicht. Die Passagiere wollen mit dem Schiff auf der Saale fahren und Ausflüge rechts und links machen.“ Die Nachfragen seien extrem hoch. Regelmäßig müsse er allerdings seine Gäste mit dem Bus vertrösten, aber Wassertourismus sei keine Branche für Alternativen. „Man bucht ja keine Flusskreuzfahrt oder einen Tagesausflug, um dann im Bus zu sitzen.“

Bestehorns Markt Gartencenter

Frühlingserwachen im Bestehorns Markt Gartencenter http://www.bbglive.de/2016/02/02/fr%C3%BChlingserwachen-im-bestehorns-markt-gartencenter/

Posted by BBG LIVE on Dienstag, 2. Februar 2016


Auch die noch immer nicht gänzlich behobenen Schäden des Hochwassers 2013 treiben dem in Mukrena an der Saale aufgewachsenen Grunewald die Sorgenfalten auf die Stirn. „Wir haben teilweise extreme Untiefen und Versandungen. Da muss ordentlich und regelmäßig ausgebaggert werden“, sagt das selbsternannte „Saalekind“. Aktuell liegt die SANS SOUCI im Hafen der Fischer-Werft in Mukrena – zum letzten Mal. „Ich muss den Winterliegeplatz verlassen und nach Hohenwarthe an die Elbe umziehen“, erklärt der Partikulier. Die Gründe seien die zuvor beschriebenen. Die ewige Frage, wann genau das Schiff wieder in die Saison starten kann und ob überhaupt, könne er sich vor dem Hintergrund fester Buchungen nicht leisten. Planungssicherheit heißt das große Stichwort. „Da wird man gezwungen, gewachsene Strukturen aufzubrechen. Seit Jahren lasse ich hier in der Winterpause mein Schiff warten und aufwerten“, sagt er. So gab es kürzlich eine Biomembran-Kläranlage – der Umwelt zuliebe. „Das ist mir wirklich wichtig.“ In Hohenwarthe müsse er sich dann neue Betriebe suchen. Einfach ist anders. Karina Fischer von der gleichnamigen Werft ist gleichzeitig traurig und wütend. „Wir kennen das Schiff in- und auswendig“, sagt sie. Sie kann den Unmut Grunewalds verstehen und engagiert sich selbst stark im Saale-Bündnis. „Der regionale Wassertourismus ist im Kommen. Die Reize sind einfach da und ziehen Urlauber an. Umso schlimmer, dass man die Potenziale der Umstände wegen nicht richtig nutzen kann.“

 

Peter Grunewald hofft, dass ihn die Entwicklungen nicht in seiner Existenz gefährden, immerhin beschäftigt er 22 Mitarbeiter. In der Regel ist das Kabinenschiff MS SANS SOUCI von März bis November auf deutschen Flüssen unterwegs. Grunewald hat für jeden das Patent gemacht – Elbe, Oder, Havel, Rhein etc. Er fährt von Prag bis Kiel und von Breslau bis Hamburg, seine Heimatregion Saale will er aber nicht aufgeben und für sie kämpfen.



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