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Schierke ist Sachsen-Anhalts Starkregen-Hochburg

Seit Einführung der flächendeckenden Wetterradarmessung 2001 hat es in Sachsen-Anhalt in der Spitze 45,1 Stunden Starkregen gegeben. Diesen Rekord hält Wernigeroder Ortsteil Schierke (PLZ 38879).


 

 

Seit Einführung der flächendeckenden Wetterradarmessung 2001 hat es in Sachsen-Anhalt in der Spitze 45,1 Stunden Starkregen gegeben. Diesen Rekord hält Wernigeroder Ortsteil Schierke (PLZ 38879). Dahinter folgen Halle (Saale) (PLZ 06116) und die Gegend um Ilsenburg und Wassersleben im Harz (PLZ 38871) mit jeweils durchschnittlich 23,6 Stunden. Das zeigt eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).

 

 

 

Der Harz gehört zu den Regionen, die besonders anfällig für schwere Unwetter sind. „Die Nordränder der Mittelgebirge zählen grundsätzlich zu den gefährdetsten Gebieten in Deutschland“, sagt Andreas Becker, Klimaexperte beim DWD. Gleiches gelte für die Westhänge der Mittelgebirge sowie für das Alpenvorland. In Bayern liegt auch der starkregenreichste Ort Deutschlands. In der Gegend um Aschau (PLZ 83229) im Landkreis Rosenheim gab es von 2001 bis 2017 insgesamt 115 Stunden heftige Niederschläge.

 

 

Schwere Unwetter deutschlandweit gleich wahrscheinlich

 

 

Der größte Teil Sachsen-Anhalts ist deutlich seltener von schweren Unwettern betroffen. Doch auch im Flachland kommt es immer wieder zu extremen Wolkenbrüchen. So liegt das am stärksten betroffene Postleitzahlgebiet außerhalb Bayerns in Berlin-Halensee (PLZ 10711) – mit 71 Stunden Starkregen.

„Starkregen kann jeden treffen. Insbesondere die schweren Unwetter sind deutschlandweit in etwa gleich wahrscheinlich“, sagt DWD-Experte Becker. Insgesamt gab es seit 2001 bundesweit 43 Fälle, in denen Meteorologen von Jahrhundertstarkregen sprechen. 2014 traf es beispielsweise Münster in Nordrhein-Westfalen, im vergangenen Jahr das Umland von Berlin.

 

Mehr als die Hälfte der Häuser nicht gegen Starkregen versichert

 

Naturgewalten wie Sturm, Hagel oder Starkregen sorgen Jahr für Jahr in Deutschland für Milliardenschäden an Gebäuden oder Hausrat. Der Versicherungsschutz ist aber noch lückenhaft. „Erst 43 Prozent der Häuser in Sachsen-Anhalt sind gegen Überflutungen durch Starkregen oder Hochwasser versichert. Das ist angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse eine besorgniserregende Zahl“, sagt Oliver Hauner, Experte für Sachversicherungen beim GDV.

 

Während Zerstörungen durch Hagel und Sturm von einer normalen Wohngebäude- oder Hausratpolice abgedeckt sind, braucht es für Überschwemmungsschäden den erweiterten Naturgefahrenschutz. Diesen gibt es als Zusatzbaustein zur Wohngebäude- oder Hausratversicherung. „Für fast alle Gebäude in Sachsen-Anhalt ist der Abschluss einer solchen Police problemlos möglich“, betont Hauner.

Die 10 starkregenreichsten Gebiete in Sachsen-Anhalt:

 

 

Rang

PLZ-Gebiet

Gemeinde/Stadt

Kreis/Kreisfreie Stadt

Starkregen-stunden

1

38879

Schierke

Harz

45,1

2

06116

Halle (Saale)

Halle

23,6

3

38871

Ilsenburg (Harz), Wassersleben

Harz

23,6

4

38877

Benneckenstein (Harz)

Harz

17,9

5

06366

Köthen (Anhalt)

Anhalt-Bitterfeld

17,8

6

06925

Annaburg-Prettin

Wittenberg

17,6

7

06729

Elsteraue

Burgenlandkreis

17,5

8

38855

Wernigerode

Harz

17,5

9

06112

Halle (Saale)

Halle

16,4

10

06385

Aken (Elbe)

Anhalt-Bitterfeld

16,3

 

 

 

 

 

 

Zur Methodik:

 

Für die Auswertung wurden quadratkilometergenau die Niederschlagszeiten von 2001 bis 2017 erfasst, in denen der Regen die DWD-Unwetterwarnstufe 3 für Starkregen überschritt. Dies ist bei mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde oder mehr als 35 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden der Fall. Anschließend wurden die Messwerte auf 8.100 Postleitzahlengebiete übertragen, und für jedes Gebiet ein Durchschnittswert der Starkregenstunden errechnet.

 

Stadt.Land.Unter

Die Starkregen-Initiative des GDV.

 



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